Meldungsdatum: 22.10.2025
Als kreativer Kopf und leidenschaftlicher Festspielleiter setzte Helge von 1985 bis 1992 Maßstäbe für die Aufführungen, die vom „Märchen pur“ geprägt waren. Unter seiner Regie wurden im Park von Schloss Philippsruhe Klassiker wie „Rumpelstilzchen“, „Der gestiefelte Kater“, „Dornröschen“ und „Der Froschkönig“ aufgeführt – stets mit Liebe zum Detail und einem Herz für die Magie der Märchen. Noch heute erinnern sich viele Mitwirkende daran, wie Hendrik Helge mit unermüdlichem Engagement hinter den Kulissen wachte – manchmal buchstäblich die ganze Nacht –, um sicherzustellen, dass Kulissen und Kostüme geschützt blieben.
„Hendrik Helge war ein sehr loyaler Mensch mit Prinzipien, verständnisvoll und humorvoll. Als Regisseur und Autor hatte er klare Vorstellungen, aber er ließ mir als Schauspielerin Raum zum Ausprobieren“, erinnert sich Claudia Brunnert, die bereits 1988 unter Helges Regie die Prinzessin im Froschkönig spielte. „Als Festspielleiter hatte er immer ein offenes Ohr. Es war eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ich habe ihm beruflich und menschlich viel zu verdanken. Er hat mir hier ein ‚Zuhause‘ gegeben.“
„Er war ein Macher, sehr idealistisch, der respektvoll mit den Märchenstoffen umging“, erinnert sich Dieter Gring, der Helge 1990 in Hanau kennenlernte. „Er hat die Märchenstoffe sorgfältig durchdrungen, nach tieferer Bedeutung und feinen Details gesucht und sie so gestaltet, dass sie nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene berühren. Das hat mich damals tief beeindruckt und meine eigene Arbeit seit den frühen 1990er Jahren nachhaltig geprägt“, so Gring, der als Autor für die kommende Saison das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" schreibt.
Hendrik Helge war nicht nur für seine Verdienste um die Festspiele bekannt, sondern auch als vielseitiger Schauspieler, der sowohl im Fernsehen als auch im Kino präsent war. Er spielte Rollen in Serien wie „Verbotene Liebe“, „Lindenstraße“, „Unter uns“, „Die Wache“ und „Die Stadtklinik“ und war in Kinoproduktionen wie „Die Sieger“ und „Peanuts – Die Bank zahlt alles“ zu sehen. Darüber hinaus lieh er bekannten Figuren in Computerspielen seine Stimme, was seine künstlerische Bandbreite unterstreicht.
Mit seiner Kreativität, seiner Hingabe und seiner Leidenschaft für Theater und Märchen hat Hendrik Helge unzählige Menschen inspiriert. Sein Werk lebt in den Brüder Grimm Festspielen Hanau weiter, die dank seiner Vision zu einer festen kulturellen Institution geworden sind. Mit Hendrik Helge verliert Hanau einen Menschen, dessen Herz für das Theater schlug, der Kinderträume beflügelte und zugleich Märchen und Geschichten für Erwachsene zum Leben erweckte. Er hat Hanau und die Welt ein Stück bunter und magischer gemacht. Sein Vermächtnis wird noch lange weiterleben.
Pressekontakt: Prof. Dr. Jeroen Coppens, Telefon 06181-2950-6721
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