Im Stadtmuseum Kassel beginnt am Samstag, 18. Juni, ein neues Zeitalter

Nach über sechsjähriger Bauzeit präsentiert sich das Stadtmuseum Kassel nun in dem fast 150 Jahre alte Gebäude mit modernisierter Innenausstattung, erweiterter Ausstellungsfläche und einem Turmanbau für Sonderausstellungen. Oberbürgermeister Bertram Hilgen eröffnet das Stadtmuseum am Samstag, 18. Juni, um 14 Uhr.

17. Juni 2016. Im Stadtmuseum Kassel beginnt am Samstag, 18. Juni, ein neues Zeitalter! Baulich saniert und erweitert, mit einer zeitgemäßen neuen Ausstellungsarchitektur, eröffnet das Stadtmuseum am Ständeplatz mit einem großen Fest seine Pforten. Es ist dann in der reichen Kasseler Museumslandschaft eine Top-Adresse für alle Kasseler, Kasselaner und Kasseläner, für Besucherinnen und Besucher, die sich über das Werden und das Sein Kassels informieren möchten.

Kostenlos ist der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre auch nach dem Eröffnungstag unter dem Aspekt, einen Anreiz zur kulturellen Bildung zu schaffen.

Das Stadtmuseum versteht sich als ein Ort der Begegnung

Die erste Begegnung mit dem „neuen“ Stadtmuseum wird das Eröffnungsfest sein, mit vielen ideenreichen Programmpunkten, die das Museumsteam im Zusammenhang mit dem vielgestaltigen Haus entwickelt hat. Bewusst verzichtet wird auf Führungen, stattdessen wird auf „Kassel-Kenner“ – Restauratoren, Mundartspezialisten, Künstler - gesetzt, die den Besuchern ihr Wissen und ihre Kenntnisse anbieten, die zum Gespräch einladen. Es ist ein Programm für alle Generation, die in dieser Stadt Geschichte miterlebt haben und erleben werden.

Moderne Innenausstattung in einem 150 Jahre alten Gebäude

Nach über sechsjähriger Bauzeit präsentiert sich das Stadtmuseum in dem fast 150 Jahre alte Gebäude mit modernisierter Innenausstattung, erweiterter Ausstellungsfläche und einem Turmanbau für Sonderausstellungen. Das historische Museum der Stadt stellt mit bereits bekannten, aber auch vielen noch nicht gezeigten Ausstellungsobjekten die über elfhundertjährige Geschichte Kassels anschaulich und interessant dar. Mit neuen Vermittlungsformen wird auf die sich wandelnde Stadtgesellschaft eingegangen, soll der Besuch im Museum eine weitere Dimension erhalten.

Beginn im KasselFoyer

Ausgangspunkt für den Besuch des neuen Stadtmuseums ist das „KasselFoyer“, in dem Exponate von sich selbst erzählen. Neben dem Museumsladen und einer Schauwand mit den neuesten Museumsobjekten weist der „Gedächtnisspeicher“ Wege in die verschiedenen Bereiche des Stadtmuseums. Die Ausstellungsstücke kommen selbst zu Wort; sie diskutieren miteinander, philosophieren übereinander und schwelgen gemeinsam mit dem Besucher in Erinnerungen.

Ein Platz zum Verweilen

Das neue Stadtmuseum verfügt jetzt über kleinen Innenhof, der über mehrere Türen barrierefrei erreichbar ist und vielfältig genutzt werden kann. Geprägt wird er von einem Graffiti mit Kasseler Szenen und Orten. Die harmonisch gepflasterte Hoffläche von rund 200 Quadratmetern wird geziert von einen Zimt-Ahorn und einem Beet, bepflanzt mit 70 Stauden und Gehölzen. Eine 18 Meter lange Reihe aus Sitzquadern lädt zum Verweilen ein und macht den Innenhof des Stadtmuseums zu einer innerstädtischen Oase der Ruhe.

Die neue Dauerausstellung

Die geschichtliche Dauerausstellung, die den Zeitraum von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 913 bis hin zur Gegenwart umfasst, wird sich mit einer neuen Konzeption präsentieren: In den drei Abteilungen („Die Residenzstadt Kassel“ – von den Anfängen bis zum 18. Jh.; „Der Aufstieg des Bürgertums“ – 19. Jh.; „Krieg und Frieden“ – 20. Jh.) werden verschiedenen Themenbereiche zusammengefasst und mit neuen Exponaten, aber auch mit Ausstellungsstücken, die noch aus dem alten Stadtmuseum bekannt sind, dargestellt. Darunter sind einige Objekte, nach denen Besucher häufig nachgefragt haben: zum Beispiel ein Modell der zerstörten Stadt Kassel nach den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs.

Erdgeschoss „Die Residenzstadt Kassel“

Die erste Ausstellungsabteilung setzt mit den Anfängen der Stadt und ihrer Ersterwähnung im Jahr 913 ein und fokussiert dabei auf Kassel als Residenzstadt der hessischen Landgrafen. Die Besucher erwartet im Wortsinne eine „Modellstadt“ mit charakteristischen Haus- und Stadtmodellen, die im „Untergrund“ interessante Ausstellungsstücke zur Alltagswelt bereithalten. Ausgehend von dem „zum Leben erweckten“ ältesten Stadtplan Kassels aus dem Jahr 1547wird das alte Kassel bis hin zum signifikanten Stadtausbau des 18. Jahrhunderts durchwandert. Begleitend dazu präsentiert das Unterkapitel „Herrschaftszeiten“ handelnde Personen und eine für die Residenzbewohner folgenreiche Flut landgräflicher Verordnungen. Das abschließende Stadtlandschaftskabinett zeigt wechselnde Stadtansichten Kassels und lädt zum Schwelgen, aber auch zum Mitmachen ein.

Obergeschoss „Der Aufstieg des Bürgertums“

Im Zentrum der Abteilung steht der Kampf der Kasseler Bürger um Bürgerrechte und politisches Mitspracherecht im 19. Jahrhundert. Auf einem Parcours durch übergroße Bilderrahmen werden dem Besucher Ein- und Ausblicke auf den Verfassungskampf, revolutionäre Umtriebe, preußische Annexion und Industrialisierung gewährt. Dabei begegnet er neben Kurfürsten und Kaisern vor allem Persönlichkeiten aus der Stadtgesellschaft, die nun die Geschicke der Stadt maßgeblich beeinflussten. Begleitend dazu erlauben kulissenhaft gestaltete Interieurs einen Blick durch das Schlüsselloch auf das private Leben der Stadtbewohner zwischen Biedermeier und Gründerzeit. Das politische Zeitgeschehen dokumentiert eine als Wandzeitung angelegte Collage mit originalen Historienbildern namhafter Kasseler Künstler.

Dachgeschoss „Krieg und Frieden“

Bei Eintreten in die Abteilung erwartet den Besucher eine raumgreifende Medieninstallation, die schlaglichtartig die für Kassel relevanten Ereignissen des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts beleuchtet. Hinter der Installation offenbaren sich lokale Auswirkungen des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik, individuelle Schicksale und der Weg Kassels in den Nationalsozialismus. Dramatischer Mittelpunkt der Abteilung ist das Modell der kriegszerstörten Stadt Kassel in der Situation Mai 1945. In einem separaten Raum wird der Besucher zu Besinnung und Gedenken an die bitteren Folgen des Zweiten Weltkrieges aufgefordert. Im Anschluss daran durchläuft man die Zeit der entbehrungsreichen Trümmerjahre, des Wiederaufbaus und des bunten Wirtschaftswunders. Am Ende der Dauerausstellung steht der für Kassel versöhnliche Ausgang des 20. Jahrhunderts mit dem Mauerfall und der deutschen Wiedervereinigung.

Vermittlungsangebote und Ziele

Die geplanten Vermittlungsangebote für Besucherinnen und Besucher sind vielfältig: Sie reichen von allgemeinen Führungen durch die gesamte Dauerausstellung über vertiefende Themenführungen zu einzelnen geschichtlichen Bereichen bis hin zu interaktiven Veranstaltungen. Dabei können die Teilnehmer Erlebtes und Gesehenes in eigenes Tun umsetzen, wie zum Beispiel „Erzählcafés“ für ältere Menschen und Ferienworkshops für Kinder und Jugendliche. Die Angebote berücksichtigen alle Altersstufen und richten sich an Kasseler Bürger wie an Touristen und an Menschen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen in Kassel aufhalten. Dabei ist die Ansprache möglichst vieler Menschen in Kassel, speziell auch aus Teilen der Bevölkerung, die zu den schwer erreichbaren Zielgruppen eines Museums zählen, ein wichtiges Ziel der Vermittlungsarbeit. Das oberste Ziel ist es, den Besuchern und Gästen deutlich zu machen, dass ihre Lebenssituation sich aus historischen Entwicklungen ergeben hat und dass diese Erkenntnis helfen kann, das Leben bewusst zu gestalten. Kassel liegt hierbei im Fokus der Betrachtung. Die Geschichte der Stadt bietet weiterhin beispielhaft die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der gesamten deutschen Entwicklung. Dass diese Museumsbesuche dazu noch Spaß machen können, ist ein wichtiger Nebeneffekt.

Geöffnet hat das Stadtmuseum täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr. Mittwochs ist bis 20 Uhr geöffnet. Ausführliche Informationen zum Stadtmuseum Kassel finden Sie auf den städtischen Internetseiten unter www.kassel.de

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Pressekontakt: documenta-Stadt Kassel, Petra Bohnenkamp

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