Aufgrund der Corona-Pandemie mussten leider eine Vielzahl von Begegnungen mit den Partnerstädten verschoben oder abgesagt werden. Laut Jochen Köhnke, Leiter des Ressorts Kultur der Stadt Iserlohn, ist es jedoch gerade in diesen Zeiten wichtig, miteinander in Kontakt zu bleiben und die gegenseitige Verbundenheit auszudrücken. Aus diesem Grund hat das Team des Büros für Europaangelegenheiten der Stadt Iserlohn, Matthias Quaschnik und Katja Michalski, die Aktion „Gemeinsam durch die Krise“ initiiert.

Dabei wurden in Kooperation mit den ehrenamtlichen Städtepartnerschaftskomitees die Partnerstädte Almelo/Niederlande, Auchel/Frankreich, Chorzów/Polen, Glauchau/Sachsen, Laventie/Frankreich, Nowotscherkassk/Russland und Nyíregyháza/Ungarn sowie die befreundeten Städte Biel/Schweiz und Hall in Tirol/Österreich gebeten, Eindrücke aus dem Leben in ihrer Stadt während der Pandemie zu schildern.

Die Rückmeldung aus Almelo stellte Marion Christophery, Vorsitzende des hiesigen Städtepartnerschaftskomitees vor. Trotz abgesagter Veranstaltungen (mit Iserlohner Beteiligung u. a. das Walking Football Turnier und ein Konzert) und Sicherheitsmaßnahmen versuchen die Einwohnerinnen und Einwohner der niederländischen Partnerstadt positiv in die Zukunft zu blicken. So konnte der Neubau des Stadtzentrums fortgesetzt werden und steht nun kurz vor dem Abschluss.   

In Auchel mussten die Feierlichkeiten für das 55-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum abgesagt werden. Inwieweit nächstes Jahr Feierlichkeiten in Iserlohn erfolgen können, ist derzeit noch nicht absehbar.

Die Stadt Biel übersandte ein Video, in dem der Stadtpräsident Erich Fehr die rasche und starke Senkung der Ansteckungsraten der Disziplin der Bevölkerung verdankt. Um die vielen heimischen Kleinbetriebe zu unterstützen, wurde die Aktion „Lokale Solidarität“ ins Leben gerufen, bei der alle Einwohner einen Gutschein im Wert von 25 Franken erhalten haben, den sie bei lokalen Anbietern, mit Ausnahme der in Biel stark vertretenen Uhrenindustrie (Rolex, Omega, Swatch-Group), einlösen können. 

Laut Karina Markiewicz, Vorsitzende des Städtepartnerschaftskomitees Chorzów, hat Polen und die Stadt Chorzów die Pandemie von Anfang an sehr ernst genommen. Schon früh wurden die Grenzen geschlossen, Desinfektionsmittel und Mund- und Nasenschutzmasken genutzt und ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung ins Homeoffice geschickt, so dass die Infektionszahlen gering blieben. 

In Glauchau in Sachsen war die Situation ähnlich wie in Iserlohn, nur zeigte sich das Infektionsgeschehen in den östlichen Landesteilen nicht so intensiv, so dass auch frühzeitig über die Lockerung von Einschränkungen nachgedacht werden konnte.

Auch die Stadt Hall in Tirol hat der Stadt Iserlohn ein Video zukommen lassen. Nach den Worten der Bürgermeisterin Dr. Eva Maria Posch haben sich die Einwohner umsichtig verhalten und großes soziales Engagement im Rahmen der Aktion „Hall hilft“ gezeigt, bei der Freiwillige ältere oder kranke Mitbürgerinnen und Mitbürger bei ihren Einkäufen und Besorgungen unterstützt haben.

Vom Städtepartnerschaftskomitee Laventie berichteten der Vorsitzende Wilfried Bösterling und das Mitglied Louis-André Pérel, der seine Wurzeln in Laventie hat. Besonders betroffen waren in Frankreich die Pariser Gegend, das Elsass und Lothringen. In Laventie ist leider eine Person am Coronavirus verstorben. Während des Lockdowns durften sich die Einwohner nur draußen aufhalten, um Lebensmittel einzukaufen und eine Stunde am Tag spazieren zu gehen. In Laventie wurde besonders die Grenzöffnung zu Belgien erwartet, um dort zu günstigeren Preisen einzukaufen. 

Ilona Höche, Vorsitzende des Iserlohner Städtepartnerschaftskomitees Nowotscherkassk, steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Bürgermeister der russischen Partnerstadt und der dortigen Komiteevorsitzenden. Bislang gibt es 200 Infizierte und zwei verstorbene Personen. Der größte Arbeitgeber der Stadt mit 16.000 Beschäftigten plant den Abbau der Hälfte aller Arbeitsplätze. Die Situation in der Ökonomie und im Sozialbereich ist derzeit sehr schwierig.

Durch den Bürgermeister der Stadt Nyíregyháza, Dr. Ferenc Kovács, ist ebenfalls ein Video zur Verfügung gestellt worden, über dessen Inhalt der Komiteevorsitzende Thomas Herlinghaus informierte. In der ungarischen Partnerstadt wurden während des Lockdowns Online-Programme in den Bereichen Kultur, Unterhaltung und Sport angeboten. Um Senioren über 70 Jahren, älteren Alleinstehenden und auch Bürgern mit Behinderung das Zuhause bleiben zu erleichtern, hat die Stadt Notruftelefone eingerichtet. Bedürftige haben Pakete mit Reinigungsmitteln und Schutzausrüstung erhalten. Der schwierigste Teil der Epidemie ist in Nyíregyháza nun überstanden.

Als Dank und um die Partner- und befreundeten Städte im Gegenzug über die Corona bedingten Gegebenheiten in der Stadt Iserlohn zu informieren, wurde Anfang Juli eine Videobotschaft des Vizebürgermeisters Thorsten Schick versandt.

Die aufschlussreichen Rückmeldungen der Partner- und befreundeten Städte zur Aktion „Gemeinsam durch die Krise“ sowie die Videobotschaft des Vizebürgermeisters Thorsten Schick gibt es auch auf der Corona-Website der Stadt Iserlohn (https://corona.iserlohn.de/geschichten/meldungen/gemeinsam-durch-die-krise.php).

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Aktion „Gemeinsam durch die Krise“
Ressortleiter Jochen Köhnke (vorne li.), das Team des Büros für Europaangelegenheiten und die Vertreter der Partnerschaftskomitees stellten die Aktion „Gemeinsam durch die Krise“ im Rahmen eines Pressetermines vor.

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