Meldungsdatum: 08.08.2025

Umfrage zum Tag der Jugend: „Wirklich etwas verändern!“

In Vorbereitung auf den Internationalen Tag der Jugend am 12. August hat die Jugendsozialarbeit der Stadt Braunschweig eine Befragung durchgeführt, an der über 1.000 junge Menschen teilgenommen haben. Sie wollte wissen: Was würdest du machen, wenn du Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler wärst? Fast 2.500 Wünsche und Ideen gingen ein.

 

Im Vergleich zu 2024, als das Bildungssystem im Mittelpunkt stand, setzten die jungen Menschen in diesem Jahr auch andere Schwerpunkte. „Nicht immer nur reden, sondern wirklich etwas verändern!“, so eine der Rückmeldungen, die an oberster Stelle unter dem Thema Zukunft, Gemeinwohl und gesellschaftlicher Zusammenhalt steht. Dabei geht es nicht nur um politische Entscheidungen auf Bundesebene – viele der Themen betreffen auch direkt den Alltag der Jugendlichen in Braunschweig.

 

Migration, Klima, soziale Gerechtigkeit sind Themen, die sich durch die Befragung ziehen. Dabei wird deutlich: Die Jugendlichen haben differenzierte Meinungen. Manche wünschen sich eine offenere Flüchtlingspolitik, andere fordern stärkere Kontrollen. Auch Bildung bleibt Thema: Gewünscht werden moderne Lernformen, kleinere Klassen, mehr Fachkräfte und vor allem: eine bessere digitale Ausstattung. Ein ungewöhnlicher, aber wiederholt genannter Punkt: die Vier-Tage-Schulwoche.  Viele wünschen sich mehr finanzielle Unterstützung für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende. Auch das Thema Mindestlohn, kostenlose Grundversorgung oder Rabatte für junge Menschen taucht regelmäßig auf. Junge Menschen wünschen sich ein friedliches Miteinander – in ihrer Stadt und weltweit. Viele fordern Gewaltfreiheit, mehr Rücksicht im Alltag und respektvollen Umgang untereinander. Einige sprechen sich gegen Waffenexporte aus oder fordern eine klare Haltung zu Menschenrechten. Ein großes Thema, gerade für junge Menschen ohne Auto: Mobilität. Der Wunsch nach einem kostenlosen Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler ist besonders häufig vertreten. Auch günstigere Führerscheine, sichere Radwege und eine bessere Taktung des ÖPNV werden gefordert.

 

Fünf Lebensbereiche, die am häufigsten genannt wurden:

 

  1. Gemeinwohl, Reform und Zukunft: 753 Nennungen („Nicht immer nur reden, sondern wirklich etwas verändern“)

 

  1. Finanzen: 555 Nennungen („Einfach mal nicht jeden Cent umdrehen müssen“)

 

  1. Bildung: 367 Nennungen („Wenn Bildung uns zukunftsfähig machen soll, muss sie auch zukunftstauglich sein“)

 

  1. Zusammenleben: 321 Nennungen („Respekt kann man nicht kaufen – aber wir können ihn fördern“)

 

  1. Individual- und öffentlicher Nahverkehr: 207 Nennungen („Klimaschutz fängt an der Bushaltestelle an“)

 

„Die Aussagen kommen direkt aus dem Leben junger Braunschweigerinnen und Braunschweiger und zeigen, wie tief sie gesellschaftliche Entwicklungen mitdenken“, ist das Fazit von Thomas Mallon, Leiter der Jugendsozialarbeit. „Sie wollen nicht einfach nur gehört werden – sie wollen Veränderung. Auch, wenn nicht für alle Themen gleich der Bundeskanzler zuständig ist, zeigen die Wünsche doch ein breitgefächertes politisches Bewusstsein.“

 

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage sind unter www.braunschweig.de/jugendsozialarbeit veröffentlicht. Dort können auch die Einzelthemen in den acht Lebensbereichen nachgelesen werden.

 

Methodik der Umfrage

 

Den Klienten der verschiedenen Sparten der Jugendsozialarbeit (Kompetenzagentur, Kommunale Schulsozialarbeit, Koordinierungsstelle Schulverweigerung etc.) wurde eine Karte (im Anhang) mit Bitte zur Teilnahme an der Umfrage ausgehändigt: „Am 12. August 2025, dem Internationalen Tag der Jugend, werden deine Gedanken und Ideen auf der Homepage der Stadt Braunschweig geteilt. So sollen die BraunschweigerInnen angeregt werden, über die Sichtweisen junger Menschen nachzudenken. Deswegen befrage ich – sowie meine KollegInnen der Jugendsozialarbeit Braunschweig – junge Menschen wie dich, um zu erfahren, was euch bewegt. Stell dir hierfür einfach vor, du seist BundeskanzlerIn von Deutschland und könntest große Entscheidungen treffen, wie z. B. neue Gesetze zu machen oder Gesetze, die du nicht magst, abzuschaffen. Ich freue mich, wenn du dich an der Befragung beteiligst und deine Meinung sagst!“

 

Die Altersgruppe der zwischen Februar und Juni Befragten lag zwischen 11 und 26 Jahren. Sie antworteten in Stichworten oder längeren Texten. Zur Auswertung wurden die Äußerungen nach Themenbereichen zusammengefasst, verschlagwortet und geclustert.

 

Tag der Jugend

 

Der Tag der Jugend wird jedes Jahr am 12. August begangen. Er wurde von den Vereinten Nationen eingeführt, um auf die Lebenslagen, Sorgen und Ideen junger Menschen aufmerksam zu machen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich einzumischen.

 


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