14. Juni 2019

Neue Heimat für die Knoblauchkröte

Kreis Viersen und Biologische Station siedeln die Amphien wieder an

#Niederkrüchten#

Es zwitschert, schnattert und zirpt im Naturschutzgebiet Lüsekamp und Boschbeek in Niederkrüchten. Ab und an quakt auch ein Frosch. Der Ruf einer Knoblauchkröte ist jedoch nicht zu hören. Noch nicht. Zumindest hoffen die Verantwortlichen des Kreises Viersen und der Biologischen Station Krickenbecker Seen (BSKS), dass sich das in den kommenden Jahren ändert. Gemeinsam versuchen sie, mit der Knoblauchkröte eines der seltensten Amphibien des Landes wieder im Kreis Viersen anzusiedeln. Seit den frühen 2000er-Jahren gilt die Art dort als ausgestorben.

„Einige Tiere gibt es aktuell noch im niederländischen Meinweg-Gebiet und im Rhein-Kreis-Neuss“, erklärt BSKS-Geschäftsführer Dr. Ansgar Reichmann. Aus den benachbarten Restvorkommen stammen auch die Knoblauchkröten, mit denen aktuell Kaulquappen in einer Zuchtstation im Münsterland gezogen werden. Verläuft alles nach Plan, sollen mehrere hundert Kaulquappen im Juni 2020 im Lüsekamp ausgesetzt werden und eine neue Knoblauchkröten-Population aufbauen.

Dank der Vielfalt an naturnahen Lebensräumen wie Wald, trockenen Heiden, Mooren, Niederungen und Seen ist der Kreis ohnehin Heimat einer Vielzahl geschützter Tier- und Pflanzenarten. Durch die Zusammenarbeit von Kreis Viersen und BSKS konnten in der Vergangenheit bereits lokale Populationen verschiedener Arten stabilisiert oder sogar wieder neu angesiedelt werden. „Das Zusammenwirken des Kreises Viersen als Untere Naturschutzbehörde und der Biologischen Station mit ihrem wissenschaftlichen Ansatz ist ein Win-Win-Effekt für den Naturschutz im Kreis Viersen“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Nicht erst, seit die Themen Artensterben und Biodiversität in aller Munde sind, sondern seit mehr als 30 Jahren arbeiten wir erfolgreich zusammen."

Andreas Budde, Umwelt-Dezernent des Kreises, erinnert an erfolgreiche Projekte: „Der Biber lebt heute wieder in den Flussauen von Schwalm, Nette und Niers, der Uhu ist in die Wälder von Brüggen zurückgekehrt und der Weißstorch brütet seit Jahren wieder erfolgreich in den Niersauen an der Clörather Mühle im Bereich des Naturschutzgebietes Salbruch.“

Nun hoffen die Beteiligten, dass sie schon bald die Knoblauchkröte dieser Liste hinzufügen können. Um den Kaulquappen im kommenden Sommer beste Bedingungen bieten zu können, sind bereits die Fressfeinde aus einigen Seen im Naturschutzgebiet umgesiedelt worden. Zudem hat Peter Kolshorn von der BSKS mit seinen Helfern die Ufer abgeflacht und schattenspendende Gehölze herausgenommen. Von den Arbeiten profitieren auch andere Tiere wie Kreuzotter, Schlingnatter und Zauneidechse: Für sie wurden und werden Korridore freigehalten und geplaggt sowie Totholzhaufen als Rückzugsgebiet errichtet.

Die Sparkasse Krefeld unterstützt die Arbeiten im Naturschutzgebiet Lüsekamp und Boschbeek mit einer Spende. Rund 20 kleinere Tümpel konnten mit zusätzlichen Fördermitteln des Landes NRW optimiert werden. Und die zukünftige Pflege der neuen Lebensräume wird über Mittel aus den Naturschutzprogrammen der „Förderrichtlinien Naturschutz – FöNa“ des Landes gestemmt.

www.kreis-viersen.de
www.bsks.de


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Knoblauchkröte

In dieser Natur-Idylle im Naturschutzgebiet Lüsekamp und Boschbeek in Niederkrüchten soll die seltene Knoblauchkröte ein neues Zuhause bekommen. Landrat Dr. Andreas Coenen (2.v.r.), Dr. Ansgar Reichmann (r.), Geschäftsführer der Biologischen Station Krickenbecker Seen (BSKS), Kreis-Umweltdezernent Andreas Budde (2.v.l.), Reinhard Bräutigam (Mitte) von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Viersen und BSKS-Mitarbeiter Peter Kolshorn (l.) schauten sich eine der vorbereiteten Wasserflächen an. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

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