Meldungsdatum: 19.08.2025
Rauchschwaden steigen über der Westruper Heide auf. Brandgeruch liegt in der Luft. Was am Samstag bei einigen Heide-Besuchern für großes Interesse sorgte, war eine gezielte Aktion zur Pflege der Heide und eine gute Möglichkeit für Feuerwehr und Katastrophenschutz, den Umgang mit einem Brand in einer Heidelandschaft zu üben.
„Das brennt ja wie Zunder“, staunte eine Passantin, als eine Heidefläche nahe der Flaesheimer Straße in Flammen aufging. Dank der guten Vorarbeit brannten am Samstag ausschließlich die Flächen, die dafür ausgewählt worden waren. Mit Hacken und Spezialwerkzeugen hatten die Einsatzkräfte von @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. und der Feuerwehr Haltern am See eine Schneise rund um die verschiedenen Flächen geschlagen, damit die Flammen nicht auf andere Heidebereiche übergreifen konnten. Außerdem wurden Grenzbereiche oder auch eine große Kiefer auf einer benachbarten Fläche intensiv durch die Feuerwehr gewässert, um ein Entzünden durch Funkenflug zu vermeiden.
„Wir haben im Vorfeld gezielt drei Flächen ausgewählt, vor allem, weil sie schon sehr alt waren“, sagt Annette Tilbürger-Braun, beim Kreis Recklinghausen zuständig für Landschaftspflege und praktischen Naturschutz. „In diesen Bereichen soll die Heide verjüngt werden, damit sie wieder kräftig blühen kann.“ Wie gut die Maßnahme wirkt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. „Es hat auf jeden Fall alles nach Plan funktioniert. Die Einsatzkräfte haben einen tollen Job gemacht. Die Fläche hat nur sehr kurz gebrannt, so dass die Heidesamen ganz sicher überlebt haben. Das sähe bei einem längeren, unkontrollierten Feuer ganz anders aus“, sagt Jonas Siebert, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde.
„Wir sind sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist. Das Feuer hat nur dort gebrannt, wo es auch brennen sollte, es lief schnell und nicht zu heiß – und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat super funktioniert“, zieht Frederik Vollmer von @fire Bilanz. Dem stimmt auch Michael Stüer, stellvertretendem Wehrführer von der Feuerwehr Haltern am See, zu: „Für uns war das sehr lehrreich. Und wann bekommt man schon die Gelegenheit, so etwas zu üben?“
Wer sich vor Ort einen Eindruck verschaffen oder weitere Informationen bekommen möchte, hat dazu am kommenden Wochenende die Gelegenheit. Am Sonntag, 24. August, lädt der Heimatverein Sythen von 11 bis 17 Uhr zum Heidetag ein. Dann werden auch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises und Vertreter von @fire vor Ort sein und Fragen zu dieser besonderen Pflegemaßnahme beantworten.
Heide-Pflege mit Feuer:
Das Brennen von Heideflächen ist eine alte und bewährte Pflegemaßnahme. Die alten Heidebestände reagieren optimal aufs Feuer und können sich danach sehr gut verjüngen. Das Feuer brennt den Boden frei. Dadurch gibt es beste Keimbedingungen für die Heidesamen. Diese können sehr lange im Boden "schlafen" und bei günstigen Keimbedingungen austreiben. Heide braucht stickstoffarme Böden, da sie dort fast konkurrenzlos Wachsen können.
Feuer bekämpft außerdem die Konkurrenten der Heide wie Gräser, Moose und Brombeeren. Es setzt Nährstoffe frei und entzieht dem Boden durch den Brand nachhaltig den Stickstoff, belässt jedoch den größten Teil der anderen Nährelemente im Boden.
Verein @fire Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V.:
Die ausschließlich ehrenamtlichen Einsatzkräfte von @fire sind Spezialisten im Bereich Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung und der Trümmerrettung. Die Mitglieder im Vegetationsbrandbereich sind meist von der Feuerwehr und aus Forstkreisen. Der Verein hat Teams in jedem Bundesland, die dezentral agieren. Er ist zu 100 % spendenfinanziert. Mehr Infos gibt es online unter www.at-fire.de.
Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: s.kuechmeister@kreis-re.de
Herausgeber: Kreis Recklinghausen
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