Meldungsdatum: 09.07.2025
Ein Auto überschlägt sich, ein Kind läuft vors Fahrzeug, Verkehrsteilnehmer stehen unter Alkoholeinfluss und sind nicht mehr Herr ihrer Sinne. Zum Glück waren diese Horror-Szenarien nicht real, sondern Vorführ-Aktionen im Rahmen des Verkehrssicherheitstages am Berufskolleg Gladbeck.
Der Kreis Recklinghausen organisierte den Informations- und Aktionstag am Dienstag, 8. Juli, in Kooperation mit Polizei, Feuerwehr, DEKRA, ADAC, Verkehrswacht Minden Lübbecke und natürlich dem Berufskolleg. Ford Philanthropy, der philanthropische Arm der Ford Motor Company, hat mit seinem Programm „Safety in Mobility“ unterstützt. Das gemeinsame Ziel: Junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren dafür sensibilisieren, wie wichtig ein verantwortungsvolles und regelkonformes Verhalten im Straßenverkehr ist.
Über 500 Schülerinnen und Schüler aus 25 Klassen des Berufskollegs nahmen an der Veranstaltung teil. An insgesamt zehn Stationen erfuhren sie, welche Unfallgefahren im Straßenverkehr lauern, welche Risiken zu beachten sind und wie sie Verkehrsunfälle vermeiden können. Ergänzt wurde das Angebot von einer Vorführung der „Tune it safe“-Kampagne der DEKRA, die eindrucksvoll zeigte, wie Tuning und Verkehrssicherheit gut zusammen gehen können.
Landrat Bodo Klimpel ist von der Wirksamkeit des Verkehrssicherheitstages überzeugt: „Bei dieser Veranstaltung haben die Schülerinnen und Schüler die einmalige Chance, Gefahrenquellen im Verkehr ganz praktisch zu erfahren – ohne dass wirklich etwas passiert.“ Wie es sich anfühlt, wenn sich das Auto überschlägt und man plötzlich in den Gurten hängt, oder welche Kräfte wirken, wenn ein Fahrzeug mit großer Wucht gegen etwas fährt, sei mehr als beeindruckend. „Diese Eindrücke bleiben bei den Schülerinnen und Schülern hängen und machen mehr als deutlich, wie wichtig es ist, sich im Verkehr an die Spielregeln zu halten und auch auf andere zu achten.“
Praktische Erfahrung statt theoretischem Vortrag
Beim Verkehrssicherheitstag konnten die Schüler nicht nur zuschauen und beobachten, sondern auch selbst aktiv werden. Zum Beispiel beim Überschlagssimulator, bei dem ein Auto samt Fahrer und Beifahrer auf den Kopf gestellt wurde. Um sich auch in andere Verkehrsteilnehmer hineinzuversetzen, ging es an einer weiteren Station in einen Truck. Das Ziel: Erkennen, wie schwierig es für große Fahrzeuge ist, Räder oder E-Scooter zu erkennen – erst recht, wenn sie sich im toten Winkel aufhalten. Zum Thema Alkohol und Drogen gab es einen Rauschbrillen-Parcours.
Jedes Jahr veranstaltet der Kreis Recklinghausen in Kooperation mit der Polizei und vielen weiteren Partnern einen Verkehrssicherheitstag an einem der acht Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises. „Die Kolleginnen und Kollegen müssen jeden Tag auf den Straßen miterleben, wohin Übermut und Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr führen kann. Nicht selten müssen Angehörige informiert werden, wenn ein Unfall schlimme Folgen hatte. Das sind belastende Momente“, erklärt Thomas Franta, neuer Direktionsleiter Verkehr im Polizeipräsidium Recklinghausen. „Mit Prävention werden wir aktiv, bevor es kracht. Wir setzen auf den Lerneffekt durch Mitmachen und Ausprobieren.“ Den Rausch ohne Schnaps zu erleben, sei eindrucksvoller als einem Vortrag über Promillegrenzen zu lauschen. „Wir zeigen, wo die rechtlichen und körperlichen Grenzen sind, damit die jungen Menschen ihre Fähigkeiten nicht überschätzen und fit sind für den Straßenverkehr.“
Stimmen weiterer Kooperationspartner:
Holger Pleines, Schulleiter des Berufskollegs Gladbeck: „Wir haben am Berufskolleg Gladbeck insgesamt sehr viele junge Fahrerinnen und Fahrer. Hinzu kommt, dass sich gerade die Auszubildenden unserer großen KFZ-Abteilung mit den Schwerpunkten Berufskraftfahrer und KFZ-Mechatronik schon von Berufs wegen mit der Verkehrssicherheit beschäftigen. Insofern unterstützt ein solcher Tag mit praktischen Eindrücken unseren Bildungsauftrag zur Verkehrsicherheit in besonderem Maße.“
Jörg Zganiatz, Fachabteilungsleiter Unfallanalytik und technische Gutachten DEKRA Essen: „Wir haben mit der TUNE IT! SAFE!-Kampagne die Möglichkeit den jungen Fahranfängern zu zeigen, dass man sein Fahrzeug sehr stark individualisieren kann, ohne die Sicherheit aus den Augen zu verlieren. Kreatives Tuning muss mit den gesetzlichen Vorgaben keinesfalls in Widerspruch stehen.“
Judith Kleinemeyer, Leiterin von Ford Philanthropy in Europa: „Wir haben die Initiative ‚Safety in Mobility‘ als ein praxisorientiertes Sicherheitsevent entwickelt, das sich speziell an junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren richtet – unabhängig davon, ob sie einen Führerschein besitzen. Ziel der Initiative ist es, verantwortungsbewusstes und rücksichtvolles Verhalten im Straßenverkehr zu fördern.“
Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Lena Heimers, Telefon: 02361/534712, E-Mail: l.heimers@kreis-re.de
Schulleiter Holger Pleines, Jörg Zganiatz von der DEKRA und Landrat Bodo Klimpel (v.l.) nutzten den Verkehrssicherheitstag, um selbst einen Blick in einen Polizeiwagen zu werfen.
Wie groß sollte der Abstand zwischen Fahrrad und Auto sein? Landrat Bodo Klimpel hat es beim Verkehrssicherheitstag erfolgreich demonstriert.
Herausgeber: Kreis Recklinghausen
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