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Münster, 10.11.2015

Pflegefamilien: Ein besonderer Schatz in der Erziehungshilfe
Gute Nerven sind gefragt / 6. Forum Pflegekinder in Münster / Zehn Jahre Arbeitskreis Pflegekinder

Münster (SMS) „Pflegefamilien, ein besonderer Schatz in der Erziehungshilfe“, diese Einsicht muss allen Beteiligten in der Erziehungshilfe nicht eigens vermittelt werden. Fachkräfte aus der Pflegekinderarbeit, Vormünder oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Sozialdienstes (KSD) sind sich einig, das Pflegeeltern für ihre Pflegekinder sehr wichtig sind, und haben das 6. Forum Pflegekinder unter dieses Motto gestellt.

Das Forum nutzte das 10-jährige Bestehen des „Arbeitskreises Pflegekinder“ um den rund 250 Pflegefamilien in Münster „Danke“ zu sagen, gleichzeitig sollte aber auch ein Blick nach vorn geworfen werden. Neben den Fachleuten waren auch Pflege- und Adoptiveltern wie auch interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Rund 90 Teilnehmer befassten sich intensiv mit den so genannten Pflegeverhältnissen.

Bereits 45 Prozent der „fremduntergebrachten“ Kinder in Münster lebten 2014 in Pflegefamilien. Ziel sei es, diesen Anteil weiter zu erhöhen, fasst Karl Materla, Leiter des Kommunalen Sozialdienstes im städtischen Amt für Kinder, Jugendliche und Familien den aktuellen Sachstand zusammen. Die „Konzeption Vollzeitpflege“ werde regelmäßig überarbeitet und qualitativ weiterentwickelt.

Es ist in Pflegefamilien normal, dass das Familienleben phasenweisen kompliziert ist. Gleichwohl kann es für Pflegekinder, die alle sehr schwierige Startbedingungen ins Leben hatten, durch das „neue“ Familienleben Wendepunkte für eine positive Entwicklung geben. Besonders die Erfahrung „diese Eltern stehen zu mir, die schmeißen mich nicht raus“ sei von großer Bedeutung für Pflegekinder, so Professor Dr. Klaus Wolf von der Forschungsgruppe Pflegekinder der Universität Siegen.

Gute Nerven sind auf jeden Fall gefragt. Reinhard von Spankeren vom Verein Pflege- und Adoptiveltern Münster bringt es auf den Punkt: Auf die Frage, was brauchen Pflegekinder, antwortet ein 15-jähriges Pflegekind: „Einen guten Halt in der Familie. Es geht den Kindern gut, wenn sie merken, dass sie die alte Familie nicht mehr brauchen.“ Um an diesen Punkt zu kommen brauchen die Pflegeeltern gute Nerven, Humor, Leidensfähigkeit – aber auch verlässliche Begleitung und Beratung, Supervision und eine angemessene finanzielle Ausstattung.

Zum Arbeitskreis Pflegekinder gehören der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Münster, die Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz, das Vinzenzwerk Handorf, Netzwerk Pflegefamilien und der Fachdienst Adoptiv- und Pflegekinder der Stadt Münster im Amt für Kinder, Jugendliche und Familien.

Informationen zum Themenkomplex: www.stadt-muenster.de/jugendamt/beratung-und-schutz, Stichwort „Kommunaler Sozialdienst“.

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