19. August 2015

Mit Digitalfunk auf Nummer Sicher

Gefahrabwehr: Feuerwehr und Rettungsdienst sind umgerüstet / Landrat: Ein Meilenstein

Kreis Viersen

Der Kreis Viersen hat für den Bereich Gefahrenabwehr flächendeckend den Digitalfunk eingeführt. Ausgestattet mit der technischen Neuerung sind Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. "Damit gehören wir zu den Vorreitern in NRW. Der Service kommt den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Viersen und deren Sicherheit zugute", sagt Landrat Peter Ottmann. Mit der Einführung einhergegangen ist eine Optimierung der Arbeit von Rettungs- und Sicherheitskräften. Davon profitiert der Kreis Viersen und angeschlossene Organisationen wie Kreisleitstelle,  Feuerwehren und Polizei. Ottmann: "Bürger, die Hilfe suchen, können jetzt auf noch professionellere Unterstützung zählen."

Durch den Digitalfunk wird das Kommunikationsnetz einerseits stabiler und qualitativ besser; andererseits wird die Privatsphäre der Hilfesuchenden gewahrt. Vorbei sind die Zeiten nebeneinander existierender kleinteiliger und störanfälliger Analogfunknetze aus den 50er- und 60er-Jahren. Stattdessen gibt es nun einen nicht nur von allen Neben- und Störgeräuschen freien, sondern auch zielgerichten und sowohl abhör- als auch manipulationssicheren Funkverkehr. Fällt ein Gerät - zum Beispiel nach Diebstahl oder sonstigem Verlust - in unbefugte Hände, kann es aus der Ferne deaktiviert werden. Auf diese Weise ist jeder Missbrauch ausgeschlossen.

Am deutlichsten zeigt sich die technische Verbesserung in der Kreisleitstelle an der Gerberstraße 3 in Viersen. Landrat Ottmann: "Dort hat der Kreis Viersen für digitale Funk- und Leitstellentechnik gut 1,5 Millionen Euro investiert." Hierfür wurden Funkgeräte für die Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie Leitstellentechnik gekauft. "Dieser Prozess, der anstrengend war, aber jetzt weitgehend abgeschlossen ist, führt uns in ein neues technisches Zeitalter. Unsere Arbeit wird dadurch verlässlicher", sagt Michael Fothen, in der Kreisleitstelle Kommunikations-Administrator und Projektbeauftragter für den Digitalfunk.

Ein Blick über die Kreisgrenze macht deutlich, welche Herkulesaufgabe erledigt ist: Die Gesamtkosten für den digitalen Netzaufbau in Deutschland auf der Grundlage des Schengener Abkommens von 1990 werden bis heute auf mehr als 5 Milliarden Euro geschätzt. Insgesamt bildet der Kreis Viersen damit einen wichtigen Mosaikstein im bundesweit gespannten staatlichen Kommunikationsnetz - das weltweit größte seiner Art.

"Die Umsetzung dieser Technik hat für den Kreis Viersen einen Kraftakt bedeutet, der nicht nur langwierig war, sondern auch viele Kräfte gebunden hat - auch ehrenamtliche", sagt Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel. "Der gesamte Prozess von den ersten Überlegungen bis hin zur Umsetzung hat rund zehn Jahre gedauert", sagt Stephan Leewen, Mitglied im Krisenstab Kreis Viersen und dort zuständig für Information und Kommunikation.

Ende 2013 startete die "heiße Phase", in der die neue Technik erprobt und die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen geschult wurden. Leewen: "Jeder durchlief ein annähernd zehnstündiges Fortbildungsprogramm." Im Frühjahr 2015 begann schließlich der Regelbetrieb.

Landrat Ottmann lässt keinen Zweifel aufkommen, dass die Verbreitung der Digitaltechnik in anderen Teilen von NRW und auch in anderen Bundesländern noch in den Kinderschuhen steckt und der Kreis Viersen - trotz der langen Aufbauzeit - Vorreiter ist. "Am Ende eines so herausragenden Projektes ist es an der Zeit, allen haupt- und ehrenamtlich Tätigen Dank zu sagen." Kreisleitstelle, Ordnungsämter in den Städten und Gemeinden, Kreisverwaltung, Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen, Kreisausbilder, Gerätewarte und Funkbeauftragte in den Kommunen haben an einem Strang gezogen.

Krönender Abschluss des Großprojektes Digitalfunk ist nun die Umrüstung des Einsatzleitwagens ELW 2, der von der Feuer- und Rettungswache  Kempen aus kreisweit im Einsatz ist. Dieses Fahrzeug wird bei größeren Schadensstellen im Kreisgebiet eingesetzt. "Mit der Umrüstung des Wagens steht auch für Katastrophenlagen eine entsprechende digitale Kommunikationsplattform zur Verfügung", so Kreisbrandmeister Riedel.

Ein erster Aufschlag für den Eintritt ins digitale Zeitalter im Kreis Viersen war  die Einführung der digitalen Funkalarmierung vor knapp drei Jahren.  Im Laufe des Jahres 2012 hatte der Kreis Viersen die "stille Alarmierung" von rund 1800 Feuerwehrleuten und sonstigen Rettungskräften von analoger auf digitale Technik erfolgreich umgestellt.

Sowohl dieser erste Aufschlag als auch der jetzt abgeschlossene Prozess liefen konsequent unter  Federführung des Kreises Viersen. Kreisbrandmeister Riedel: "Die Vorteile, das alles unter einem Dach durchzuziehen, liegen auf der Hand. Außerdem hat es durch die Bündelung der Kräfte spürbare Preisvorteile für die Beschaffung von Gerät gegeben, was wiederum dem Steuerzahler zugute kommt." Generell ist der Preisvorteil der neuen Technik spürbar. So liegen die Anschaffungskosten für ein digitales Funkgerät gegenüber dem Vorgängermodell in der konventionellen Analogtechnik nur noch bei rund einem Drittel.

Landrat Ottmann: "Die Einführung des Digitalfunks ist ein Meilenstein für den Kreis Viersen."

www.kreis-viersen.de/gefahrenabwehr


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Digitalfunk1

Der Einsatzleitwagen 2 ist auf Digitalfunk umgerüstet. Die neue Technik stellen vor (von links): Michael Fothen, Kommunikations-Administrator auf der Kreisleitstelle; Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel; Krisenstabsmitglied Stephan Leewen, der die Einführung und Schulung begleitet hat; Andreas Syben von der Feuerwehr Kempen, der den Einsatzleitwagen 2 bedient. Foto: Anne Herrmann / Abdruck honorarfrei

Digitalfunk2

In Reih und Glied hängen die neuen Funkgeräte, die digital eingestellt sind, im Einsatzleitwagen 2. Foto: Anne Herrmann / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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