Presseinformation

Nr. 3 Steinfurt, 11. Januar 2016


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Robuster Arbeitsmarkt trotzt schwierigen Herausforderungen
Jobcenter Kreis Steinfurt stellt Jahresbericht 2015 vor

Kreis Steinfurt. Die Griechenlandkrise sowie die rasant steigenden Flüchtlingszahlen waren die beherrschenden Themen des Jahres 2015, die auch eine wichtige Bedeutung für die Arbeitsmarktlage im Kreis Steinfurt hatten.

 

„Angesichts dieser Herausforderungen ist es sehr erfreulich, dass sich der Arbeitsmarkt nicht nur in Deutschland insgesamt, sondern auch im Kreis Steinfurt 2015 sehr stabil präsentiert hat“, betonte Tilman Fuchs, neuer Sozialdezernent des Kreises Steinfurt, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2015.

 

Mit 4.674 Integrationen in Arbeit hat das Jobcenter im Kreis Steinfurt das Ergebnis des Vorjahres deutlich übertroffen (plus 223 Integrationen, plus 5 %). Insgesamt hat sich im Kreis Steinfurt auch die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse weiter erhöht, was auf einen nachfrageorientierten guten Arbeits- und Beschäftigungsmarkt hinweist. „Durch diese guten Voraussetzungen konnte ein weiterer Anstieg der Langzeitleistungsbezieher verhindert werden“, so Fuchs.

 

Dennoch macht ein Blick auf die Zahlen deutlich, wie schwierig es ist, nachhaltige arbeitsmarktpolitische Erfolge zu erzielen: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im SGB II (Hartz IV) lag im Kreis Steinfurt im Jahr 2015 bei 3,2 % und damit auf dem Niveau des Jahres 2014.Im Jahresdurchschnitt waren im SGB II 7.753 Personen arbeitslos, also durchschnittlich 122 Personen mehr als im Vorjahr (+1,6 %). Der Anteil an Frauen an der Gesamtarbeitslosigkeit lag mit 49,6 % auf dem Niveau des Vorjahres. Die durchschnittliche Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist im Kreis Steinfurt  im Vergleich zum Vorjahr um 73 auf 11.622 gestiegen (+0,6 %). Der Anstieg liegt damit unter dem Landesdurchschnitt (+1,2 %). Die Zahl der Personen, die zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes auf SGB II–Leistungen angewiesen sind, stieg im Kreis Steinfurt von durchschnittlich 23.960 in 2014 auf 24.300 in 2015 (+1,4 %). Im Landesdurchschnitt liegt der Anstieg bei 1,8 %.

 

Ungebrochen ist die Nachfrage der Wirtschaft nach qualifiziertem Personal. Mit fast 50 neu gestarteten betrieblichen Umschulungen unterstützte das Jobcenter die Betriebe im Kreis Steinfurt in dem Bemühen, den sich abzeichnenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

 

Der Kreis Steinfurt konnte im Jahr 2015 rund 9,0 Mio. Euro (Eingliederungsbudget) für die verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Instrumente einsetzen. Im Vorjahr standen rund 8,6 Mio. € zur Verfügung. Das Eingliederungsbudget wurde erneut fast 100 % in Anspruch genommen. Gegenüber 2010 ist insgesamt – durch eine Kürzung der Finanzmittel durch den Bund – ein Rückgang der Eingliederungsleistungen von etwa 40 % zu verzeichnen.

 

Der Gesamtaufwand für die Umsetzung des SGB II im Kreis Steinfurt lag im Jahr 2015 bei 154,1 Mio. €. Dies ist eine Steigerung um 0,3 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr.

 

„Im Bereich der Bildungs- und Teilhabeleistungen ist auch im fünften Jahr nach Einführung eine weitere Steigerung der Inanspruchnahme zu verzeichnen“, erklärte Tilman Fuchs. Insgesamt sind in 2015 für die Leistungsberechtigten 3,67 Mio. € für Bildungs- und Teilhabeleistungen ausgegeben worden, was einer Steigerung um 454.000 € (+14,1%) entspricht. Parallel dazu hat das Jobcenter Kreis Steinfurt im Februar 2015 erfolgreich die sogenannte „MünsterlandKarte“ eingeführt. Anstelle der bisher üblichen Gutscheine erhalten die leistungsberechtigten Kinder eine Plastikkarte im Checkkartenformat. Die Bewilligung und Abrechnung der Leistungen erfolgt somit für einen Großteil der Leistungen onlinebasiert. Hierdurch konnte der Verwaltungsaufwand für die Abrechnung der Leistungen erheblich reduziert werden. Bis zum Jahresende wurden 12.200 Karten ausgehändigt.

 

„Das Jobcenter sieht sich für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet“, stellte Tilmann Fuchs in seinem Ausblick auf das Jahr 2016 fest. „Ein wichtiger Faktor wird dabei sein, wie sich die Anzahl der zu uns flüchtenden Menschen weiter entwickeln wird.“ Als Jobcenter hat sich der Kreis Steinfurt mit einem speziellen Zuwanderungskonzept vorbereitet, das sowohl eine personelle Aufstockung der Mitarbeiter im Jobcenter beinhaltet, als auch eine individuelle Förderung der Flüchtlinge vorsieht. „Zudem setzt das Jobcenter des Kreises Steinfurt auf ein gemeinsames Handeln aller Arbeitsmarktakteure, insbesondere der Agentur für Arbeit und der freien gemeinnützigen Träger“, so Fuchs.