21. Juli 2017

Schul-Kino-Tage im Kreishaus

Medienzentrum zeigt den Film "Pride"

Etwa 270 Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 haben sich in der letzten Schulwoche im Forum des Viersener Kreishauses den Film "Pride" angesehen. Das Medienzentrum des Kreises Viersen hat den britischen Spielfilm in Zusammenarbeit mit der AIDS-Beratung des Kreisgesundheitsamtes und dem Viersener Jugendzentrum Hubert-Vootz-Haus gezeigt. Stark vertreten waren vor allem Schüler aus Ethik-, Religions- und Poltikkursen. 

Der Film "Pride" spielt während des Bergarbeiterstreiks 1984 in Großbritannien. Die damalige Regierungschefin Margaret Thatcher reagiert mit einem massiven Polizeiaufgebot auf den Streik, die Boulevardpresse hetzt gegen die Arbeiter. Diese Hetze kommt Mark, einem Schwulen-Aktivisten aus London bekannt vor. Er gründet die Unterstützergruppe Lesbians and Gays Support the Miners (LGSM) und sammelt Spendengelder. Bei den offiziellen Vertretern der Gewerkschaft der Minenarbeiter stoßen sie jedoch nur auf Ablehnung. Bis eine ältere Dame in einem kleinen Dorf in Wales der Unterstützung zustimmt, ohne genau zu wissen, wer sich hinter der Abkürzung LGSM verbirgt. Die Gruppe reist zur persönlichen Überreichung der Spendengelder nach Wales und sorgt für einen ausgewachsenen Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen.

„Der Film ist klasse!" finden Sara, June und Sophie - alle 16 Jahre alt - vom Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium in Viersen. An ihrer Schule läuft aktuell das Projekt 'Schule gegen Homophobie':  "Der Film liefert historische Eindrücke, Emotionales und regt an, nachzudenken. In Gesprächen mit Mitschülern und auch Außenstehenden haben wir festgestellt, wie viele Vorurteile und Klischees in Sachen Sexualität immer noch existieren. Viele sind uninformiert. Das Thema ist leider nach Jahrzehnten immer noch aktuell." Die Schülerinnen möchten jetzt selbst aktiv zu werden. Sie wollen an ihrer Schule ein Weltcafé veranstalten, um ins Gespräch zu kommen und Jüngere zu informieren.Die 17-jährigen Schülerinnen Tamara, Laura, Yasmin und Jule vom Berufskolleg Viersen hat der Film angesprochen: „Wir haben bei diesem Thema gedacht, dass der Film langweiliger sei. Aber er ist wirklich interessant. Vor allem der Zusammenhalt der Gruppe ist beeindruckend. Das wird sehr deutlich. Davon sollte jeder Zuschauer etwas mitnehmen.“

Im Anschluss an die Filmvorführung haben die Schüler des Erasmus-von Rotterdam-Gymnasiums in Kleingruppen diskutiert, welche Rolle Aspekte wie Würde, Freundschaft, Vorurteile und Solidarität im Film gespielt haben. Dabei ging es auch um die Frage, wie sich der Blick auf sexuelle Vielfalt und AIDS in den letzten 30 Jahren verändert haben, welche Rollenbilder vorherrschen und wie es den Filmemachern gelingt, ihre Zuschauer zu begeistern.

Begleitet wurden die Schul-Kino-Tage vom Leiter des Viersener Hubert-Vootz-Hauses, Otto Strutz. Er hatte sich damals in der deutschen Solidaritätsbewegung für die britischen Bergleute engagiert. Strutz konnte den Geist der Streikbewegung aus eigenem Erleben lebendig schildern. Für ihn und einige Schüler, war die Rede des Gewerkschaftsfunktionärs emotional bewegend: "Wenn Du in einen Kampf ziehst, gegen einen so übermächtigen Feind wie wir ihn haben und Du merkst, dass Du Freunde hast, von Denen Du bislang gar nicht wusstest, dass es sie gibt, dann ist das das beste Gefühl der Welt."

www.kreis-viersen.de/medienzentrum


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Pride

Präsentieren Brot und Rosen - ein Symbol aus der Gewerkschaftsbewegung gegen Diskriminierung, das auch im Film eine Rolle spielt (v.l.): Frederieke vom Dorp (Hubert-Vootz-Haus), Anja Brüggestrath (Aidsberatung Kreis Viersen), Otto Strutz (Leiter Hubert-Vootz-Haus), Saskia Brock (Aidshilfe Kreis Viersen), Carlotta Steinkamp (Mitte) und Sigrid Meyer-Süsterhenn (beide Medienzentrum Kreis Viersen).

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