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Hanau, 18. Mai 2018
Mit dem neuen Mittel der Konzeptvergabe: Als letzter von fünf Plätzen wird der Schlossplatz neu beplant

„Mit unserer Verfahrensweise der städtebaulichen Innenstadtentwicklung sind wir Vorreiter in Deutschland, diesem eigenen Anspruch wollen wir mit der Schlossplatz-Entwicklung weiter genügen.“   Oberbürgermeister Claus Kaminsky kündigt damit den nächsten Schritt an, „um dem Wettbewerblichen Dialog die Krone aufzusetzen“. Der Schlossplatz ist der fünfte und letzte Platz, der im Rahmen des Innenstadtumbaus in Hanau an der Reihe ist – und das wiederum mit transparenter Bürgerbeteiligung. Altstädter Markt, Freiheitsplatz und Marktplatz haben bereits ein anderes Gesicht. 2019/20 wird der Platz an der Wallonisch-Niederländischen Kirche vom Parkplatz zum Park, das haben die Stadtverordneten bereits beschlossen.

Ein erster Schritt der Schlossplatz-Entwicklung ist das Grundstück mit dem Haus des Handwerks zu verkaufen, ebenso das des Kanzleigebäudes als früherer Standort der Stadtbibliothek – in diesem Fall per Erbbaurecht. Neu angewandt wird dabei das Mittel der sogenannten Konzeptvergabe. Damit befassten sich jetzt die Stadtverordneten im Struktur-und Umweltausschuss.

„Stadtentwicklungsthemen ganzheitlich auf ein Quartier bezogen zu betrachten, mit privaten Partnern gemeinsam und gleichberechtigt zu planen und zu bauen sowie die Bürgerschaft mit ins Boot zu nehmen, diese Stärken des Wettbewerblichen Dialogs wenden wir auch jetzt wieder an“, unterstreicht Kaminsky.   In die Schlossplatz-Planung flössen ökologische, soziale, wohnungs- und städtebauliche Bewertungen ein. Diese Schwerpunkte beinhaltet auch das neue Instrument der sogenannten Konzeptvergabe, das die hessische Landesregierung verstärkt ins Spiel bringt. Welchen nachhaltigen Eindruck der Wettbewerbliche Dialog hinterlasse, so Kaminsky, sei daran abzulesen, dass Hanau als Modellstadt gelistet ist im neuen Leitfaden zur Konzeptvergabe mit dem Titel „Grundstücksvergabe nach der Qualität von Konzepten“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Darin werden als Stärken die „partei- und beteiligtenübergreifende Zustimmung“ zum Stadtumbau genannt, ebenso die Integration verschiedener Themen zur Innenstadtentwicklung wie Einzelhandel, Wohnen, Straßen und Plätze sowie Kultur.

Unter Konzeptvergabe ist zu verstehen, dass kommunale Grundstücke nicht ausschließlich zum Höchstpreis vergaberechtsfrei verkauft werden. Vielmehr geht es im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens nach der Qualität des Nutzungskonzeptes.

So will die Stadt Hanau bei der Investorenauswahl für Kanzleigebäude und Haus des Handwerks den größten Wert auf das städtebauliche Konzept legen, gefolgt von Architekturkonzept und Denkmalschutz sowie Nutzungskonzept. In der Gewichtung folgen Verkehrserschließung, Realisierungszeitraum und Vertragsstruktur. Eine Rolle spielen auch Wohn- und Freiflächenkonzept, Ökologie und Klimaschutz.

Der Verkauf der Grundstücke erfolgt zu einem Festpreis auf Grundlage einer städtebaulichen Studie und eines Nutzungskonzeptes, welche die städtischen Gremien in diesen Wochen behandeln. Der OB ist sicher, „dass wir uns auf reges Investoreninteresse freuen können“. Bieter müssten ihre Eignung und Bonität nachweisen, ebenso fachliche und technische Referenzen. Denn der „besondere Ort Schlossplatz“ müsse einen „Nutzungsmix erhalten, der zur Belebung der Altstadt beiträgt“. Das werde erleichtert durch das vom Gesetzgeber neu ermöglichte Instrument des „Urbanen Quartiers“. Damit solle die Altstadt „nicht zur Partyzone werden“, aber die begonnene Entwicklung mit Außengastronomie und kleinen wie größeren Festen weiter ausgebaut werden.

Durch den am 18. Juni von den Stadtverordneten noch aufzustellenden Bebauungsplan „Urbanes Quartier Altstadt Hanau“ sollen die Plätze und Wegachsen Schlossplatz-Altstädter Markt-Freiheitsplatz gestärkt werden. Ziel ist eine Nutzungsmischung aus Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie, kulturellen und sozialen Einrichtungen.

„Der Schlossplatz als ehemaliger Platz vor der mittelalterlichen Burg Hanau und dem späteren Stadtschloss steht als Teil der Altstadt unter Denkmalschutz, entsprechend sensibel muss ein Investor mit diesem Ensemble umgehen“, hebt OB Kaminsky hervor. Altstädter Markt und Johanneskirchplatz seien schon „herausgeputzt“, der Congress Park samt Biergarten im Schlossgarten ohnehin ein „Schatz der Innenstadt“. Die Baugesellschaft habe ihre Häuser gegenüber vom Kanzleigebäude zu modernisieren begonnen, um außer Wohnungen darin Gewerberäume und das Haus des Jugendrechts unterzubringen, so der OB weiter. Nun gehe es darum, „der Altstadtentwicklung zu vollenden“ und Kanzleigebäude sowie Haus des Handwerks samt Fronhof und dann den Platz zu entwickeln.

Die vorbereitenden Planungen zur Konzeptvergabe, erstellt von NH ProjektStadt und Architekt Rainer Krebs, sehen eine über die Münzgasse zu erreichende Tiefgarage vor. Der künftig wie der Schlossplatz autofreie Fronhof bleibt demnach als Orts für Kulturveranstaltungen erhalten. In Neubauten am Fronhof, denen das Haus des Handwerks weichen muss, sollen in den Obergeschossen mindestens 30 Prozent als Wohnungen genutzt werden.  

Bei der gesamten Planung verspricht Kaminsky der Bürgerschaft „maximale Beteiligungstransparenz, wie wir sie beim Wettbewerblichen Dialog zum Umbau der Innenstadt schon seit Jahren praktizieren“. Zum Jahresende 2018 sei eine erste Bürgerinformation zu erwarten, sobald konkrete Planungsentwürfe vorlägen. Nach dem Lamboyfest 2019 könnten die Bauarbeiten beginnen. Partnerschaftlich mit Investoren zusammenzuarbeiten, das habe sich im Rahmen des Wettbewerblichen Dialogs bisher schon bewährt, diesen Kurs werde die Stadt hier beibehalten.

   

 

 

 



Pressekontakt: Stadt Hanau, Joachim Haas-Feldmann, Telefon 06181/295-266




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Schlossplatz
Der Schlossplatz soll umgestaltet werden. Künftig soll er autofrei sein, nachdem eine Tiefgarage gebaut ist.


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