
Echte Kaffeegenießer kennen ja schon die ausgefallensten Variationen - eine sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuende Delikatesse ist zum Beispiel der Cold Brew Kaffee, sehr gerne gemischt mit Gin und/oder Tonic. Warum also nicht gleich die alkoholische Kombination kreieren?, war die Idee, aus der nun in Münster ein Start-up-Unternehmen entstanden ist, das Anfang Mai eine außergewöhnliche Spirituose auf den Markt gebracht hat. „Prütt“ nennt sich das Getränk und ist ein Kaffee-Gin im sauberen London Dry-Stil. Neben dem Gin-typischen Wacholder als Geschmacksgrundlage liefern zwei sehr hell geröstete und fruchtbetonte Kaffees die Hauptaromen des Getränks – ein Papua Neu Guinea Sigri und Äthiopien Yirgacheffe Aramo Natural. Dies sind nun wirklich keine der Region nahe liegenden Länder - aber „Prütt“ darf zweifelsohne mit dem Münsterland-Siegel ausgezeichnet werden. Denn dieses tragen Nahrungsmittel, die im Münsterland erzeugt, verarbeitet und veredelt worden sind.
Alle elementaren Produktionsschritte geschehen in Münster und Schöppingen: Im ersten Schritt erfolgt eine Destillation eines Weizenfeinbrandes aus hochwertigem Bio-Weizen und zwar in der Feinbrennerei Sasse in Schöppingen, deren Produkte ebenfalls mit dem Münsterland-Siegel ausgezeichnet sind.
Kaffee Gin-Geschäftsführer Sven Hasenclever röstet in seiner Kaffeerösterei Herr Hase aus Münster-Amelsbüren für die Spirituose dann zwei unterschiedliche, aber harmonierende Kaffeesorten mit starker Beerenaromatik sowie mit feinen Zitrus- und körperbetonten Kaffeearomen. Einige so genannte Botanicals - also jene Aromen, wie Minze oder Rosmarin, die dem Getränk seinen eigenen Geschmack verleihen – sind beim Kaffee Gin zudem in Bio-Qualität.
Der Anfang des Unternehmens ergab sich im wahrsten Sinne des Wortes aus einer Schnapsidee, als Hobby-Barkeeper und jetziger Geschäftsführer Björn Bochinski zusammen mit Kaffeeröster Sven Hasenclever darüber sinnierte, dass man nach den vielen gemeinsamen Kaffee-Cocktail-Experimenten noch gar keinen echten Kaffee-Gin auf dem Markt gesehen habe. Dass Bochinski auf dem Partyschiff „MS Günther“ ein Gin-Tasting leitete und dabei mit Sasse-Brennmeister Frank Wigger fachsimpeln konnte, gab dann schließlich den letzten Impuls. Gesagt, getan: „Das erste Ergebnis des Test-Brands war so gut, dass wir dachten, ok, erst war es nur Spaß, aber jetzt müssen wir eine Firma gründen“, erzählt Geschäftsführer Björn Bochinski lachend. Der 41-Jährige ist zwar Fachinformatiker, hat aber bereits jahrelange Erfahrung im konzeptionellen Bar-Bereich gesammelt. „Es ist ein Klischee, aber ich habe jetzt wirklich mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt der Münsteraner.
Die erste Charge der anfänglichen Schnaps-Idee war bereits nach kürzester Zeit ausverkauft, Nummer zwei und drei werden gerade produziert. Natürlich im schönen Münsterland, wo es nun den laut Hersteller deutschlandweit ersten Kaffee-Gin im sauberen London Dry-Stil gibt.
Info: www.kaffeegin.de