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Sakrale Skulpturen in der Stiftskirche


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06. Juni 2018

Sakrale Skulpturen in der Stiftskirche

Kreis zeigt Arbeiten von Gerhard Marcks

Kreis Unna. Der Kreis setzt seine Ausstellungen in der Cappenberger Stiftskirche fort und schafft erneut den thematischen Brückenschlag zwischen Kirche und Kunst: Ab Sonntag, 10. Juni werden „Sakrale Skulpturen“ des deutschen Bildhauers Gerhard Marcks gezeigt.

Die Ausstellung in der Stiftskirche wird um 11.30 Uhr eröffnet und präsentiert bis zum 16. Dezember insgesamt 14 sakrale Bronze-Plastiken aus der Zeit vor dem Krieg bis in die 1970er Jahre.

Zu sehen sind die Skulpturen dienstags bis freitags von 13.30 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr (außerhalb der Gottesdienste). Der Eintritt ist frei. Öffentliche Führungen finden sonntags um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr statt. Sonderführungen können unter Tel. 0 23 03 / 27 14 41 vereinbart werden. Begleitend zur Ausstellung ist für zehn Euro ein Katalogheft in der Stiftskirche zu haben.

Der Kreis bettet die Ausstellung außerdem in den zweiten Schlösser- und Burgentag am Samstag, 16. und Sonntag, 17. Juni ein. Führungen finden am 16. Juni um 11.30 und 16 Uhr und am 17. Juni um 11.45 und 14.30 Uhr statt.

Gerhard Marcks (1889-1981) ist auf Cappenberg übrigens kein Unbekannter. Bereits 2007 zeigten die Ausstellungsmacher des Kreises in dem derzeit wegen der Umbau- und Sanierungsarbeiten nicht als Ausstellungsraum zur Verfügung stehenden Schloss Arbeiten des bedeutenden Bildhauers. PK | PKU

 

Hintergrund zur Ausstellung

Beeinflusst von der Berliner Sezession entscheidet sich Gerhard Marcks gegen die Ausbildung an der Akademie. Stattdessen drängt es ihn zur Bildhauerei. In seinen frühen Bronzen zeigt sich der Tierplastiker August Gaul als Vorbild. Unter der Anleitung seines künstlerischen Berliner Umfelds und besonders von Georg Kolbe, entwickelt Marcks später seine moderne, figürliche Formensprache. Die Verlagerung vom Inhalt in die plastische Form, macht Marcks schließlich zu einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer Anfang des vergangenen Jahrhunderts.

1919 wird er als einer der ersten Meister an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. Walter Gropius ernennt ihn zum künstlerischen Leiter der Keramikwerkstatt in Dornburg. Dort setzt er sich mit den zeitgenössischen Kunstströmungen auseinander: dem Expressionismus, Kubismus und der Abstraktion.

Außerdem entdeckt Marcks sein Interesse für die Kunst der Naturvölker und frühen Hochkulturen, besonders der griechischen Antike. Von 1925 bis 1933 lehrt er Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale, seit 1927 auch als stellvertretender Direktor.

Von den nationalsozialistischen Machthabern wird Marcks wegen seines Eintretens für seine jüdischen Kolleginnen aus seinem Amt entlassen und seine Kunst als „entartet“ verfemt. Gefolgt von einem drohenden Arbeitsverbot zieht er sich mit seiner Familie nach Niehagen, nahe Worpswede, in eine „innere Emigration“ zurück.

Nach dem Krieg wählt der Künstler aus verschiedenen Angeboten die Landeskunstschule Hamburg. Politisch unbelastet erfährt er als Altmeister der figürlichen Plastik Anerkennung und erhält zahlreiche mit dem Aufbau von Kirchen und Innenstädten zusammenhängende Aufträge.

In seinen Bildwerken für katholische wie auch protestantische Kirchen brachte er sakrale Inhalte in eine neue Form. Wie auch in seinen freien Arbeiten nutzte er den überlieferten christlichen Bildfundus um diese auf unterschiedlichen Ebenen zu thematisieren. PK | PKU

Bildzeile: Gerhard Marcks, Kleiner Sankt Georg. Foto: Rüdiger Lubricht, Worpswede, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

 




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation,Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de


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Gerhard Marcks, Kleiner Sankt Georg


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