Schulausschuss empfiehlt Zustimmung

Entwicklung eines Bildungsnetzwerks im Kreis

Kreis Unna. (PK) Der Kreis Unna und seine Städte und Gemeinden sollen einen Kooperationsvertrag mit dem Land über die Entwicklung eines Bildungsnetzwerkes in der Bildungsregion Kreis Unna abschließen. Dafür sprach sich der Kreis-Schulausschuss am 27. Mai unter Vorsitz von Monika Töpfer (SPD) mit einem einstimmigen Empfehlungsbeschluss an den Kreistag aus.

Mit der Kooperationsvereinbarung sollen die positiven Erfahrungen aus dem Modellprojekt selbstständige Schule, an dem der Kreis Unna und die Städte Unna, Kamen sowie die Gemeinde Bönen mit insgesamt 11 Schulen teilgenommen hatten, genutzt und weiterentwickelt werden. „Die Grundidee ist, alles, was man sich an praktischen Hilfen und Unterstützung zur Verbesserung des schulischen Betriebs wünschen kann, unter einem Dach zu organisieren“, erläuterte Schuldezernent Dr. Detlef Timpe. „So können Synergieeffekte genutzt werden, denn es gibt bereits viele Berührungs- und Überschneidungspunkte zwischen dem Kreis und seinen Städten und Gemeinden im Bildungsbereich.“

In den vergangenen Wochen hatten Dr. Timpe und der Leiter des Fachbereichs Schulen und Bildung, Walter Marsiske, in Gesprächen mit den Städten und Gemeinden für die Einrichtung des regionalen Bildungsnetzwerks geworben und dort „offene Türen eingelaufen“, so Dezernent Dr. Timpe. Er hofft daher auch auf die politische Zustimmung der Räte und auf eine enge Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden zum Ausbau der Bildungsregion Kreis Unna.

Für die SPD-Fraktion begrüßte Bernd Engelhardt den geplanten Kooperationsvertrag. „Durch eine Zusammenarbeit mit vielen kompetenten Partnern können die Bildungschancen für die Schülerinnen und Schüler und die Bildungsarbeit an den Schulen verbessert werden. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung Wie auch beim Modellprojekt selbstständige Schule kann der Kreis hier eine Vorbildfunktion einnehmen und sollte viele Partner ins Boot holen.“

Jörg-Uwe Ebner (CDU) unterstrich, der Kreis habe mit dem Modellprojekt Selbstständige Schule erfolgreich eine Tür geöffnet und sollte diese Chance nun auch weiter nutzen. Allerdings müsse man die Kosten im Blick behalten und könne nur im Rahmen seiner Leistungsfähigkeit agieren. „Die Städte müssen nicht nur ins Boot geholt werden, sie müssen auch mit rudern“, forderte Ebner.

Barbara Streich (Bündnis 90/Die Grünen) unterstrich, dass Vernetzung im Bildungsbereich ein fundamentales Thema sei. Der Kooperationsvertrag biete Chancen für Kinder, Schüler und Lehrer und die Möglichkeit der Weiterentwicklung im Bildungsbereich. Dafür müsse auch Geld in die Hand genommen werden. Sie sei sich daher nicht sicher, dass die vorgesehenen Ressourcen ausreichend seien. Dieter Albert (FDP) unterstützte ebenfalls die geplante Zusammenarbeit und sah darin einen „guten Weg“.

Sitz der Geschäftsstelle des geplanten Bildungsnetzwerks soll das Dienstleistungszentrum Schule werden, das der Kreis an der Parkstraße 42 in Unna einrichten wird. Dort angesiedelt sein werden künftig auch der schulpsychologische Dienst, der seine Arbeit für alle Schulen im Kreisgebiet zum neuen Schuljahr aufnehmen wird, das Kompetenzteam Lehrerfortbildung und die Medienarbeit.

An zusätzlichen Sachkosten für das Dienstleistungszentrum rechnet der Kreis mit jährlich 20.000 bis 30.000 Euro. Dafür entfallen die bisherigen Kosten für das Modellprojekt Selbstständige Schule von 15.000 Euro. Für die Geschäftsstelle des Bildungsnetzwerks können die Ressourcen des Bildungsbüros aus dem auslaufenden Modellprojekt ganz oder teilweise genutzt werden. Für die Arbeit im Bildungsnetzwerk stellt das Land eine Lehrerstelle zur Verfügung, der Kreis stellt den Arbeitsplatz zur Verfügung.

Zusätzliche Stellen werden zudem entsprechend eines bereits im Dezember gefassten Kreistagsbeschlusses im Bereich des schulpsychologischen Dienstes entstehen (jeweils zwei Fachkräfte des Landes und des Kreises). Die Besetzung der Stellen ist bereits angelaufen: der Schulausschuss begrüßte die Schulpsychologin Elisabeth Hanfland (Land NRW), die in der Sitzung auch bereits geplante Arbeitsschwerpunkte vorstellte. Kreisseitig wird die erste Stellenbesetzung in der kommenden Woche erfolgen.