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Hanau, 26. Juli 2017
Hanaus verlässliche Müllwerker sind mit moderner Technik an Bord unterwegs

Motorenbrummen eines stehenden Lastwagens über einige Sekunden, Schütt- und Schüttelgeräusche, zuweilen ein Piepen als Warnsignal beim Rückwärtsfahren – solche Töne kennen die meisten Menschen in Hanau. Oder sie begegnen den typisch orangefarbenen Fahrzeugen und in dieser Farbe gekleideten Arbeitern bei Fahrten durch die Stadt. Wie sie schwarze, gelbe, braune oder blaue Behälter leeren. Die Müllabfuhr des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) ist allgegenwärtig im Stadtbild. „Der Beitrag der Hanauer Müllmänner zur städtischen Daseinsvorsorge ist herausragend. Sie beweisen, dass eine gute Dienstleistung für den Gebührenzahler nicht teuer sein muss“, würdigt Stadtrat Thomas Morlock ihre „Leistung bei Wind und Wetter“. Wer die Hanauer Müllabfuhr näher kennenlernen will, hat bei einem „Tag der offenen Tür“ von HIS und Hanauer Straßenbahn (HSB) am 26. August Gelegenheit dazu.

Der Sommer macht in Hanau gerade eine Pause. Es regnet teils in Strömen. Das aber ficht die beiden Müllwerker Stefan Eisenhuth und Michael Kuhfeld nicht an, Kadir Yesiltac am Steuer des Müllwagens genauso wenig. „Das sind wir gewohnt, und es ist immer noch besser als eine Bullenhitze“, versichert Yesiltac, der von 1997 an zunächst zwölf Jahre lang – anfangs noch eiserne – Tonnen zum Müllwagen bewegte und leerte, ehe er vor fast acht Jahren ans Lenkrad wechselte.

Und der typische Müllgestank, der bei offenem Fenster auf dem Beifahrersitz in die Nase dringt, wann immer die Deckel der Kunststoff-Tonnen an der Schüttung gerade aufgehen und der Müll im Bauch des Lastwagens landet? „Das riechen wir schon nicht mehr“, beschreibt er den Gewöhnungsprozess. Weil sie mit Keimen und Bakterien zu tun haben, gelten für Müllwerker freilich spezielle Regeln: Nach dem Dienst von 6 bis 14.30 Uhr (freitags bis 14 Uhr) ist Duschen im Betriebshof Daimlerstraße geboten. Sie setzten sich nicht mir ihrer Dienstkleidung ins private Auto. Und sie unterziehen sich regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen, dann werden Blut und Urin getestet.

Ebenso regelmäßig lassen sie sich in Arbeitsschutz unterweisen. Dazu gehört auch, immer darauf zu achten, dass die Reflektorstreifen an ihrer Arbeitskleidung nach häufigem Waschen im Betriebshof noch ihre Funktion erfüllen.

Denn die Arbeit inmitten des Straßenverkehrs bedingt nicht nur, als Müllwerker wachsam die Bewegung der passierenden Fahrzeuge zu beachten. Es geht auch darum, insbesondere bei Dunkelheit gut gesehen zu werden.

Wie partnerschaftlich verhalten sich andere Verkehrsteilnehmer, die in der Warteschlange hinter einem Müllwagen warten müssen? Natürlich gebe es welche, die mit ihrem Auto einfach gefährlich ausscherten, aber das sei die Ausnahme, berichtet Yesiltac.

Beschwerlicher kann es für den Müllwagen-Lenker eher sein, wenn parkende oder haltende Autos ihm den Weg versperren. So wie an diesem Juli-Morgen in der Rebengasse. Das Herbeihupen des Fahrer habe nicht geholfen, die Müllmänner mussten ein klein wenig ausschwärmen, um ihn zu finden. „Das hat uns schon einige Minuten gekostet“, erzählt Yesiltac. Dann kam noch der dichte Verkehr auf dem Weg zur Müllverbrennungsanlage in Heusenstamm hinzu, der den üblichen Zeitplan etwas durcheinander brachte.

Die Taktung, wann minutengenau welche Adresse – an diesem Tag in der Innenstadt – mit welchen Größen an Restmüll-Behältern anzufahren sind, gibt der Routenplan vor, den HIS-Sachbearbeiter Eduard Grießmann im PC gespeichert hat. Hier lässt sich ablesen, ob die jeweiligen Mülltonnen 120, 240, 700 oder 1100 Liter Fassungsvermögen haben. Ebenso vermerkt ist die Behälternummer.

Wie funktioniert diese Registrierung? Die von HIS vor einigen Jahren eingeführten Barcode-Aufkleber an den Mülltonnen erleichtern die Arbeit. Werden die Behälter an die Schüttung des Müllwagens geführt, registriert ein Scanner automatisch Behältergröße, Tonnenstandort und Abfallart. Fallen Schadstellen an den Behältern oder den Barcodes auf, kann der Müllwerker das sofort mit einer Scanpistole und dem entsprechenden Code, der an der Seite von der Schüttung als Muster aufgeklebt ist, für den zentralen HIS-Computer speichern. Vorne im Fahrerraum erfasst ein Display alle gescannten Daten; nach Dienstende werden sie für den zentralen HIS-Rechner auf einem Speichermedium erfasst.

Fahrer Yesiltac hat ein weiteres wichtiges Messinstrument im Blick, wenn er sagt: „Ich darf die Last auf der Mittelachse mit maximal 12,2 Tonnen und die auf der Hinterachse mit höchstens 8 Tonnen nicht überschreiten.“ Naht dieser Wert auf dem Display, ist erst wieder in Heusenstamm zu entladen. Für die Tour zur Müllverbrennung veranschlagt HIS rund eine Stunde in der Tourenplanung.

Der Fahrerblick fällt ständig auf das wahrscheinlich wichtigste Display, nämlich ein Bild, das ihm per Kamera an der oberen Heckmitte des Müllwagens zeigt, wie weit die beiden Kollegen Eisenhuth und Kuhfeld draußen mit der jeweiligen Behälterleerung sind. Sie sind ein eingespieltes Team, so dass er weiß, wann die beiden wieder auf ihrem Trittbrett stehen und er weiter fahren kann. Der Arbeitsschutz schreibt vor, dass sie nicht auf den fahrenden Mülllaster aufspringen dürfen und dass sie sich während der Fahrt stets mit beiden Händen festhalten müssen. Feste Spezialschuhe, deren Sohle griffiger ist als normale gehören zum Inventar.

Eisenhuth und Kuhfeld müssen gute körperliche Verfassung mitbringen. Das nicht nur der teils schweren Behälter wegen, die zu bewegen sind. Vielmehr laufen sie meist von einer Tonne zur nächsten, ohne zwischendurch im Fahrerraum Platz zu nehmen. „Das würde zu lange aufhalten“, erläutert Yesiltac.

Sportlich geht es übrigens morgens ab halb sechs schon für den Müllwerker zu, der von Grundstücken diejenigen Mülltonen an den Straßenrand stellt, für welche die Nutzer eine zusätzliche Servicegebühr bezahlt haben. Das erledigt er meist per Fahrrad.

Stehen – zum Beispiel bei Großwohnanlagen – viele Behälter zum Leeren zusammen, steigt Yesiltac auch mal aus und hilft seinen beiden Kollegen beim Leeren. Und er bemüht sich stets mit dem Müllwagen so anzufahren, dass es für das Duo draußen leichter ist. „Schließlich habe ich das selbst jahrelang gemacht und kann mich in die Kollegen hineinversetzen“, sagt er.

Der Regen hält während dieser Tour stundenlang an. Trotzdem hat Kuhfeld zwischendurch ein freundliches Lächeln auf den Lippen, als er einem Bekannten zuwinkt. Es geht an dieser Stelle eng zu auf der Straße. Eine Autolenkerin kommt hinter dem Müllwagen lange nur meterweise voran. Sie trägt es mit Geduld. Es ist ein Fahrschulauto.

 

 

HIS beschäftigt derzeit 42 Müllwerker (Lader), 26 Lkw-Fahrer und vier Arbeiter, die Tonnen mit zusätzlicher Servicegebühr von Grundstücken an den Straßenrand stellen. Werktäglich fahren die Teams fünf Restmüll-Touren. Hinzu kommen anderthalb Touren für Biomüll, eineinviertel für Altpapier aus Haushalten, eine für Leichtverpackungen, eine für Sperrmüll und Elektrogeräte, eine für Gewerbeabfälle und eine für Gewerbepapier. HIS hat derzeit rund 18.800 Restmüllbehälter registriert, 16.600 für Altpapier, 18.800 für Leichtverpackungen und 14.000 für Bioabfälle. Während der Restmüll zur Müllverbrennung in Heusenstamm gelangt, nimmt das Wertstoff-Sammelzentrum des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen Altpapier an. Den Bioabfall bringt HIS zu Veolia nach Langenselbold, wo das Unternehmen im Auftrag des Kreises arbeitet. Die Leichtverpackungen werden auf dem HIS-Betriebshof in der Daimlerstraße 5 umgeschlagen. Nachbar dort ist die die HSB, mit der zusammen am 26. August von 10 bis 17 Uhr der „Tag der offenen Tür“ stattfindet.     



Pressekontakt: Stadt Hanau, Joachim Haas-Feldmann, Telefon 06181/295-266




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Müllwerker 1
Die Achslast-Anzeige gibt Hinweis darauf, wann so viel geladen ist, dass der Müllwagen zu leeren ist.


Müllwerker 2
Wichtig für die Sicherheit: Der Mann am Steuer des Müllwagens sieht im Kamerabild, wann seine beiden Kollegen die Abfallbehälter geleert haben, so dass er weiter fahren kann.


Müllwerker 3
Kadir Yesiltac am Steuer des Müllwagens weiß, wie der Dienst der Müllwerker auf der Straße läuft, denn er war jahrelang auch mit dem Leeren der Abfallbehälter beschäftigt.


Müllwerker 4
Bei Regen noch beschwerlicher: Die städtischen Müllwerker Stefan Eisenhuth (links) und Michael Kuhfeld bewegen die zu leerenden Restmülltonnen zur Schüttung des Müllwagens.


Müllwerker 5
Zuweilen geht es auf der Straße eng zu, wenn die Müllabfuhr kommt.


Müllwerker 6
Hier regnet es zwischendurch mal kurz nicht.


Müllwerker 7
Die zu schüttenden Behältergrößen reichen von 120 bis 1100 Liter Volumen.


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