Alle Meldungen
Presseinfos abonnieren
Suche
Fotoarchiv
Druckansicht



Presseinformation

24. August 2017
Tollwut infizierte Fledermaus in Westerkappeln gefunden
Kreisveterinäramt warnt vor Berührung | Virus auf Mensch übertragbar

Kreis Steinfurt/Westerkappeln. Bei einer Anfang August in Westerkappeln aufgefundenen flugunfähigen Breitflügelfledermaus wurde das Virus der Fledermaustollwut nachgewiesen. Das teilt das Kreisveterinäramt mit. Das Virus ist auf andere Säugetiere und auf den Menschen übertragbar. Daher rät das Veterinäramt Laien ausdrücklich davon ab, aufgefundene Fledermäuse anzufassen und stattdessen einen Experten zu informieren.

 

Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit einer Fledermaus verletzt wird, sollte umgehend zur Wundversorgung einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen – auch wenn eine Impfung gegen Tollwut besteht. Das Virus kann durch den Biss bzw. den Speichel übertragen werden und bei tatsächlicher Infektion zum Tod führen. Mögliche Infizierungswege sind offene Wunden, Hautabschürfungen, Augen, Nase und Mund. Darauf weist das Kreisgesundheitsamt hin.

 

Grundsätzlich geht keine Gefahr von gesunden Fledermäusen aus! Sie zählen zu den streng geschützten Arten. Im Regelfall haben sie keinen Kontakt zum Menschen, weil sie sich tagsüber in ihren Schlafquartieren aufhalten und bei Eintritt der Dämmerung auf Insektenjagd begeben. Bei am Boden liegenden flugunfähigen Tieren handelt es sich meistens um verletzte oder erkrankte Tiere. Manchmal handelt es sich aber auch um noch flugunfähige Jungtiere, die aus ihrem Quartier gefallen sind. Menschen, die Fledermausquartiere in ihren Häusern oder ihrer näheren Umgebung feststellen, müssen sich nicht vor einer Infizierung durch den Kot fürchten. Vom Fledermauskot geht keine Gefahr aus.

 

Das in Westerkappeln gefundene Jungtier wurde zunächst von einer erfahrenen Fledermauspflegerin in Obhut genommen. Nachdem es tollwutverdächtige Symptome zeigte, wurde es zur Untersuchung eingeschickt. Das aktuell infizierte Tier ist der sechste Fall dieses Jahres in Deutschland. Im vergangenen Jahr waren es deutschlandweit 23 bekannte Fälle. Die Fledermaustollwurt tritt vereinzelt immer wieder in Deutschland auf. Tollwutverdächtige Symptome bei Fledermäusen sind Lähmungserscheinungen, Schluckbeschwerden, Orientierungsschwierigkeiten, Attackieren nahegelegener Gegenstände. Treten diese Symptome auf, ist das Veterinäramt unter Telefon 02551 692936 zu informieren. Das Amt leitet dann weiterführende Untersuchungen ein.

Wer flugunfähige Fledermäuse findet, kann sich an die Fledermaus-Hotline des NABU wenden, Telefon 030 284984-500. Ansprechpartner im Kreis Steinfurt sind auf der Internetseite www.kreis-steinfurt.de über die Suche mit dem Stichwort „Artenschutz Fundtiere“ zu finden.




Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de