Meldungsdatum: 15.12.2025
Wegen des großen Zuspruchs verlängert das Städtische Museum im Haus am Löwenwall (Steintorwall 14) die Kabinettausstellung über den Braunschweiger Künstler Bodo Kampmann bis zum 28. Februar 2026. Somit haben Interessierte auch im neuen Jahr noch Gelegenheit, Kampmanns Skulpturen, Plaketten und Schmuckstücke zu besichtigen.
Bodo Kampmann, geboren 1913 in Elberfeld (heute Wuppertal) und 1978 gestorben in Bad Gandersheim prägt als Bildhauer wie wenige andere das Stadtbild Braunschweigs. Von ihm stammen u. a. der Rufer an der Magnikirche, der Hahn auf der Turmspitze der Petrikirche, die Justitia am Justizgebäude am Domplatz, die abstrakte Darstellung einer werdenden Mutter in der städtischen Frauenklinik Cellerstraße, die Supraporte der Berufsbildenden Schule Blasiusstraße (ehem. Ina-Seidel-Schule) mit der Darstellung eines Wagenrennens oder die Plaketten des renommierten Krahe-Preises der Stadt Braunschweig für Architektur. Weniger bekannt ist sein Werk als Silberschmied, Schmuckgestalter oder als Entwerfer für Porzellanmanufakturen.
Meisterlich beherrschte Bodo Kampmann die diversen Techniken der Metallbearbeitung. Die Wahl des Materials, ob Silber, Gold, Kupfer und Bronze traf er der jeweiligen Aufgabenstellung gemäß unter Berücksichtigung der spezifischen Eigenschaften des Werkstoffs. Gegossene und getriebene Werke stehen gleichberechtigt nebeneinander. Er verstand es, sowohl im kleinen wie im großen, ja monumentalen Format überzeugend zu gestalten. Die zumeist figurativen Arbeiten weisen eine Tendenz zur Abstraktion auf. Hierdurch erlangen seine Skulpturen und Reliefs eine geradezu überzeitliche, klassische Anmutung. Im Gegensatz zu seinem plastischen Werk ist Bodo Kampmanns Schaffen als Silberschmied und Schmuckgestalter kaum bekannt, da die Schalen, Becher, Broschen oder Ringe vor allem für die Familie und gute Freunde entworfen und gefertigt wurden.
Bodo Kampmann wuchs in einem künstlerisch inspirierenden Umfeld auf – seine Eltern Walter (1887–1945) und Frieda, geb. Fuchs (1890–1933) hatten sich während des Studiums an der Kunstgewerbeschule in (Wuppertal-) Elberfeld kennengelernt. Walter und dessen jüngerer Bruder Alexander waren als bildende Künstler, der Großvater Wilhelm Kampmann als Musikdirektor tätig.
Bodo Kampmann ließ sich an der Berliner Kunstakademie zum Metallplastiker und Goldschmied ausbilden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem er als Soldat eingezogen war, zog er mit seiner Familie – 1936 hatte er seine Kommilitonin, die Goldschmiedin Sheila Diederich (1911–1998) geheiratet – nach Innsbruck. Dort war Kampmann als freischaffender Bildhauer und Bühnenbildner für Theater und Film tätig. Er lernte dort auch seine zweite Ehefrau, die Malerin Gerhild Diesner (1915–1995) kennen, welche er nach der Scheidung von Sheila 1949 heiratete.
1954 erhielt der inzwischen erneut geschiedene Bodo Kampmann einen Lehrauftrag an der Braunschweiger Werkkunstschule, aus der die heutige Hochschule der Bildenden Künste (HBK) hervorging. Hier unterrichtete er Metallplastik und Design und wurde 1963 zum Professor ernannt. Für das Staatstheater Braunschweig schuf Kampmann wie bereits in Innsbruck Bühnenbilder.
Infos:
Öffnungszeiten: Di – So 11 – 17 Uhr, Städtisches Museum Braunschweig, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, 38100 Braunschweig, Tel.: (0531) 470 4521, E-Mail: staedtisches.museum@braunschweig.de, www.braunschweig.de/museum
Eintritt: Erwachsene 5,00 €; Ermäßigung (für Schüler:innen, Studierende, Auszubildende, Menschen mit Behinderung, Rentnerinnen und Rentner sowie Inhaberinnen und Inhaber des „Braunschweig Passes“) 2,50 €; Kinder von 6 – 16 Jahre 2,00 €; Schulklassen und Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt. Das Städtische Museum ist uneingeschränkt barrierefrei.
Das Städtische Museum nimmt teil an der MuseumsCard der Braunschweiger Museen. Sie ermöglich einmalig freien Eintritt sowie dauerhaft ermäßigten Eintritt bei Folgebesuchen für ein Jahr in den sieben größten Museen Braunschweigs. Die Museumscard kostet 22 Euro und ist auch im Städtischen Museum erhältlich. Alle Infos unter www.braunschweig.de/museumscard.
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