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Cuxhaven, 07. Oktober 2019
Wie der Fisch in die Wolle kam
Vortrag im Museum „Windstärke 10“ zu einem vergessenen Kapitel der Fischindustrie

Schlemmerfilet und Fischstäbchen kennt fast jeder. Aber haben Sie schon mal von Fischwolle, Fischleder oder Fischwurst gehört? Dabei waren sie wichtige Bausteine im Industrialisierungsprozess der Fischverarbeitung. Dieses fast vergessene Kapitel der Fischindustrie beleuchtet am Mittwoch, 16. Oktober, in einem Vortrag der Historiker Dr. Jan Christoph Greim im Museum „Windstärke 10“.

Am Ende des 1. Weltkriegs herrschte akuter Nahrungsmittelmangel, und viele begehrte Produkte waren nicht mehr erhältlich. Aber Not macht erfinderisch, und so kamen manche Fischprodukte nun in ungewöhnlicher Form auf den Markt. Zu ihnen gehörte auch „Lachsersatz“. Obwohl das neue Produkt geschmacklich kaum Ähnlichkeit mit echtem Lachs hatte, etablierte es sich dauerhaft am Markt.

Auch in den 1930er Jahren hatten Ersatzstoffe aus Fisch Konjunktur, denn die Autarkiepolitik der Nazis hatte manche Lücke in der Erzeugung entstehen lassen. Bedarf bestand nicht nur im Nahrungsmittelbereich, sondern auch bei der Faserherstellung und der Eiweißversorgung. Und so kamen uns heute skurril anmutende Produkte wie Fisch-Zellwolle oder Blusen aus Seelachshaut auf den Markt. Der (Fisch)Bockwurst „Wesergold“ der 1930er Jahre, die laut Werbung „frei von jeglichem Fischgeschmack“ sein sollte, war allerdings kein nachhaltiger Erfolg beschieden.

Der Vortrag zu diesem ungewöhnlichen Thema der Fischindustrie beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 4,- €.



Pressekontakt: Stadt Cuxhaven, Windstärke 10 - Wrack-und Fischereimuseum Cuxhaven , 04721-70070850 windstaerke10@cuxhaven.de




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