Meldungsdatum: 15.05.2025

Vortrag zum Künstler Hans Purrmann im Haus am Löwenwall

Dr. Felix Billeter, Leiter des Hans Purrmann Archiv in München, hält am Donnerstag, 22. Mai, um 17 Uhr im Städtischen Museum Braunschweig, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, einen Vortrag unter dem Titel „Alter Meister in der Werkstatt – Hans Purrmann und die Kunstdebatten in den 1950er Jahren“. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Sonderausstellung „Ausgehoben! Realismen von Aristide Maillol bis Gruppe ZEBRA. Die Sammlung Straßner der TU Braunschweig“ statt, die noch bis zum 8. Juni zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.

 

Der Maler und Grafiker Hans Purrmann (1880 bis 1966) zählt zu den bekanntesten Künstlern der Nachkriegszeit in Deutschland. Seine Bilder, Landschaften und Stillleben waren sehr gefragt und erzielten hohe Preise. Wie die laufende Ausstellung im Städtischen Museum zeigt, fanden sie ab 1955 Eingang in die Kunstsammlung der heutigen TU Braunschweig. 

 

Purrmann war im deutschen Kunstbetrieb zu dieser Zeit eine prominente Figur, wurde mit Ehrungen und Preisen bedacht, und selbst Hermann Hesse widmete ihm 1953 ein Gedicht mit dem Titel „Alter Meister in der Werkstatt“. In der NS-Zeit als „entartet“ diffamiert, galt Purrmann als einer der wenigen unbelasteten Überlebenden der deutschen Moderne vor 1933. Zudem erfuhr er durch die Freundschaft mit dem weltberühmten französischen Maler Henri Matisse eine besondere Aufwertung. Purrmann wurde vielfach – auch von Ernst Straßner – als Fürsprecher einer gegenständlichen Malerei in Anspruch genommen. Gegenständliche Darstellungen wurden um 1950 im Sinne der als fortschrittlich geltenden Abstraktion in Frage gestellt. Heute kaum noch vorstellbar, wurde die Diskussion ‚gegenständlich vs. ungegenständlich‘ mit großer Härte geführt, so in den Darmstädter Gesprächen 1950 oder auch im Zusammenhang mit der documenta I im Jahr 1955 in Kassel. Purrmann nahm hier eine vermittelnde Position ein. Ihm war klar: „Wandel ist der Künste Weg“. Dr. Felix Billeter wird in seinem Vortrag Purrmanns Standpunkt innerhalb dieser Kunstdebatten verdeutlichen.


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Hans Purrmann, Blumenstillleben vor Barockspiegel, 1952, Sammlung Straßner TU Braunschweig

©  TU Braunschweig/Marek Kruszewski
Hans Purrmann, Blumenstillleben vor Barockspiegel, 1952, Sammlung Straßner TU Braunschweig