Nr. 169 Kreis Steinfurt, 13. Mai 2025

Betrieblicher Klimaschutz: Frist für Antragstellung zur kostenlosen Einstiegsberatung für KMU endet am 30. Juni

Informationen unter www.energieland2050.de | Unternehmen erhalten CO2-Bilanz und Handlungsempfehlungen

Kreis Steinfurt. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Kreis Steinfurt können sich nur noch bis Ende Juni für eine kostenlose Einstiegsberatung zum betrieblichen Klimaschutz im Wert von 1.000 Euro beim energieland2050 e. V. anmelden. Dann läuft das Förderprojekt für Mitgliedsbetriebe der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen oder der Handwerkskammer Münster aus.  Unter www.energieland2050.de/klimaschutzberatung hat sich auch Klaus Struffert, Kaufmännischer Leiter bei der Carl Nolte Technik GmbH in Greven informiert und mit Bastian Bartsch von der WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG einen unabhängigen Berater ausgewählt. In einzeln geführten Interviews haben sie über ihre Erfahrungen berichtet.

 

Herr Struffert, Sie haben mit Ihrem Betrieb schon mal bei ÖKOPROFIT mitgemacht. Sie haben sich also schon einmal intensiv Gedanken gemacht, wie Sie Energie einsparen, Ressourcen schonen, CO2-Ausstoß reduzieren und Geld sparen können – warum haben Sie sich dann noch für diese Beratung interessiert?

 

Klaus Struffert: Die Teilnahme bei ÖKOPROFIT ist schon etwas länger her und die Technik verändert sich jedes Jahr. Beispielsweise die LED-Technik. Einen Dritten vom Fach dann mal über die Bereiche im Betrieb drüber schauen lassen zu können und das auch noch kostenlos, das ist ein Geschenk, das kann man nicht ablehnen. Mit der Zeit ist man etwas betriebsblind. Da hilft es, mit einem Profi mal überall zu gucken, der weiß, wonach er sucht. Zu gucken, was können wir machen, um es besser zu machen. Das ist Ansporn und hat ja nicht immer mit großen Investitionen zu tun: energiesparende Lichtquellen, Licht ausschalten, Lüftungsklappen tauschen, Müll trennen. Insgesamt wenig Aufwand und wenige Kosten CO2-Ausstoß zu reduzieren.

 

Mit wieviel Aufwand war die Terminvereinbarung verbunden?

 

Klaus Struffert: Ich suche mir einfach einen Berater aus dem Pool aus und nehme Kontakt zu ihm auf. Ich habe dann drei Termine zur Auswahl bekommen. Das Ganze ist so seidenweich gelaufen, dass hätte schöner nicht laufen können.

 

Dann mussten Sie auch gar nicht lange auf einen Termin warten?

Klaus Struffert: Nein, das ging ganz flott. Mein erster Kontakt war im Dezember 2023 und im Februar 2024 kam Herr Bartsch zur Beratung in unser Unternehmen. Vorher gab es einen Fragebogen. Da wurden Verbräuche abgefragt wie Strom, Gas, Wasser und Müll. Danach war die Begehung und anschließend haben wir zwei Berichte bekommen. Daran konnten wir sehen, wo wir heute stehen. Das hätten wir ohne viel Aufwand nicht hinbekommen.

 

Und was war das Ergebnis dieser Beratung?

 

Klaus Struffert: Beim Erdgas und Wasser können wir wesentlich Einfluss nehmen, beispielsweise durch den Einsatz automatisierter Thermostate, auch der Einsatz von Bewegungsmeldern und ein Energiemanagement werden empfohlen. Kommen wird ein Batteriespeicher, um die PV-Anlage besser nutzen zu können. Und wir haben komplett auf LED umgesattelt.

 

 

Wurden Ihre Erwartungen an die Beratung erfüllt?

 

Klaus Struffert: Absolut. Erst hatte ich etwas Angst, ob ich die Fragen beantworten kann, weil ich kein Techniker bin. Aber ich hatte mit Bastian Bartsch einen sehr kompetenten Ansprechpartner, der einfache verständliche Fragen gestellt hat.

 

Also können Sie die Beratung anderen Unternehmen empfehlen?

 

Klaus Struffert: Ein unbedingtes Muss, weil es definitiv was bringt und dazu noch umsonst ist. Ich wäre ohne Wenn und Aber wieder sofort dabei. Das sollte jeder Unternehmer mitmachen.

 

 

Herr Bartsch, Sie haben im Rahmen der vom Land NRW geförderten KMU-Klimaschutzberatung schon einige Unternehmen besucht. Was waren das für Unternehmen, die Sie bisher beraten haben?

 

Bastian Bartsch: Das geht von bis. Beispielsweise von metall- und holzverarbeitenden Betrieben über einen Verpackungshersteller bis hin zum Autohändler und Sanitätshandel.

 

Bevor Sie in die Unternehmen gehen, müssen diese einen Fragebogen ausfüllen.  

 

Bastian Bartsch: Ja, richtig. Das ist eine Datenerfassungstabelle. Hier werden die Verbräuche eingetragen von Strom, Diesel, Gas, Wasser. Daraus ergibt sich mir ein Überblick unter anderem über den Wärmebedarf. Ich kann damit die Karten legen, und weiß, was ich mir vor Ort besonders genau angucken sollte.

 

Und wenn Sie vor Ort sind, was gucken Sie sich alles an?

 

Bastian Bartsch: Büros, Produktionsstätten, Heizungs- und Serverraum, das kann dann je nach Unternehmensgröße auch zwei bis drei Stunden dauern. Wichtig ist, dass ich Zugang zu den Räumen habe, dass diese nicht verschlossen sind. Dann kann ich umfänglich sehen, was schon läuft. Insgesamt geht es nicht nur um technische Dinge, sondern auch darum, was organisatorisch relevant ist, zum Beispiel mit Blick auf den Restmüll oder auf Geschäftsreisen.

 

Ziel dieser kostenlosen Einstiegsberatung ist, konkrete Schritte zur Planung und Umsetzung ihrer eigenen Klimaneutralität zu ermöglichen. Dementsprechend erstellen Sie einen Kurzbericht für die Unternehmen. Was steht drin?

 

Bastian Bartsch: Es sind eine CO2-Bilanz und Handlungsempfehlungen enthalten. Darin sind konkrete Maßnahmen beschrieben, aber auch, wo Potenziale stecken. Bei einem Unternehmen kann das eine große Fahrzeugflotte, die mit Diesel betrieben wird sein, bei einem anderen kann es die Heizung sein.

 

Die kostenlose KMU-Klimaschutzberatung wird durch das Land im Rahmen der Förderrichtlinie progres.nrw gefördert. Die Gewährung der Förderung wird vertraglich mit dem Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt geregelt. Interessierte Unternehmen melden sich bei Silke Wesselmann (silke.wesselmann@kreis-steinfurt.de, Telefon 02551 692110).


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Klaus Struffert, Carl Nolte Technik GmbH

©  Carl Nolte Technik GmbH
Klaus Struffert, Carl Nolte Technik GmbH

Klaus Struffert freut sich über die neue Steuerung der Druckluftanlage, die nach der Beratung installiert wurde. Kosteneinsparung: ca. 20.000 Euro im Jahr.


Bastian Bartsch, WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG

©  WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG
Bastian Bartsch, WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG

Bastian Bartsch von der WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co KG ist einer aus dem Pool der unabhängigen Beraterinnen und Berater. Alle unterstützen dabei, konkrete Schritte zur Klimaneutralität zu planen und umzusetzen.