Meldungsdatum: 24.11.2025

Hanau setzt Zeichen gegen die Todesstrafe

„Cities for Life – Städte für das Leben“: Aktionstag erinnert weltweit an den Wert des Lebens

Mit blauer Beleuchtung des Brüder-Grimm-Denkmals beteiligt sich die Stadt Hanau auch in diesem Jahr am internationalen Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben / Städte gegen die Todesstrafe“, ausgerichtet von der Gemeinschaft Sant’Egidio. Am Sonntag, 30. November, wird so ein Zeichen für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und den Schutz des Lebens gesetzt. Gemeinsam mit rund 300 weiteren Städten in Deutschland bekennt sich Hanau zu einer klaren Haltung gegen die Todesstrafe.

„Wir stehen als Stadt Hanau fest an der Seite all jener, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzen“, betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. „Staatlich legitimierte Tötungen widersprechen unserer Vorstellung von Menschenwürde, Recht und Verantwortung. In einer Zeit, in der vielerorts Gewalt und Vergeltung wieder an Gewicht gewinnen, ist es umso wichtiger, dass wir ein deutliches Signal für Menschlichkeit und Gerechtigkeit senden.“

Als Symbol dieser Haltung wird am 30. November das Brüder-Grimm-Denkmal auf dem Marktplatz besonders hervorgehoben und blau beleuchtet. Damit reiht sich Hanau in ein weltweites Netzwerk von Städten ein, die an diesem Tag bekannte Gebäude oder Denkmäler in den Mittelpunkt rücken, um auf das Thema aufmerksam zu machen und den Wert des Lebens zu betonen. Unterstützt wird die Aktion in Hanau durch die Hanau Netz GmbH.

Die Initiative „Cities for Life“ wurde im Jahr 2002 von der Gemeinschaft Sant’Egidio gemeinsam mit weiteren Organisationen ins Leben gerufen. Sie erinnert an den 30. November 1786, den Tag, an dem das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe abschaffte. Seitdem nutzen tausende Städte weltweit diesen Tag, um mit symbolischen Aktionen, Lesungen, Ausstellungen oder Mahnwachen für eine Welt ohne Todesstrafe einzutreten.

Wie Sant’Egidio mitteilt, sind auch in den vergangenen Monaten Fortschritte auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe erzielt worden: So hat Vietnam 2025 die Todesstrafe für mehrere Delikte gestrichen, Pakistan bereits 2024 für Drogendelikte abgeschafft. In Japan wurde die Freilassung eines 88-Jährigen nach 45 Jahren im Todestrakt zu einem Wendepunkt in der öffentlichen Diskussion. Gleichzeitig gebe es weiterhin besorgniserregende Entwicklungen: In mehreren Krisenregionen nehmen Hinrichtungen wieder zu, und in manchen Ländern drohen Menschen selbst für regimekritische Äußerungen die Todesstrafe.

„Die weltweite Bewegung ‚Cities for Life‘ erinnert uns daran, dass der Schutz der Menschenrechte nie selbstverständlich ist“, so Kaminsky weiter. „Humanität darf nicht dem Sicherheitsdenken oder politischen Überlegungen geopfert werden. Sie ist die Grundlage jeder gerechten Gesellschaft.“

 

 

Hintergrund:

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine internationale christliche Laienbewegung, die in rund 70 Ländern aktiv ist und sich für Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt. Gemeinsam mit der „World Coalition against the Death Penalty“ engagiert sie sich seit mehr als 25 Jahren weltweit für die universelle Abschaffung von Hinrichtungen. Ihre Mitglieder pflegen unter anderem Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und setzen sich für die Humanisierung von Haftbedingungen ein.

 

Weitere Informationen gibt es online unter www.santegidio.org und http://nodeathpenalty.santegidio.org/en.

Pressekontakt: Julia Oppenländer, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de


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Brüder Grimm Denkmal in blau

©  Stadt Hanau
Brüder Grimm Denkmal in blau

Gemeinsam mit rund 300 weiteren Städten in Deutschland beteiligt sich Hanau am Aktionstag "Cities for Life" und wird dabei unterstützt von der Hanau Netz GmbH - am 30. November das Brüder Grimm-Denkmal blau anstrahlen, um daran zu erinnern, dass es noch immer zahlreiche Länder gibt, in denen Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden.