Amtsapothekerin rät

Arzneimittel unterwegs richtig kühlen

Kreis Unna. (PK) Es gibt sie fast in jedem Haushalt, doch nicht immer ist klar, dass bei der Lagerung von Medikamenten bestimmte Regeln zu beachten sind. Deshalb gibt die Amtsapothekerin beim Kreis Unna, Birgit Habbes, einige Tipps.

„Einige Arzneimittel müssen durchweg zwischen 2 und 8 Grad Celsius gelagert werden. Dafür am besten geeignet ist die Glasplatte über dem Gemüsefach im Kühlschrank“, erklärt die Fachfrau. Wegen der Frostgefahr sollten die Arzneien allerdings nicht zu nah an der Rückwand und, weil dies der wärmste Ort im Kühlschrank ist, auch nicht unmittelbar in Nähe der Tür liegen.

Für den kurzfristigen Transport zwischen Apotheke und Praxis oder der Wohnung des Patienten reichen eine Styroporbox oder eine Thermotasche aus. „Die Kühlaggregate sollten aus dem Kühlschrank kommen. Aggregate aus dem Gefrierfach sind nicht geeignet, weil das Arzneimittel gefrieren könnte“, teilt Birgit Habbes mit. Kühltaschen gibt es im Fachhandel. „Die Hersteller von kühl zu lagernden Medikamenten bieten zum Teil auf Nachfrage auch eigene Kühltaschen an“ gibt Amtsapothekerin Birgit Habbes einen Tipp.

Wer mit kühlkettenpflichtigen oder zu kühlenden Präparaten auf längere Reisen geht oder Camping machen möchte, benötigt jedoch aktive Kühlsysteme wie Mini-Kühlschränke, die z. B. über den Zigarettenanzünder der Autos betrieben werden können.

„Während einer Flugreise empfehlen alle Hersteller, die Produkte im Flugzeugkühlschrank zu lagern. Keinesfalls dürfen die Produkte im Koffer aufgegeben werden, da das Gepäck in den Ladeluken vielfach Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt ist“, macht Birgit Habbes deutlich. Deshalb sollten Patienten etwa zwei Wochen vor Antritt der Reise mit der jeweiligen Fluggesellschaft Kontakt aufnehmen, um rechtzeitig notwendige Formulare besorgen oder andere Besonderheiten berücksichtigen zu können.

„Bescheinigungen wie ein ärztliches Attest oder eine Information für Flugbegleiter zumindest in englischer Sprache sind grundsätzlich sinnvoll“, gibt die Amtsapothekerin noch einen abschließenden Hinweis.


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