Meldung vom 16.09.2019
Technik, die fasziniert
Serie: Bildungsgänge der Berufskollegs im Kreis Recklinghausen

Ehrgeiz und Begeisterung für technische Zusammenhänge: Zwei Eigenschaften, die Kevin Gnosa und Marvin Dodt während ihrer Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker mit der Fachrichtung Mechatronik immer weiter vorangetrieben haben.

Vier Jahre Abendschule am Max-Born-Berufskolleg in Recklinghausen und wenig Freizeit haben sie für ihre Traumberufe in Kauf genommen – mit Erfolg. In einer Projektarbeit während ihres Technikers optimierten sie gemeinsam einen Schocktestsimulator, der nun im Unternehmen eingesetzt wird.

„Acht Stunden arbeiten, anschließend vier Stunden Abendschule und dann noch am Wochenende lernen – das war schon eine Doppelbelastung“, sagt Marvin Dodt. Der 24-Jährige machte zuvor mit Kevin Gnosa eine Ausbildung zum Mechatroniker bei einem Küchengerätehersteller in Gelsenkirchen. Im Anschluss folgte der staatlich geprüfte Techniker. Heute kann er stolz auf das Geleistete zurückblicken. Auch Kevin Gnosa hat die anschließende Weiterbildung zum Techniker durchgehalten und arbeitet heute bei einer Firma für Prüf- und Messtechnik in Oberhausen.

Der Unterricht am Max-Born-Berufskolleg hat die beiden Mechatroniker in ihrer Arbeit weitergebracht, viele Kenntnisse wie beispielsweise die Planung und Herstellung mechatronischer Systeme wie Maschinen oder Produktionsanalgen konnten vertieft werden. „Im Unterricht am Max-Born-Berufskolleg herrschte eine gute Atmosphäre und die Lehrer haben einen immer unterstützt. Sie waren auch verständnisvoll, wenn man in der Abendschule mal müde von der Arbeit war“, sagt Kevin Gnosa. Auf dem Lehrplan zum Techniker nimmt darüber hinaus der Praxisbezug eine wichtige Rolle ein: Im letzten Weiterbildungsjahr arbeiten die angehenden Techniker in einem Praxisprojekten mit Unternehmen zusammen.

Für das dreiköpfige Studierenden-Team von Kevin Gnosa und Marvin Dodt ging es im Praxisprojekt um die Frage, wie sie einen Schocktestsimulator in Gnosas Betrieb mechanisch weiterentwickeln können. Die Messungen in den Simulatoren, die zum Beispiel ein Prüfgut wie ein Handy verschiedenen Temperaturextremen aussetzen, werden häufig durch einen Kabelbruch verfälscht. Während der Simulation benötigen die Prüfgüter sowie die Sensoren Strom über eine Kabelverbindung, während sie in Körben zwischen zwei Kammern hin und her fahren. An diesem Punkt setzten die Studierenden der Fachschule für Technik um Marvin Dodt und Kevin Gnosa an: „Als wir die Situation in unserer Gruppe besprochen haben, kam uns die Idee, wie wir das Problem lösen könnten“, erzählt Kevin Gnosa. „Nicht mehr das Prüfgut soll sich zwischen Hitze und Kälte bewegen, sondern die Temperatur soll innerhalb einer Prüfkammer wechseln können.“ Dadurch werden die Kabelverbindungen weniger durch die Bewegung belastet.

Die Arbeit der Studierenden umfasste die Planung, Umsetzung und Dokumentation der Entwicklungsschritte. Mit ihrem Projekt haben sie nicht nur ihre Lehrer am Max-Born-Berufskolleg überzeugt, sondern auch Kevin Gnosas Arbeitgeber. Nach der Entwicklung des Prototypen wird dieser nun im Unternehmen eingesetzt und Kunden zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus erhielten die Studierenden für die Weiterentwicklung des Schocktest-Simulators 2018 den Sonderpreis der Terwiesch-Stiftung für außerordentlich engagierte Schülerinnen und Schüler. Zu guter Letzt haben sich die harte Arbeit und das Lernen gelohnt und die beiden ehemaligen Studierenden haben ihren Techniker mit der Note „Sehr gut“ abgeschlossen.

Mit dem Techniker in der Tasche haben sich für die jungen Männer viele neue berufliche Möglichkeiten ergeben. Marvin Dodt arbeitet in seinem Ausbildungsbetrieb nun im technischen Einkauf: „Man steht nicht mehr selber an der Maschine und führt praktische Arbeit aus. Durch die Weiterbildung kann ich im Betrieb viel mehr mitgestalten.“ In Zukunft würde er gerne seinen technischen Betriebswirt machen. Auch Kevin Gnosa wurde nach seinem bestandenen Techniker befördert und arbeitet in der Firma für Simulations-Technik als abteilungsübergreifender Produktionsleiter. „Das klingt jetzt vielleicht geschwollen, aber ich habe gemerkt, dass die Arbeit hier meine Berufung ist. Man hat die Möglichkeit alles zu bauen und zu entwickeln, was man sich vorstellen kann. Das finde ich faszinierend“, sagt Kevin Gnosa. Seinen Techniker würde er rückblickend immer wieder machen: „Ich bereue es kein bisschen. Es hat mir viele Türen geöffnet.“

Allgemeine Informationen zum Ausbildungsgang

Die Weiterbildung zum staatlichen geprüften Techniker beziehungsweise zur staatlich geprüften Technikerin mit der Fachrichtung Mechatronik am Max-Born-Berufskolleg in Recklinghausen dauert insgesamt vier Jahre. Der Unterricht findet in Abendschulform an drei Tagen in der Woche statt.

Für die Weiterbildung zum Techniker gibt es verschiedene Zugangsvoraussetzungen. Dazu zählt eine abgeschlossene Berufsausbildung im mechatronischen Berufsfeld sowie eine Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Assistent/in im Fachgebiet. Zusätzlich können Azubis, die eine Berufsausbildung zum Mechatroniker beziehungsweise zur Mechatronikerin mit Unterricht am Max-Born-Berufskolleg absolvieren, ab dem zweiten Lehrjahr parallel mit ihrem Techniker beginnen.

Weitere Informationen zu den Ausbildungsgängen gibt es unter www.max-born-berufskolleg.de.

„Infobox“: Das Max-Born-Berufskolleg

Von der „Gewerblich – Technischen Berufsschule“ mit 140-Jähriger Vergangenheit über die Kollegschule Kemnastraße ab dem Jahr 1974 bis hin zum Max-Born-Berufskolleg seit dem 1. August 2006 – das Berufskolleg in Recklinghausen hat viele Entwicklungen durchlebt. Namensgeber ist der Physiker und Nobelpreisträger Max Born (1882 – 1970). Die Schule mit den Schwerpunkten Technik und Gestaltung wird von rund 3.200 Schülerinnen und Schüler besucht. Das Bildungsangebot ist gegliedert in teil- und vollzeitschulische Bildungsgänge in den Berufsbereichen Bautechnik und Holztechnik, Elektrotechnik, Gestaltung, Medizintechnik sowie Maschinenbau- und Versorgungstechnik. Seit dem Jahr 2009 ist das Max-Born-Berufskolleg darüber hinaus zertifizierte Europaschule.

 



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Anna Lea Kopatschek, Telefon: 02361/534612, E-Mail: a.kopatschek@kreis-re.de

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Technik, die Fasziniert
Für Marvin Dodt öffneten sich nach seinem Techniker im Fachbereich Mechatronik viele Türen.
Technik, die Fasziniert
Techniker Kevin Gnosa entwickelte mit seinen Studienkollegen einen Schocktestsimulator weiter.
Technik, die Fasziniert
Technik, die Fasziniert


Die Kreisverwaltung Recklinghausen im Überblick
Der Kreis Recklinghausen ist mit über 630.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Kreis Deutschlands. Besonders auffällig ist in diesem Kreis die Vielfalt: Von der Industriezone des Ruhrgebiets zu den ländlichen Strukturen des Münsterlandes gibt es im Kreis Recklinghausen alle Facetten zu sehen und zu erleben. In der Region finden Einwohner und Besucher einen bunten Mix an kulturellen Angeboten – angeführt von den Ruhrfestspielen und dem Grimme Preis über Kleinkunst und Kabarett bis zu Konzerten aller Art. Der „Vestische Kreis", wie er auch genannt wird, überrascht mit viel Grün und Wasser. Die Haard und die Hohe Mark laden zu kleineren und größeren Wanderungen, Ausritten und Radtouren ein, von den Bergehalden des Reviers hat man eine beeindruckende Aussicht über das mittlere Ruhrgebiet bis hin zum Münsterland. Zum Kreis Recklinghausen gehören zehn Städte: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Recklinghausen, Oer-Erkenschwick und Waltrop. Die Kreisverwaltung Recklinghausen ist unter anderem zuständig für das Straßenverkehrsamt, das Gesundheitswesen, Veterinäramt, Katastrophen-, Zivil- und Feuerschutz, Geodaten, Erziehungsberatung, sie ist Umwelt- und Wasserbehörde und vieles mehr. Alle Dienstleistungen der Kreisverwaltung gibt es im Internet: www.kreis-re.de.


Herausgeber:
Kreis Recklinghausen
Öffentlichkeitsarbeit
45655 Recklinghausen
Telefon: 0 23 61 / 53 45 12
Web: http://www.kreis-re.de
E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de

Die Pressemitteilungen der Pressestelle Kreis Recklinghausen können Sie per RSS-Feed oder als E-Mail-Abo auf https://www.presse-service.de/ beziehen. Dort können Sie auch Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.