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Hanau, 09. Dezember 2019
Erinnerung an Gin-Erfinder Francois de le Boe

Francois de le Boe wurde im Jahre 1614 im „Haus Amsterdam“ Ecke Römerstraße / Glockenstraße als Kind calvinistischer Glaubensflüchtlinge aus Cambrai / Nordflandern in Hanau geboren. Nach einem Medizinstudium in Leiden und Basel lehrte der hoch angesehene Professor an der Universität Leiden, war auch deren Rektor und latinisierte seinen Namen in Franciscus Sylvius. Bei seinen Forschungen mischte Sylvius Alkohol mit Wacholder und verfeinerte die Tinktur mit pflanzlichen Zutaten für die Patientenbehandlung. Seitdem gilt er als Erfinder des Genever, des Gin!  

Auf diesen Umstand stießen vor zwei Jahren die Hanauer Rocky Musleh und Lutz Hanus und entwickelten unter fachkundiger Anleitung den „Francois – Hanau Dry Gin“, der inzwischen weltweit nachgefragt wird und sogar in China mit Preisen ausgezeichnet wurde. Kein Wunder, dass sich die beiden Hanauer für eine Gedenktafel am Ort des ehemaligen Geburtshauses des Hanauer Gin-Erfinders, ihrem „Francois“ stark machten und Kontakt zu Martin Hoppe aufnahmen. Der Fachbereichsleiter Kultur recherchierte die Stelle des einstigen Geburtshauses und über das Leben des berühmten Hanauers. Auch nahm er Kontakt zu den Hauseigentümern, den Hanauer Gebrüdern Janka, auf.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky lobte dieser Tage die Initiative und präsentierte mit den Protagonisten die Tafel: „Ich freue mich sehr, dass Francois de le Boe / Franciscus Sylvius nun im Stadtraum ein Gesicht erhalten hat.“ In dem Gebäude wurde zudem 1661 die erste Fayencemanufaktur Deutschlands gegründet.

 

Text der Tafel:

Das Haus „Zur Stadt Amsterdam“ wurde 1602 von Isaac de le Boë und Anne Vignet errichtet. Sie kamen mit ihrer Familie aus Cambrai / Nordflandern als calvinistische Glaubensflüchtlinge über Frankfurt am Main nach Hanau und gründeten die Neustadt mit.

Ihr Sohn Francois de le Boë wurde hier geboren und am März 1614 in der Wallonischen Kirche getauft. Er besuchte das Gymnasium in Sedan und studierte Medizin an den Universitäten Leiden sowie Basel, wo er 1637 den Doktortitel erwarb.

Bis 1639 praktizierte er in Hanau und ging dann auf Studienreisen nach Paris und Amsterdam, wo er 1649 Anna de Ligne (1627-1657) heiratete. 1658 wurde er zum Professor für Medizin an der Universität Leiden ernannt, amtierte als deren Rektor und gründete das erste chemische Laboratorium an einer europäischen Universität.

Für seine wissenschaftlichen Publikationen latinisierte er seinen Namen (Boë = Bois = Wald = Sylvius). Er gilt als Begründer der naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizin, klinischen Chemie und Neuroanatomie. Nach ihm wurde etwa das Chlorkalium Sylvin und das daraus zum Teil bestehende Gestein Sylvinit benannt. Auch gilt Sylvius als Erfinder des Genever / Gin; ursprünglich als Mittel gegen Magenbeschwerden gedacht, mischte Sylvius Alkohol mit Wacholder und verfeinerte die Tinktur mit pflanzlichen Zutaten für die Patientenbehandlung.

Franciscus Sylvius starb am 14. November 1672 in Leiden / Niederlande und wurde in der dortigen St. Peterskirche beigesetzt.

In dem Gebäude gründeten 1661 Jacobus van der Walle und Daniel Behaghel die erste deutsche Fayencemanufaktur, die bis 1807 bestand.

Das Gebäude wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs beim schwersten alliierten Luftangriff auf Hanau am 19. März 1945 zerstört.

Patenschaft 2019:

Hauseigentümer Gebrüder Janka

Rocky Musleh und Lutz Hanus, Erfinder des François - Hanau Dry Gin

Fotos: Medienzentrum Hanau / Bildarchiv, Privatbesitz

 



Pressekontakt: Stadt Hanau, Ute Wolf, Telefon 06181/295-664




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Grüne Tafel: Geburtshaus von Francois de le Boë
Auf dem Foto von links nach rechts: Rocky Musleh, Lutz Hanus, Ferdinand Janka, OB Claus Kaminsky


Geburtshaus von Francois de le Boë
Geburtshaus von Francois de le Boë


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