Meldungsdatum: 24.07.2025
Das Stativ steht stabil, das Messgerät ist ausgerichtet, das Tablet ist mit dem Messgerät verknüpft. Schritt für Schritt zeigt Johanna, wie aus digitalen Daten im Büro reale Messpunkte im Gelände entstehen. Die Eckpunkte des künftigen Gebäudes werden vor Ort abgesteckt – mit hoher Präzision. Dabei kommt es nicht nur auf die exakte Lage an, sondern auch auf die Höhenmessung. „Der Baggerfahrer muss wissen, wo er ausheben soll. Für die Planer und Architekten ist es wichtig zu wissen, wie viel Erde ab- oder aufgetragen werden muss“, erklärt Johanna Grae.
Die Vorbereitung der Messung ist für die Genauigkeit entscheidend: Das Gerät muss exakt horizontiert werden. Anschließend gibt die junge Erwitterin aktuelle metrologische Daten wie Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit an. Denn die Temperatur kann sich im Millimeterbereich auf die Messergebnisse auswirken.
Johanna Grae hat sich bewusst gegen ein Studium und für eine praxisnahe Ausbildung entschieden. „Ich wollte nicht nur im Büro sitzen, sondern auch raus und was Praktisches machen.“ Mit der Ausbildung beim Kreis Soest habe sie genau die richtige Entscheidung getroffen. Ihr gefällt, dass sie in alle Bereiche der Abteilungen reinschauen kann: Von Archiv und Auskunft über den Gutachterausschuss für Grundstückswerte bis hin zu Terminen im Außendienst, wie dem in Ense-Waltringen. Besonders schätzt sie die Möglichkeit, im Kreisgebiet unterwegs zu sein: „Ich lerne neue Ecken im Kreis Soest kennen oder habe den Heimvorteil durch die Ortskenntnis in meiner bekannten Umgebung“, berichtet die 20-Jährige.
Die theoretische Ausbildung findet in der Berufsschule in Dortmund statt. Der Unterricht erfolgt im Blockmodell mehrere Wochen am Stück. In der Kreisverwaltung geht es dann direkt an die Anwendung des Gelernten. Ein besonderes Projekt für die angehende Vermessungstechnikerin war die Vermessung der Markierungen auf einem Fußballplatz.
Die Vorgabe in der Katastermessung ist, dass bei den Messpunkten die Abweichung nicht größer als drei Zentimeter sein darf. Mit ihren Messgeräten ist sogar eine Genauigkeit von weniger als einem Zentimeter möglich. Alexander Stoer bewegt sich mit einem Spiegel und einem Fluchtstab ins Feld, um den ersten Eckpunkt des geplanten Gebäudes abzustecken. „Mehr links, noch einen Meter, gut probieren wir´s so!“, dirigiert die Auszubildende ihren Kollegen. Auf dem Tablet sieht sie nach jedem Messen direkt die aktuelle Abweichung. „Noch mal zwölf Zentimeter länger und drei nach links“, ruft sie nach einem Blick auf den Bildschirm. Stück für Stück arbeiten sie sich im Team ran, bis der erste Eckpunkt getroffen ist. Hierbei hilft der zwei Meter lange Fluchtstab, der in vier Farbsegmente unterteilt ist, wobei jeder Abschnitt eine Länge von 50 Zentimetern hat und somit hilft, die Anweisungen möglichst genau umzusetzen. „Wir sind immer zu zweit draußen, mit uns Azubis auch oft zu dritt“, erklärt Johanna Grae. Dabei zähle Teamarbeit ebenso wie räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Verständnis. Es gehe darum, Punkte in der Landschaft zu finden, zu sichern – und manchmal auch nach Jahren wiederzufinden. Nachdem alle vier Punkte genaustens abgesteckt wurden, wechselt sie den Standort des Messgerätes, um noch die Höhe eines Grenzsteins zu bestimmen. Eine Voraussetzung für den späteren Bauantrag.
Nach dem Abschluss der Ausbildung stehen der angehenden Vermessungstechnikerin viele Wege offen: Ein anschließendes duales oder Vollzeitstudium, der staatlich geprüfte Techniker oder der direkte Einstieg in den Berufsalltag.
Ob bei niedrigen Temperaturen im Winter, Regen oder Hitze im Sommer: Wer im Außendienst unterwegs ist, sollte kein Problem mit den Jahreszeiten haben. Der Termin in Ense-Waltringen endet mit vier markierten Eckpunkten und der Höhenbestimmung eines Grenzsteins. Das Ergebnis ist ein entscheidender Schritt für die neue Rettungswache. Und ein Zeichen, dass die Ausbildung zur Vermessungstechnikerin viel mehr ist als bloße Theorie. Wer sich ein Bild von der Arbeit von Johanna Grae machen möchte, findet ein Video auf dem Instagram-Kanal des Kreises Soest.
Hintergrund: Azubi-Serie – Karrierestart beim Kreis Soest
In einer mehrteiligen Serie stellen wir Ausbildungsberufe beim Kreis Soest vor. Ob Verwaltung, IT, Vermessung, Rettungswesen oder Soziales – der Kreis Soest bietet jungen Menschen eine Vielzahl spannender Einstiegsmöglichkeiten mit Zukunft. Dabei stehen moderne Arbeitsformen, eine intensive Betreuung sowie vielfältige Entwicklungschancen im Mittelpunkt. Mehr Infos gibt es auf unserer Internetseite unter www.kreis-soest.de/ausbildung.
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Johanna Grae macht seit Herbst 2023 die Ausbildung zur Vermessungstechnikerin beim Kreis Soest. Besonders gut gefällt ihr, dass sie so viele Ecken im Kreisgebiet kennenlernt. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Auszubildende Johanna Grae überprüft den Standort ihres Kollegen mithilfe eines Messgerätes. Gemeinsam wollen sie die vier Eckpunkte einer geplanten Rettungswache abstecken. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
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