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Stadt Hanau

 

11. Januar 2019

Ausstellung zeigt das älteste und das aktuellste Lichtbild

Medienzentrum Hanau-Bildarchiv feiert sein 85stes Gründungsjahr

Hätte Franz Weber auch nur geahnt, wie wertgeschätzt seine Bildsammlung einst sein würde, er hätte sicher noch einige Glasplatten mehr belichtet. Mit seinen privaten Fotografien fing alles an. Der Gründer und langjährige Leiter der Bildstelle Hanau (heute Medienzentrum-Bildarchiv) brachte im Gründungsjahr seine eigenen und die mit seinen Schülern bei Heimat-Rundgängen erarbeiteten analogen Glasplatten-Negative als Grundstock in das Bildarchiv ein. „Heute ist unser Medienzentrum-Bildarchiv eines der größten Bildarchive in Hessen“, weist Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf die inzwischen sogar überregionale Bedeutung des Hanauer Bestands hin.

Ein Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom Juni 1934 hatte damals die flächendeckende Gründung von Stadt-, Kreis- und Landesbildstellen angeordnet. Zudem sollten alle Schulen mit 16mm-Stummfilm-Projektoren ausgestattet sein. Der Film war als gleichberechtigtes Lernmittel zu etablieren, auch um die NS-Propaganda qua ‚neuer Medien‘ reichsweit konsequent einsetzen zu können.

In den Stadtbildstellen selbst sollten Bildsammlungen mit heimatkundlicher Ausprägung entstehen, die von Schülern und von den neuen Medien aufgeschlossen gegenüberstehenden Pädagogen belichtet werden sollten. Franz Weber, Lehrer an der Hanauer Bezirksschule II verstand das Potential und die Möglichkeiten, die sich hier boten und machte recht bald sein ‚Hobby zum Nebenberuf‘. Am 27.10.1934 gründete er die Bildstelle Hanau und der Rest ist Bildgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes.

Über 360.000 Belichtungen finden sich bis heute im Bildarchiv, das seit Franz Weber mit Elisabeth Schmincke, Alfred Schröder, Karl Dauster und Roland von Gottschalck vier weitere Stadtfotografen erlebte, die das Erbe von Weber weiter zu betreuen und stetig auszubauen hatten und haben. Die meisten dieser Arbeiten liegen noch analog vor, werden aber derzeit kontinuierlich digital erfasst und in eine Bilddatenbank eingebracht.

Eine echte Mammutaufgabe, wie Fachbereichsleiter Martin Hoppe und die Leiterin des Kulturforums Beate Schwartz-Simon wissen. „Hier wird nicht nur der optimale Scan des Original-Negatives abgelegt, sondern auch alle Exif- und IPTC-Daten müssen eingelesen und übertragen sowie Schlagwort-Informationen zu den einzelnen Digitalisaten händisch eingegeben werden, um die Bilddaten zukünftig sehr schnell auffinden zu können“, beschreibt der aktuelle Stadtfotograf seine Arbeit und die damit verbundene Herausforderung.

Für den Bildungsauftrag des Medienzentrums spielt das analoge Bildarchiv in der heutigen Zeit kaum noch eine Rolle, dennoch ist das Medienzentrum nach wie vor die für Unterrichtsmedien zuständige Stelle. Filmmaterial, das Lehrkräfte im Unterricht zeigen möchten, muss entsprechend lizenziert sein. Für den Bildungsbereich in den Hanauer Schulen stehen dafür heute knapp 3.000 moderne Unterrichtsmedien bereit, die im Hause entliehen aber auch zu einem großen Teil von den angemeldeten Lehrkräften online genutzt werden können, was einen flexibleren Einsatz in den Klassen aller Altersstufen ermöglichen soll. Schulungen werden von der Leiterin des Medienzentrums Astrid Basermann zu unterschiedlichen Themen des Medieneinsatzes in Schulen angeboten und häufig selbst abgehalten.

Anlässlich der Wiederkehr der Gründung vor 85 Jahren hat das Medienzentrum-Bildarchiv Hanau (MZHU) nun eine Ausstellung erarbeitet, die in 24 Bildtafeln die Geschichte des Hauses würdig reflektiert. Zu sehen sind zudem der erste 16mm Projektor und Webers Plattenkamera mit Laufboden und Lederbalgen. Die kleine aber feine Ausstellung ist ab sofort im Kulturforum (2. Stock Medienzentrum) ganzjährig zu den normalen Öffnungszeiten des MZHU zu sehen. Zudem plant das MZHU einige öffentliche Bildvorträge.

Einen anschaulichen Eindruck von den Schätzen, die das Bildarchiv hütet, kann man sich am Sonntag, 20. Januar, im Kinopolis verschaffen. Denn bei der Kino-Varieté Veranstaltung um 11:30 Uhr werden aus dem Bestand des Bildarchivs zwei wiederentdeckte 16mm-Filme aus dem Jahr 1938 als ‚Vorfilme‘ wiederaufgeführt.

Pressekontakt:
Stadt Hanau, Güzin Langner, Telefon 06181/295-929



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© MZHU/ Stadt Hanau

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Das älteste, im Bildarchiv verwahrte Lichtbild zeigt den Blick vom alten königlichen Gymnasium (HoLa) in der Schirngasse nach Südost in Richtung Nordstraße zur alten Infanterie-Kaserne um 1850. Salzpapierabzug eines unbekannten Autos, vermutlich von Adolph Hommel
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