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Hanau, 05. März 2021
„Mit Mut, Kompetenz und Humor durch die Krise"
- Besuch beim Albert-Schweitzer-Kinderdorf

Im Rahmen ihrer Besuchsreihe „Wie kommen unsere sozialen Einrichtungen durch die Pandemie?“ statteten Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck jüngst dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf (ASK) in Hanau einen Besuch ab. Der geschäftsführende Vorstand Dr. Wolfram Spannaus, und die Einrichtungsleiterinnen Bettina Ohl und Katja Eisert berichteten über das zurückliegende Jahr unter Corona.

Der Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. ist eine freie und gemeinnützige Einrichtung der Jugendhilfe. Der Verein ist Träger von zwei heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtungen in Hanau und Wetzlar. Die Arbeit des ASK Hanau begann 1968 mit der Eröffnung der ersten Familiengruppen.

In den Familien- und Wohngruppen leben Kinder und Jugendliche mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen, Kinder und Jugendliche, die entwicklungsbedingt ein hohes Maß an Beziehungskontinuität und Geborgenheit benötigen und deren Herkunftsfamilien besondere Anforderungen an die Zusammenarbeit stellen. Das ASK versucht ihnen die Rückführung in ihre Familien durch vielfältige pädagogische Unterstützungsangebote zu ermöglichen bzw. die eigene Familie zu erhalten. Im familienorientierten Bereich bieten der Verein differenzierte und passgenaue ambulante und teilstationäre Hilfen für Familien an.

„Auch bei uns hat die Corona-Pandemie viele Veränderungen mit sich gebracht und einiges durcheinandergewirbelt. Aber die Mitarbeitenden haben den Betrieb aufrecht gehalten und sich damit natürlich auch Gefahren ausgesetzt“ berichtet Dr. Spannaus. Zu keiner Zeit habe es im Albert-Schweitzer-Kinderdorf einen Aufnahmestopp oder gar eine Schließung gegeben. „Wir waren uns hier alle einig, dass wir weitermachen und für die Kinder und Familien da sind! Diesen Anspruch haben wir an uns selbst“ so Spannaus. Das ASK habe ständig – den Anforderungen entsprechend – neue Hygienekonzepte entwickelt und seine Arbeit unbeirrt fortgeführt. „Unsere Mitarbeitenden sind über sich hinausgewachsen und versuchen auch nach einem Jahr die positive Stimmung vor Ort aufrechtzuhalten!“ berichtet er stolz.

„Im stationären Bereich waren die Kinder und Jugendlichen von heute auf morgen nicht mehr vormittags in der Schule, sondern stattdessen in den Wohngruppen“, berichtet Ohl. „Dies bedeutete Überstunden für die Mitarbeiter*innen, um die Betreuung zu gewährleisten.“ Zudem seien nun neun Kinder verschiedenen Alters gleichzeitig im Homeschooling gewesen. „Wir hatten gar nicht das Personal und die Technik vor Ort, um das alles zu bewältigen!“ Unterstützung habe man unter anderem von einem Träger erhalten, dessen Personal auf Grund des Lockdowns nicht arbeiten konnten. Aus Spendenmitteln habe das ASK ein bis zwei Computer pro Gruppe angeschafft und das Homeschooling überhaupt zu ermöglichen. „Wir hoffen aber sehr darauf, dass wir seitens der Schulen noch weitere Geräte zur Verfügung gestellt bekommen, die die Kinder nutzen können“, so Ohl.

Als weiteres Resultat der Pandemie habe man die einzelnen Wohngruppen streng voneinander getrennt gehalten, um eine mögliche Ansteckung zu verhindern. Die lange Dauer der Pandemie und der Einschränkungen habe sich jedoch auch in den Wohngruppen bemerkbar gemacht, sagt Ohl: „Mit der Zeit bekamen einige der Kinder und Jugendlichen depressive Verstimmungen. Die Situation setzt ihnen zu. Sie vermissen die Schule und die Kontakte zu ihren Freunden.“

„Auch die Ambulante Hilfe ist in Zeiten der Pandemie sehr schwierig, zumal anfangs auch nicht genug Schutzmaterial da war“, erzählt Eisert. „Zum einen geht es natürlich darum den Schutz der Mitarbeitenden zu gewährleisten, aber auch viele Familien ziehen sich zurück und meiden weitgehend Kontakte.“ Doch trotz der Hindernisse sei es gelungen die ambulante Arbeit fortzuführen. „Wir haben Direktkontakte -  da wo es ging - beibehalten. Bei Familien in Quarantäne haben wir uns mit Telefon und Videokonferenzen beholfen.“ Nach wie vor gebe es Infektionsgeschehen in den Familien, die einen direkten Kontakt nicht möglich machten. „Wenn eine Familie in Quarantäne ist, dann bieten wir auch Hilfe bei der Versorgung oder Behördengängen an“, sagt Eisert.

„Mit Mut, Kompetenz und Humor versuchen wir kreative Wege zu finden, Strategien zu entwickeln und positive Stimmung zu verbreiten. Dann schaffen wir es auch durch diese Krise“, ist sich Ohl sicher.

Dr. Spannaus bedankte sich für die sehr gute partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und der Stadt Hanau. „Wir werden von Ihnen als Partner auf Augenhöhe gesehen und das ist ein gutes Gefühl“, sagte er. Das Corona-Hilfspaket über 20.000 Euro, dass das ASK von der Stadt Hanau erhalten habe, sein eine große Hilfe in diesen schwierigen Zeiten gewesen, so Spannaus. 

Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Bürgermeister Axel Weiss-Thiel dankten den Mitarbeitenden des ASK für ihre gute und fortwährende Arbeit in der Krise: „Sie und ihr Team haben die Situation beispielhaft gemeistert und waren immer für die Kinder und Jugendlichen da. Das ist durchaus keine Selbstverständlichkeit!“ Die Arbeit des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs sei von großer Bedeutung und werde seitens der Stadt sehr geschätzt, so Funck und Weiss-Thiel.

 

Spendenkonto Albert-Schweitzer-Kinderdorf:

Bankverbindung

IBAN: DE04 5502 0500 0007 6666 00
BIC: BFSWDE33MNZ (MainzaRhein)



Pressekontakt: Stadt Hanau, Ute Wolf, Telefon 06181/295-664




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Besuch beim ASK
Im Rahmen Ihrer Besuchsreihe „Wie kommen unsere sozialen Einrichtungen durch die Pandemie?“ statteten Bürgermeister Axel Weiss-Thiel und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck jüngst dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf (ASK) in Hanau einen Besuch ab. Der geschäftsführende Vorstand Dr. Wolfram Spannaus (ganz rechts), und die Einrichtungsleiterinnen Bettina Ohl (2.v.l.) und Katja Eisert (1.v.l.) berichteten über das zurückliegende Jahr unter Corona.


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