Münsterland e. V. - Medienmitteilung

21. Oktober 2016

Sprache, Jobs, Sport und Musik: So gelingt die Integration von Geflüchteten in den münsterländischen Arbeitsmarkt und Alltag

MÜNSTERLAND/EMSDETTEN

Es sind Schüler der Gymnasien in Rheine, die in ihren Freistunden kommen, pensionierte Lehrer und Hausfrauen, die oft selbst im Bildungssystem gearbeitet haben: Sie bieten Sprachunterricht für geflüchtete Menschen an, die (noch) keinen Zugang zu Integrationskursen haben. Bis zu 40 Teilnehmer zwischen neun und 70 Jahren nutzen aktuell das Angebot der Flüchtlingshilfe Rheine e.V., das nur ein Beispiel dafür ist, mit welchem Engagement Ehrenamtliche die Geflüchteten im Münsterland unterstützen.

Viele weitere vorbildliche Projekte und Fälle gelungener Integration stellten Haupt- und Ehrenamtliche der Städte und Gemeinden des Münsterlandes am Donnerstagabend vor. Sie waren auf Einladung des NRW-Arbeitsministeriums und der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung in Kooperation mit der Regionalagentur Münsterland zur Veranstaltung „NRW – Das machen WIR!“ in Stroetmanns Fabrik in Emsdetten gekommen. „Im Münsterland gibt es viele kluge Lösungen zur Integration von Geflüchteten. Das zeigen wir heute“, erklärte Julia Roesler, Leiterin der Regionalagentur Münsterland.

Im Gespräch mit NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer und Dr. Klaus Effing, Landrat des Kreises Steinfurt, hatten die Haupt- und Ehrenamtlichen am Donnerstag die Gelegenheit, über ihr Engagement in der Sprachförderung, der Integration in den Arbeitsmarkt oder an die Hochschulen und die Integration durch Sport und Musik zu sprechen – und auch darüber, was möglicherweise noch verbesserungswürdig ist. „Alles ist vorbereitet für die Integration. Unsere aktuelle Herausforderung ist es, dies nun zusammenzuführen“, sagte Dr. Klaus Effing. Mit Blick auf die Gäste fügte Rainer Schmeltzer hinzu: „Ohne die Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort würde Integration kaum gelingen. Mit dem Programm ‚KOMM-AN NRW‘ stärkt die Landesregierung die Integrationskraft der Kommunen. Von den 13,4 Millionen Euro stehen allein 7,7 Millionen für die Unterstützung des Ehrenamtes zur Verfügung.“ Die Welle der Hilfsbereitschaft sei mehr als ein Jahr nach der ersten Ankunft einer größeren Anzahl an geflüchteten Menschen keineswegs abgeklungen, sondern werde eher immer größer.

Einer, der davon profitiert hat, ist Abdu Dawood. Der Elektro-Ingenieur arbeitet seit einigen Monaten als Elektroniker beim Bauunternehmen Josef Beermann in Hörstel-Riesenbeck. Ermöglicht hat dies die Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und dem Integration Point Rheine, die dem Unternehmen große Teile des bürokratischen Aufwands abgenommen haben. Dass er nicht als Ingenieur arbeitet, ist für Abdu Dawood kein Problem. „Im Münsterland gibt es viele kleine Unternehmen, in denen oft nur ein Ingenieur angestellt ist. Alleine arbeiten kann ich aber noch nicht. Ein Elektroniker muss auf jede kleinste Sache aufpassen und deshalb muss ich erst noch viel lernen“, sagt er. Doch nicht nur die Geflüchteten profitieren von einem unkomplizierten Einstieg in den Arbeitsmarkt. „Je mehr Geflüchtete in den Firmen arbeiten, desto weniger Fremdenfeindlichkeit wird es geben“, sagte Markus Köster, in dessen Möbelwerkstatt ebenfalls ein Geflüchteter beschäftigt ist. „Wenn sich alle kennen gelernt haben, gibt es keinen Grund mehr schlecht über den anderen zu sprechen.“





Pressekontakt: Tanja Woydanowitz, Telefon 02571-949318
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

NRW - Das machen WIR 1

Über kluge Ideen zur Integration von Geflüchteten sprachen (v.l.) Klaus Ehling (Vorstand des Münsterland e.V.), Julia Roesler (Leiterin der Regionalagentur Münsterland), Rainer Schmeltzer (NRW-Arbeitsminister) und Dr. Klaus Effing (Landrat des Kreises Steinfurt) am Donnerstagabend mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem gesamten Münsterland. Foto: Münsterland e.V./Kuiter
NRW - Das machen WIR 1



NRW - Das machen WIR 2

Ehren- und hauptamtliches Engagement in der Sprachförderung stand bei der Gesprächsrunde mit (v.l.) Moderator Mike Atig, Landrat Dr. Klaus Effing, Wiebke Gehrke (Stadt Rheine), Andrea Hay, Petra Gaasbeek (beide Flüchtlingshilfe Rheine e.V.), Anke Wunderlich (Bildungsinstitut Wunderlich e.V.) und NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer im Mittelpunkt. Foto: Münsterland e.V./Kuiter
NRW - Das machen WIR 2



NRW - Das machen WIR 3

Abdu Dawood arbeitet seit einigen Monaten als Elektroniker beim Bauunternehmen Josef Beermann in Hörstel-Riesenbeck. Am Donnerstagabend berichtete er von seinen Erfahrungen. Foto: Münsterland e.V./Kuiter
NRW - Das machen WIR 3



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