Aktuelle Informationen:  Märkischer Kreis
02. Juni 2025,  Märkischer Kreis. (pmk)
Heimischer Ausbildungsmarkt bleibt aufnahmefähig
Neue Fachbereichsleiterin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz
Märkischer Kreis. (pmk).

Zahlen zu Bedarfsgemeinschaften und ein Zwischenbericht zum Projekt „Gute Pflege“ standen auf der Tagesordnung des Ausschusses Gesundheit und Soziales. 

Zu Beginn der Sitzung begrüßte Ausschussvorsitzender Bernd Alban ein neues Gesicht: Die Fachbereichsleiterin Leslie Kamphuis aus Wipperfürth stellte sich dem politischen Fachgremium im Lüdenscheider Kreishaus vor. Nach elf Jahren Führungserfahrung, zuletzt als Fachbereichsleiterin im Büro der Bürgermeisterin der Hansestadt Wipperfürth, freut sie sich jetzt auf die neue Herausforderung beim Märkischen Kreis.

Mit Zahlen zur Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Bedarfsgemeinschaften wartete die Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, Anna Markmann, auf. Die konjunkturellen Entwicklungen schlagen sich erwartungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt und bei den Bedarfsgemeinschaften deutlich nieder. Im April waren 18.573 Menschen im Märkischen Kreis arbeitslos (April 2024: 16.767 Menschen). Das entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller Erwerbspersonen von 8,1 Prozent.

Positiv wertet Markmann, dass der Anteil jugendlicher Arbeitsloser im Märkischen Kreis mit 7,3 Prozent geringer ist als in Nordrhein-Westfalen (7,9 Prozent) oder bundesweit (9,0 Prozent). „Das zeigt, dass der heimische Ausbildungsmarkt aufnahmefähig ist und es nach wie vor vergleichsweise gute Chancen für junge Menschen gibt, eine Ausbildungsstelle zu finden“, sagte die Geschäftsführerin des Jobcenters.

17.443 Bedarfsgemeinschaften

Im vergangenen Jahr hat das Jobcenter Märkischer Kreis durchschnittlich 17.443 Bedarfsgemeinschaften registriert, 4,2 Prozent mehr als im Jahr 2023. Mehr als die Hälfte sind Single-Haushalte, gefolgt von Alleinerziehenden. Gute Erfolge erzielt das Jobcenter momentan bei der Integration Geflüchteter auf dem Arbeitsmarkt. Der Anteil der Arbeitsaufnahmen geflüchteter Personen liegt bei 37,7 Prozent und damit überwiegend höher im Vergleich zu nicht Geflüchteten.

Aus den acht stärksten nichteuropäischen Herkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Iran, Irak, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien waren im April 3.146 erwerbsfähige Personen in der Grundsicherung registriert, darunter 69 Prozent Männer. Von den 1.247 Arbeitslosen bringen 12 Prozent Qualifikationen einer Fachkraft und 4 Prozent eine höhere Qualifikation mit. Auf Helferniveau befinden sich 81 Prozent. 880 Personen sind erwerbstätig beziehungsweise absolvieren eine Aus- oder Schulbildung.

Potential bei ukrainischen Flüchtlingen

Bei Geflüchteten aus der Ukraine sieht das Jobcenter besonders gute Eingliederungsmöglichkeiten. Im April waren im Märkischen Kreis 3.237 erwerbsfähige Personen mit Ukrainischer Staatsbürgerschaft in der Grundsicherung gemeldet, davon 1.144 arbeitslos. Integrationskurse belegen aktuell 697 Personen. 874 sind erwerbstätig oder befinden sich in Ausbildung oder Schule. 61 Prozent sind Frauen. Viel Potential sieht Markmann vor allem in der Qualifikation der ukrainischen Flüchtlinge: 25 Prozent sind Fachkräfte, 14 Prozent haben eine höhere Qualifizierung und damit gute Aussichten, nach Erwerb des erforderlichen Sprachstandniveau auf den Arbeitsmarkt integriert zu werden.

„Gute Pflege“

Noch bis Ende Mai 2026 läuft die Zukunftsinitiative „Gute Pflege – Märkischer Kreis“. Der Pflegeberuf ist deutlich attraktiver geworden, stellte Kirsten Kling, Geschäftsführerin der Agentur Mark, fest. In der Rangliste der Zunahme der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt die Beschäftigung in Heimen und im Sozialwesen weit vorne. Im Vergleich zum September 2023 stieg sie bis September 2024 um 4,5 Prozent auf 555. Das Gesundheitswesen belegt den dritten Platz mit plus 189 (1,9 Prozent). 315 Ausbildungsverträge wurden zum Stichtag 31.12.2023 im Märkischen Kreis abgeschlossen. „Die Abbrecherquote ist mit über 40 Prozent sehr hoch“, betont Kling.

Kling machte deutlich, wie wichtig nach wie vor die Nachwuchsgewinnung, die betriebliche Qualifizierung auch im Bereich des eigenen Führungsverhaltens sowie die Einbindung ausländischer Fachkräfte ist. Die Zukunftsinitiative „Gute Pflege“ hat seit Juni 2023 verschiedene Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung in der Pflege entfaltet, darunter auch das Projekt „Pflege macht Schule“ in Plettenberg und Lüdenscheid.

Mit dem Ziel, die Praxisanleitungen und das Recruiting zu verbessern, wurde ein Netzwerk mit 30 Teilnehmenden der Branche initiiert. Für Führungskräfte bietet die Agentur Mark verschiedene Workshops an. Sehr vielversprechend verliefen die Speeddatings für ausländische Fachkräfte in Iserlohn und Lüdenscheid im Rahmen des Jobturbos. Bei den ersten beiden Terminen konnten 22,2 Prozent der Teilnehmenden in Arbeit, Praktikum oder Qualifizierung vermittelt werden. Bei einem dritten Termin wurden Kunden des Jobcenters 34 Angebote gemacht. Der Vermittlungserfolg lag bei 15,2 Prozent; bei 17,4 Prozent ist das Ergebnis noch offen. Da ausreichende Sprachkenntnisse der Schlüssel zum Beruf bilden, wurden erste betriebliche BAMF-Sprachkurse gestartet. Ziel ist der Aufbau eines Sprachverbunds. Um ausländische Fachkräfte langfristig an heimische Unternehmen zu binden, sollten Unternehmen an ihrer Willkommenskultur arbeiten. Auch hierfür bietet die Agentur Mark Workshops an.

Pressekontakt:
Märkischer Kreis, Ursula Erkens 02351 966 6149

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Die neue Fachbereichsleiterin Leslie Kamphuis stellte sich dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales im Lüdenscheider Kreishaus vor. Foto: Ulla Erkens/Märkischer Kreis

Die neue Fachbereichsleiterin Leslie Kamphuis stellte sich dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales im Lüdenscheider Kreishaus vor. Foto: Ulla Erkens/Märkischer Kreis