Logo

Meldungsdatum: 28.11.2025

Projekt Schwammwald startet

Erste Bauphase im Arnsberger Wald beginnt am 1. Dezember

Das Projekt Schwammwald geht in die Umsetzung: Am 1. Dezember beginnt der erste von insgesamt vier Bauabschnitten im Arnsberger Wald. Ziel ist es, den Wald vor Trockenheit zu schützen, indem mehr Regenwasser in der Fläche gehalten wird. Dafür haben sich Forst, Wasserwirtschaft und Naturschutz im Kreis Soest unter Federführung des Kreises zusammengeschlossen.

„Mit der Wiederherstellung eines naturnahen Wasserkreislaufs wird nicht nur die ökologische Balance im Arnsberger Wald gestärkt, sondern auch ein langfristiger Nutzen für die gesamte Region geschaffen“, betont der zuständige Dezernent für Regionalentwicklung beim Kreis Soest, Peter Franken. 

Der gesamte Bauabschnitt umfasst eine Strecke von 8,4 Kilometern auf dem Gebiet der Gemeinde Möhnesee zwischen Torhaus und dem Jagdschloss Sankt Meinolf. Hier werden die künstlich angelegten Entwässerungsgräben zurückgebaut. „Auf diese Weise soll der kanalisierte Abfluss von Oberflächenwasser verhindert und der schnelle Transport von Wasser in Vorfluter reduziert werden“, erläutert Jennifer Weber, Projektleiterin in der Abteilung Umwelt. 

Grundlage für das Schwammwald-Projekt ist eine Studie zu entwässernden Strukturen für den im Kreis Soest liegenden Teil des Arnsberger Waldes. Das Ergebnis: 483 Kilometer Entwässerungsgräben durchziehen die Fläche. Dazu kommen weitere entwässernde Strukturen wie Spurgleise, Wegeseitengräben oder Bachbegradigungen.

Entwässerungsgräben vor Jahren angelegt
Diese Entwässerungsgräben wurden vor Jahrzehnten nicht ohne Grund angelegt: Sie sollten die Bewirtschaftung feuchter Wälder erleichtern und es Baumarten möglich machen zu gedeihen, die auf nassen Standorten nicht gut zurechtkommen. Heute ist der Schaden größer als der Nutzen: Aufgrund des Klimawandels und der daraus resultierenden Trockenheit ist jeder Tropfen Wasser, der im Bestand bleibt, wichtig.

„Deshalb ist unser zentrales Anliegen die Aktivierung der natürlichen Versickerungsprozesse im Boden. Dies soll dazu beitragen, den Grundwasserspiegel in der Region wieder anzuheben, was nicht nur der Stabilität des Waldes zugutekommt, sondern auch langfristig positive Auswirkungen auf die gesamte Umwelt hat“, sagt Jennifer Weber. 

Monitoring-System wird installiert
Ein besonderes Augenmerk wird auf die Effektivität der ersten Maßnahme gelegt. Zur Überwachung und Auswertung der Fortschritte wird ein Monitoring-System installiert, welches mithilfe von eigens eingerichteten Grundwasser-Messstellen die Entwicklung des Grundwasserspiegels kontinuierlich überwacht. Ebenfalls wird das Projekt von der Fachhochschule Südwestfalen begleitet, die mit ihrer Expertise in der Bodenkunde maßgeblich zur Erfolgskontrolle beiträgt. Projektleiterin Jennifer Weber: „Außerdem wollen wir die Flora intensiv untersuchen und analysieren, wie sich die Veränderungen im Wasserhaushalt bemerkbar machen. Langfristig hoffen wir natürlich, dass unser Projekt die Biodiversität im Arnsberger Wald vergrößert.“

Fördermittel stellen Projekt sicher
Das „Schwammwald“-Projekt wird durch eine Kombination aus Landesmitteln und knapp 50 Prozent Bundes-Fördermitteln unterstützt. Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen stellt dabei sowohl die benötigten Flächen als auch einen Eigenanteil zur Verfügung, um die Umsetzung des Projekts zu ermöglichen. Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Fachbereichen, die gemeinsam an der erfolgreichen Durchführung dieses Vorhabens arbeiten. 

Für den offiziellen Start ist eine Veranstaltung Anfang 2026 geplant, bei der interessierte Bürgerinnen und Bürger und alle Beteiligten vor Ort über die nächsten Schritte informiert werden. Hier wird auch der symbolische erste Spatenstich für die langfristige Verbesserung des ökologischen Gleichgewichts und des Wasserhaushalts im Arnsberger Wald gesetzt.

Dieser Meldung sind zwei Fotos zugeordnet!

Pressekontakt: Pressestelle, Birgit Kalle, Telefon 02921/303200


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Die im Presse-Service zum Download angebotenen Fotos dürfen nur mit Fotonachweis und gemeinsam mit der Pressemitteilung oder dem Thema verwendet werden, in deren Zusammenhang sie veröffentlicht wurden. Eine gesonderte Verwendung der Fotos ist nicht gestattet. Bei Ausstellungen ist die Reproduktion nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung erlaubt. Bei einer anderweiten Nutzung sind Sie verpflichtet, selbstständig die Fragen des Nutzungsrechts zu klären.

Schwammwald-Pläne vorgestellt

©Judith Wedderwille/ Kreis Soest
Schwammwald-Pläne vorgestellt

Oberhalb der Hevemündung beginnt das Schwammwald-Projekt. Auf den Start zum 1. Dezember freuen sich der zuständige Dezernent für Regionalentwicklung Peter Franken (r.), Projektleiterin Jennifer Weber (l.) sowie die am Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen Marietta Puhl (2. v. r.) und Marleen Kiewel. Foto: Judith Wedderwille/ Kreis Soest


Entwässerungsgraben

©Volker Karthaus/ Wasserverband Obere Lippe
Entwässerungsgraben

Dieser Entwässerungsgraben ist sehr gut zu erkennen. Das Schwammwald-Projekt hat das Ziel, den Wald vor Trockenheit zu schützen, indem mehr Regenwasser in der Fläche gehalten wird. Dafür werden die vor Jahrzehnten angelegten Gräben beseitigt. Foto (Archiv): Volker Karthaus/ Wasserverband Obere Lippe


 

Die Kreisverwaltung Soest im Überblick:

Die Kreisverwaltung Soest mit rund 1.600 Bediensteten arbeitet für rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Kreisgebiet. Mit dem Kreistag ist sie Teil der kommunalen Selbstverwaltung und nimmt Aufgaben in vielen Bereichen wie Bildung, Jugend, Gesundheits- und Verbraucherschutz, Bau, Kataster, Straßen, Umwelt, Soziales und Gefahrenabwehr war. Sie betreibt den Rettungsdienst, zwei Zulassungsstellen, drei berufsbildende Schulen, sechs Förderschulen, eine Heilpädagogische Kindertagesstätte, ein Archiv sowie ein Medienzentrum. Außerdem ist sie an der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH, der Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH und weiteren Einrichtungen beteiligt. Der Kreistag gestaltet und kontrolliert mit seinen Mitgliedern die Aufgabenwahrnehmung.

SW Logo