Meldungsdatum: 04.12.2025
Die weltweit geachtete Sopranistin Juliane Banse, die in Zürich aufwuchs und mit fünf Jahren begann, Violine zu spielen, wurde nun diese hohe Auszeichnung überreicht. Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Professorin Tabea Zimmermann, Präsidentin der „Fondation Hindemith“ ehrten die Opernsängerin in der sehr gut besuchten Marienkirche in der Hanauer Innenstadt. Gerahmt wurde die Preisvergabe durch Musikstücke von Johannes Brahms und Paul Hindemith, die von Juliane Banse, Tabea Zimmermann an der Bratsche und Liese Klahn am Flügel dargebracht wurden.
Der Hindemith-Preis der Stadt Hanau ist mit 10.000 Euro dotiert, besteht aus einer Silbermedaille und einer Urkunde. Bisherige Träger der Auszeichnung sind etwa Daniel Barenboim, Jaavo Pärvi, Oli Mustonen und Antoine Tamestit. Neben Tabea Zimmermann, Preisträgerin des Jahres 2006, wurde mit Juliane Banse nun die zweite Frau und erste Sängerin ausgezeichnet.
Laudator Klaus Kalchschmid, Musikjournalist und Kritiker aus München, und Bürgermeister Dr. Bieri würdigten Juliane Banse, die auch als Professorin in Madrid und Salzburg tätig ist: „Die international anerkannte und geschätzte Sopranistin mit ihrer wunderbar warmen und wandelbaren Stimme, ihrem fantastischen Sinn für Textinterpretation in Lied und Oper, hat seit vielen Jahren immer wieder Hindemith aufgeführt, seine Musik in ihre Konzertprogramme integriert und auf der ganzen Welt gesungen. Hindemith-Stiftung und Magistrat der Stadt Hanau überzeugten ihre Interpretation und ihre Liebe zu Hindemiths Musik, ihre große Meisterschaft und ihre menschlich so angenehme Art. Insbesondere ihre Einspielung des ‚Marienleben‘ op. 27 von Hindemith mit Martin Helmchen am Klavier wurde von der Kritik gefeiert: ‚Banse singt und interpretiert sensationell, mit unnachahmlicher Tiefe des Ausdrucks. Die gesamte Skala vom zarten Hauch bis zum dramatischen Auftrumpfen steht ihr wie selbstverständlich zur Verfügung. Schönheit, Stimmigkeit und Wahrheit der Gestaltung sind ineinander verwoben. Eine exemplarische Aufnahme; ein Präzedenzfall.‘ schrieb Gerhard Persché im ‚Fono Forum‘. Mit ihrem weltweiten Ansehen und herausragenden musikalischen Fähigkeiten ist Juliane Banse eine sehr würdige Preisträgerin des Hindemith-Preises der Stadt Hanau – ganz im Sinne des großen Sohnes unserer Stadt, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts für die alte und auch für die zeitgenössische Musik einsetzte.“
Juliane Banse brachte mit Tabea Zimmermann und Liese Klahn als musikalisches Dankeschön zwei Lieder von Johannes Brahms („Gestillte Sehnsucht“ und „Geistliches Wiegenlied“) sowie Ausschnitte aus dem „Marienleben op. 27“ von Paul Hindemith zu Gehör. Anschließend trug sich die Preisträgerin in das Goldene Buch der Stadt Hanau ein. Die Preisverleihung fand dieses Jahr im Rahmen der Hindemith-Tage statt und wurde vom Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen zusammen mit dem Hindemith Institut Frankfurt am Main organisiert.
Der Komponist, Musiker, Dirigent und Musikpädagoge der Neuen Musik, Paul Hindemith wurde am 16. November 1895 in der Hanauer Vorstadt geboren und starb am 28. Dezember 1963 in Frankfurt am Main. Sein Geburtshaus wurde zu Ende des Zweiten Weltkriegs wie die gesamte Hanauer Innenstadt durch alliierte Luftangriffe zerstört, am Nachfolgebau erinnert eine Bronzetafel. Hindemiths Familie lebte später in Niederrodenbach und Mühlheim am Main, ehe sie 1905 nach Frankfurt zog. Als Betroffener und Leidtragender der NS-Diktatur emigrierte Hindemith 1938 mit seiner Frau Gertrud ins Exil in die Schweiz, 1940 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Mit menschlicher und moralischer Größe kam er nach dem Zweiten Weltkrieg zu etlichen Konzertreisen nach Deutschland zurück und wurde bei seinen Besuchen stets als „Bote guten Willens“ geachtet, der sich nicht mit den Nationalsozialisten arrangierte. Auch in seiner Geburtsstadt Hanau gastierte er. Auf dem Programm eines Festkonzerts am 2. April 1952 in der Stadthalle dirigierte Hindemith das Städtische Opernhaus- und Museumsorchester Frankfurt am Main zu Mozart, Brahms und seinem „Mathis der Maler“.
Neben dem Hindemith-Preis der Stadt Hanau, erinnert die Paul Hindemith-Musikschule samt Klangdenkmal von Faxe Müller von 2015 an der Ramsaystraße an sein Wirken. Im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe wird ihm in der Abteilung „Moderne Zeiten“ gedacht. Vor kurzem gelang es der Stadt Hanau auf einer Auktion zwei Totenmasken Hindemiths aus Gips und Bronze zu erwerben, die Bildhauer Georg Krämer (Hanau 1906 bis 1969 Frankfurt am Main) einen Tag nach dem Tode des Musikers abnahm.
Pressekontakt: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
Mit dem Hindemith-Preis 2025 geehrt: Juliane Banse, gerahmt von Tabea Zimmermann, Präsidentin der „Fondation Hindemith“ und Hanaus Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri in der Marienkirche.
Gab dem begeisterten Publikum in der Marienkirche einen akustischen Einblick in ihr Werk: Opernsängerin Juliane Banse, nun Hindemith-Preisträgerin.
Die Vergabe des Hindemith-Preises wurde durch Musikstücke von Johannes Brahms und Paul Hindemith, die von Juliane Banse, Tabea Zimmermann an der Bratsche und Liese Klahn am Flügel dargebracht wurden, gerahmt.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hanau: Hindemith-Preisträgerin Juliane Banse, stehend Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.
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