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Cuxhaven, 10. November 2020
Kräfte gegen die mögliche Verklappung vor Scharhörn bündeln

Die Pläne der Hansestadt, einen Großteil der in den Hamburger Häfen anfallenden belasteten Baggermassen künftig am Rande des Elbfahrwassers vor der Vogelschutzinsel Scharhörn zu verklappen, stößt nicht nur in Cuxhaven auf eine breite Front der Ablehnung. Nachdem zunächst Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer die bekannt gewordenen Pläne, Hafenschlick am Rande des Nationalparks Wattenmeer zu verklappen, grundlegend ablehnte, erhielt das Stadtoberhaupt weitere Unterstützung. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies tritt ihm zur Seite und lehnt den sogenannten „Plan B“ der Hamburger entschieden ab. Und auch auf lokaler Ebene erhält der Oberbürgermeister Zuspruch. Kürzlich tauschte sich Santjer mit Peter Roland und Walter Rademacher von der Bürgerinitiative „Rettet das Cux-Watt“ aus.

Die Entscheidung für eine derartige Klappstelle vor Scharhörn könnte eine kostengünstige Alternative zur Tonne E 3 südwestlich von Helgoland darstellen, da die Hamburger sich selbst die Erlaubnis zum Verklappen ausstellen könnten. Dies würde bedeuten, dass die zuständigen Naturschutzbehörden lediglich unterrichtet und ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben würde. Eine Zustimmung wäre in diesem Fall nicht erforderlich, verdeutlichten die Verantwortlichen der Bürgerinitiative im Dialog.

Doch die Bürgerinitiative zweifelt an dem Vorhaben. Ihrer Ansicht nach sei der Hamburger Hafen zwar eine Bundeswasserstraße und somit würde ein Benehmen grundsätzlich ausreichen. Dies gelte nach Angaben von Roland und Rademacher aber nur dann, wenn die Unterhaltungsmaßnahmen keinen Eingriff darstellen würden. Da das Baggergut beziehungsweise der belastete Schlick anschließend bei Scharhörn verklappt werden soll, wäre das nach Auffassung der Bürgerinitiative ein naturschutzrechtlicher Eingriff. Peter Roland als Sprecher der Vereinigung hat aus diesem Grund Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer darum gebeten, diesen Sachverhalt juristisch prüfen zu lassen.

Des Weiteren sprachen die Gesprächsteilnehmer über das sogenannte Einvernehmen des Landes zu den Verklappungen von belastetem Elbschlick – insbesondere aus dem Sedimentfang Wedel am „Neuer Lüchtergrund“ (NLG) vor Cuxhaven. Das Land habe nach Angaben der Bürgerinitiative bereits Anfang des Jahres signalisiert, dass in diesem Jahr das Einvernehmen nicht mehr erteilt werde. Allerdings habe der Bund das geplante Gespräch mit dem Land bereits zweimal abgesagt, so der Sprecher der Initiative „Rettet das Cux-Watt“. Auch auf Wunsch der Bürgerinitiative, dass das Umweltministerium das Einvernehmen schriftlich beenden solle, habe es bisher keine Reaktion gegeben. Aus diesem Grund wandten sich die Vertreter an den Oberbürgermeister Uwe Santjer, der im bevorstehenden Gespräch mit dem Ministerpräsidenten Stephan Weil und Umweltminister Olaf Lies diese um Unterstützung bitten möge.

Nach Abwägung der Alternativen kamen der Oberbürgermeister und die Vertreter der Bürgerinitiative zum Abschluss des Gesprächs zu dem Ergebnis, dass eine Unterbringung des Hafenschlicks weiterhin bei Tonne E 3 südlich von Helgoland noch die am wenigsten schlechte Option sei. Dafür müsse aber eine Verlängerung des "Schlickdeals" mit Schleswig-Holstein geschaffen werden.



Pressekontakt: Stadt Cuxhaven, Pressekontakt: Stadt Cuxhaven, Marcel Kolbenstetter (marcel.kolbenstetter@cuxhaven.de)




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Haben sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam das Wattenmeer vor Cuxhaven zu schützen: (v.l.) Peter Roland, Walter Rademacher und Uwe Santjer. Foto: Stadt Cuxhaven



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