Abfallbilanz, Natursprinter MK, Klimaschutz und Starkregen sind Themen, mit denen sich die Mitglieder im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung des Märkischen Kreises beschäftigten. In der letzten Sitzung vor der Kommunalwahl hat sich auch das Klima-Team des Märkischen Kreises vorgestellt.
Neues „Team Klima“
Zum ersten Mal nahm Alexandra Scharpe als neue Klimaschutzmanagerin des Märkischen Kreises am Ausschuss teil. Die studierte Geographin verstärkt bereits seit 1. Januar das Klima-Team der Kreisverwaltung. Zuvor war die Lüdenscheiderin sechs Jahre in der Stadtverwaltung Bochum im Umweltbereich tätig. Zusammen mit Klimaschutzkoordinator Gregor Heggemann begleitet sie unter anderem mit der sechsten Ökoproft-Runde ab 2. Juni ein spannendes Angebot.
Als Einblick in die Klimaveränderung im Märkischen Kreis stellten Scharpe und Heggemann die Klimastreifen vor. Was auf den ersten Blick wie bunt-aneinander gereihte Streifen aussieht, zeigt: „Es wird stetig wärmer. 2024 war im Märkischen Kreis das wärmste Jahr. Beim Niederschlag lässt sich erkennen, dass die Jahre 2023 und 2024 sehr nass waren, die zehn Jahre davor jedoch sehr trocken. Die Prognosen werden immer unvorhersehbarer“, berichtete Alexandra Scharpe.
Mehr Abfall im Märkischen Kreis
Konkrete Ergebnisse hat hingegen das Gesamtabfallaufkommen in den kreiseigenen Anlagen, dem Müllheizkraftwerk Iserlohn (MHKW Iserlohn) und der Deponie Lüdenscheid-Lösenbach, gezeigt. Es ist im Jahr 2024 leicht auf 317.141 Mg Abfall (2023: 309.722 Mg) gestiegen. Den größten Anteil machten Siedungsabfälle zur thermischen Behandlung (104.142 Mg) aus. Dazu zählen im Wesentlichen die Abfallgemische aus den Restmülltonnen der privaten Haushalte und des Gewerbes sowie der Sperrmüll. Danach folgen bau- und baumineralische Abfälle (102.182 Mg), getrennt erfasste Siedlungsabfälle vorwiegend zur Verwertung (90.422 Mg) wie zum Beispiel kompostierbare Küchenabfälle und Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen (20.395 Mg) wie zum Beispiel Gießformsande oder Strahlmittelabfälle.
Ein genauerer Blick auf das leicht erhöhte Siedlungsabfallaufkommen im Vergleich zum Vorjahresniveau zeigt: Die kommunale Hausmüllmenge stieg geringfügig um 1,3 Prozent von 79.252 Mg auf 80.288 Mg. Ein möglicher Grund, trotz der leicht zurückgegangenen Bevölkerungszahl im Kreis: „Die Durchschnittsgröße der Privathaushalte sinkt - im Schnitt verteilen sich immer weniger Menschen auf immer mehr Fläche. Letztlich ist die Zahl der Haushalte ausschlaggebend für die verursachte Müllmenge“, erklärte Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper. Die Sperrmüllmenge erhöhte sich ebenfalls von 22.758 Mg auf 23.855 Mg – ein Anstieg von 4,8 Prozent. Der Bilanzwert der getrennt erfassten Verwertungsabfälle wie Grün- und Bioabfälle stieg um 1.873 Mg (2,1 Prozent) auf 90.422 Mg (2023: 88.549 Mg). Auf der Deponie Lösenbach wurden im Bilanzjahr 102.182 Mg Bau- und (bau)mineralische Abfällen abgelagert. Das waren 6.739 Mg (7,1 Prozent) mehr als im Vorjahr 2023 (95.443 Mg). Die Summe sonstiger nicht ausgeschlossener Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen, zu denen zum Beispiel Dämmstoffe oder Aufsaugmaterialien zählen, sank von 23.771 Mg um 3.376 Mg (14 Prozent) auf 20.395 Mg.
Mehr Schüler mit dem Natursprinter MK unterwegs
Mit den Worten „Die Natur ist ein wertvoller Ort, wo wir uns als Menschen erfahren können“, leitete Dr. Johannes Osing, Fachdienstleiter Natur- und Umweltschutz, die Jahresbilanz 2024 des Natursprinters MK ein. Das Angebot ermöglicht Schülerinnen und Schülern Fahrten an außerschulische Lernorte – darunter auch die freie Natur. 2024 brachte der Bus bei 159 Fahrten insgesamt 5.610 Schülerinnen und Schüler zu Umwelteinrichtungen. Damit ist das Angebot leicht stärker nachgefragt als 2023 mit 157 Fahrten und 5.400 jungen Menschen. Der Nachfragetrend setzt sich fort. Bis Ende März waren bereits 1.414 Schülerinnen und Schüler in 38 Fahrten unterwegs, bis September sind weitere 48 Fahrten bereits angefragt.
Wer mit seiner Schulklasse den Natursprinter MK nutzen möchte, hat verschiedene außerschulische Lernorte zur Auswahl:
- „R Auszeit. Tiergestützte Natur- und Erlebnispädagogik“ in Kierspe
- die Arche Noah in Menden
- das Grüne Klassenzimmer im Sauerlandpark Hemer
- der Lernort Bauernhof (Höfe in Herscheid, Lüdenscheid, Meinerzhagen und Werdohl)
- das Naturschutzzentrum MK e.V. in Lüdenscheid
- der NaturSpielWerkstatt Lindenhaus e.V. auf dem Stiftungshof in Iserlohn und
- das Waldpädagogische Zentrum im Märkischen Kreis.
Die Buchung ist nur nach einer Terminreservierung durch eine Schule aus dem Märkischen Kreis bei der gewünschten Einrichtung möglich. Danach erfolgt die Buchungsanfrage per E-Mail an schulbetreuung@mvg-online.de (Stichwort „Natursprinter MK“). Das Angebot wird in Zusammenarbeit mit der Märkischen Verkehrsgesellschaft durchgeführt.
Arbeitsgruppe „Starkregenalarmierung“ hat Konzept für Pegelmessnetz erarbeitet
Gute Nachrichten: Die Arbeit, um gegen die Folgen von Hochwassern und Überschwemmungen vorzusorgen, geht weiter voran. In der Arbeitsgruppe „Starkregenalarmierung“ als Teil des Klimafolgenanpassungskonzept (KFAK) im Handlungsfeld Wasser haben die Städte und Gemeinden gemeinsam mit der Unteren Wasserbehörde einen Plan entwickelt: ein kleinteiligeres Pegelmessnetz. Damit sollen im Falle eines einsetzenden Starkregens die Feuerwehren im Märkischen Kreis genauere Informationen über die Betroffenheit von Gebieten erhalten. So könnten sie präzisere Alarme herausgeben. Weiterhin sollen die Pegeldaten über ein Internetportal auch außerhalb eines Starkregenereignisses zugänglich sein.
Um sinnvolle Alarmierungsgebiete zu definieren, wurden bereits mit einer Potentialstudie Standorte für Niederschlags- und Gewässerstandsmessungen ermittelt. Die Städte und Gemeinden haben mit dem Auftragnehmer im Einzelgespräch die Standorte erörtert, verschoben, ergänzt oder verfeinert. „Die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden ist hervorragend und wir ziehen alle an einem Strang“, sagte Dr. Johannes Osing. Das Ergebnis: Ein Konzept, welche technische Ausstattung vor Ort erforderlich ist, um eine kreisweite Gewässerüberwachung und Starkregenalarmierung zu erreichen. Offen sind derzeit allerdings noch Finanzierungsfragen. Sind diese geklärt, sollen Hard- und Software ausgeschrieben werden.
Dr. Johannes Osing verlässt die Kreisverwaltung
Zum letzten Mal nahm Dr. Johannes Osing an der Sitzung des Ausschusses für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung teil. Er verlässt den Märkischen Kreis zum 31. Mai. Angefangen hatte er bei der Kreisverwaltung im Februar 2019 im Bereich Recht, seit Sommer 2020 war er Fachdienstleister für Natur- und Umweltschutz. „Ihre Zeit beim Märkischen Kreis war geprägt durch viele Herausforderungen wie Starkregen, Borkenkäferkalamität und langanhaltende Dürre. Vielen Dank für Ihre wertvolle, wissenschaftliche Expertise, Ihre praxisorientierten Lösungen und Ihr Engagement“, bedankte sich Denis Potschien im Namen der Ausschussmitglieder.
Pressekontakt: Märkischer Kreis, Hannah Heyn 02351 966-6145
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