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Unna, den 26. März 2020

Krisentelefon für Eltern – Tipps der Psychologischen Beratungsstelle
Kreisstadt Unna.

Familien in dieser Krisenzeit sind besonders herausgefordert: Schulen und Kindergärten geschlossen, Eltern im Homeoffice oder an vorderster Stelle beispielsweise in den helfenden Berufen. Abläufe und Routinen fallen weg, die uns Struktur und Sicherheit geben, wirtschaftliche Sorgen, persönliche Sorgen, Sorgen um andere - es sind herausfordernde Zeiten für uns alle.

Die Mitarbeitenden von Psychologischen Beratungsstellen im Kreis Unna sind weiterhin telefonisch und per email für Sie da.

In Unna ist die Psychologische Beratungsstelle unter 02303/1701 und per email pb@stadt-unna.de erreichbar.
Die kommunale Psychologische Beratungsstelle im Kreis ist unter 02301/945940 und per email pb@kreis-unna.de erreichbar.
Die kommunale Psychologische Beratungsstelle der Städte Bergkamen und Kamen ist unter 02307/68678 und per email beratungsstelle@helimail.de erreichbar.

 
Die Mitarbeiter*innen der Psychologischen Beratungsstellen geben Eltern mit einem 10-Punkte-Plan einige Tipps an die Hand: 
  1. Sie als Eltern geben Ihren Kindern auch und gerade in Krisenzeiten Orientierung. Es ist ganz normal, in der derzeitigen Situation emotionale Reaktionen zu zeigen - ob Sie sich überwältigt, gestresst, ängstlich oder traurig fühlen. Erlauben Sie sich diese Gefühle und versuchen Sie nicht, sie zu ignorieren oder zu unterdrücken. Manchen Menschen kann es helfen, ihre Gefühle in einem Tagebuch festzuhalten, mit anderen darüber zu sprechen, sie durch kreative Tätigkeiten zu verarbeiten.
  2. Geben Sie sich, ihrem Tag und dem Tag ihrer Familie eine feste Struktur. Sorgen Sie für sich und Ihre Familie: gemeinsames Essen kochen und gemeinsame Mahlzeiten können ebenso das Familiengefühl stärken wie ausreichender Schlaf, ein Buch lesen, gemeinsame Spiele spielen. Klassische Gesellschaftsspiele, Tipps aus dem Internet aber auch online-Spiele sind da denkbar. Auch Zeiten, in denen man sich zurückziehen kann, sollten Berücksichtigung finden. Für Ihre Kinder ist in diesen Zeiten Struktur wichtig: Ihre Kinder werden Aufgaben von der Schule mitbekommen haben. Legen Sie Zeiten fest, in denen etwas für die Schule getan wird.
  3. Gönnen Sie sich nachrichtenfreie Zeiten, machen Sie mal eine Pause von all den News, denn zu viel kann verwirrend und beängstigend sein, schalten Sie bewusst aus.
  4. Regelmäßiger Stressabbau ist gerade in diesen Zeiten enorm wichtig. Je nach dem, was Ihnen guttut, können sportliche Aktivitäten, Meditation, malen, Progressive Muskelentspannung und ähnliches sehr hilfreich sein. Wenn beide Elternteile zu Hause sind können Sie sich gegenseitig Entlastungszeiten einräumen, indem sich einer mit den Kindern beschäftigt und der andere sich zurückziehen kann und seinen Wünschen und Bedürfnissen nachgehen kann.
  5. Tun Sie Dinge, die sie schon immer mal tun wollten, räumen Sie ihren Keller auf, gestalten ihren Wohnraum, ändern ihre Gewohnheiten, setzen Sie etwas Neues um, tun Sie Dinge, die ihnen das Gefühl geben etwas Sinnvolles für sich und ihre Familie zu tun und dies eventuell auch gemeinsam.
  6. Halten Sie Ihre sozialen Kontakte aufrecht. Reden Sie AUCH aber nicht NUR über Corona. Vielleicht können Sie gemeinsam Pläne entwickeln, was Sie tun wollen, wenn die Krise überwunden ist. Auch Ihre Kinder werden die angespannte Atmosphäre mitbekommen: reden Sie mit ihren Kindern über die Corona-Krise. Lassen Sie die aufkommenden Gefühle Ihrer Kinder zu und suchen Sie gemeinsam nach Antworten, auf Fragen die auftauchen. Schauen Sie gemeinsam, ob Sie dabei Fake - News identifizieren können und welche Quellen besonders vertrauenswürdig sind. Diese Gespräche sollten tagsüber geführt werden. Kurz vor dem Schlafengehen können diese Gedanken Ihren Kindern „den Schlaf rauben“.
  7. Helfen Sie anderen, die ihre Hilfe brauchen können.
  8. Kinder sind bewegungsfreudig. Diese Bewegungsfreude nehmen Kinder oft gar nicht bewusst wahr, wenn sie in den Pausen auf dem Schulhof fangen spielen, auf dem Spielplatz mit ihren Freunden zusammen sind. Richten Sie gemeinsame „sportliche Zeiten“ ein. Das können beispielsweise ein Spaziergang an der frischen Luft, Fahrradfahren, Wettrennen oder Sportübungen anhand von Sportvideos bei Youtube sein.
  9. Medienfreie Zeiten sind für Ihre Kinder auch in dieser Zeit wichtig, sollten aber nicht zu sehr ausgedehnt werden, denn auch Ihre Kinder werden mit ihren Freunden in Kontakt bleiben wollen. Und das ist auch gut so! Unterstützen Sie dies. Fragen Sie nach, was die Freunde/Freundinnen so bewegt. So bekommen Sie möglicherweise mit, ob Ihre Kinder sich gerade in eine Angst hineinsteigern und können so mit gezielten Infos gegensteuern.
  10. Bedenken Sie und seien Sie sich gewiss, auch diese Krise wird vorübergehen.
Falls Sie merken, dass diese Ausnahmesituation Sie zu sehr fordert, Ihre Kinder heftig reagieren und Sie nicht wissen, wie Sie darauf reagieren können, holen Sie sich Unterstützung. Wir sind für Sie da!  Auf Sie als Eltern kommen in den nächsten Wochen besondere Herausforderungen zu.

Sie können sich auch online beispielsweise bei der bke (https://eltern.bke-beratung.de/views/home/index.html) beraten lassen, die anonym Einzel- und Gruppenchats anbieten.
 



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