Hochsauerland/Medebach. Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz – so lauten klassisch betrachtet die üblichen Phasen eines Trauerprozesses. Doch wie emotional diese empfunden und bewältigt werden, ist bei jedem Menschen anders und manchmal geht es auch nicht ohne Unterstützung. Helfen kann hierbei der Austausch mit anderen Betroffenen.
Deshalb gründet sich in Medebach nun eine Selbsthilfegruppe für trauernde Menschen. Das erste Treffen findet am Freitag, 1. August, in der Zeit 17:00 – 19:00 Uhr im Pfarrheim der Kirchengemeinde St. Peter u. Paul Medebach, Schulstr. 2 in Medebach, statt. Weitere Treffen erfolgen im zweiwöchigen Rhythmus, ebenfalls freitags.
Die Gründerin, Alexandra Kuligowski, weiß aus eigener Erfahrung, dass der Verlust einer nahestehenden Person mit tiefer Trauer verbunden ist und das eigene Leben dabei vollkommen aus den Fugen geraten kann. Als vor sieben Jahren ihr Sohn im Alter von 29 Jahren starb, zerbrach sie fast an diesem Schicksalsschlag. Das Leben, das sie kannte, wurde zerstört, nichts war mehr so, wie es vorher war – eine emotionale Ausnahmesituation.
Mitten in diesem unsagbaren Schmerz entschied sie sich, um ihr Weiterleben zu kämpfen. Viele kleine Schritte folgten, um sie ihrem Ziel näher zu bringen. Es war nicht leicht, doch Alexandra Kuligowski lernte, ihr Leben wieder zu mögen und Freude zuzulassen. Sie beschloss, anderen Betroffenen zu helfen und sie zu unterstützen, absolvierte eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Psychosozialen Sterbebegleiterin und begleitete seither bereits einige sterbende Menschen. In vielen persönlichen Gesprächen ist sie auch für Trauernde da, schenkt ihnen Hoffnung, Kraft und Zuversicht. „Trauerbewältigung“, sagt sie, „sollte nicht in der stillen Einsamkeit geschehen“.
Die von ihr ins Leben gerufene „Seelenbrücke - Selbsthilfegruppe Trauer“ ist ein geschützter Ort, der Trost und Verständnis bietet. Das Teilen von Geschichten und Gefühlen in einer unterstützenden Umgebung hilft, die eigene Trauer besser zu verstehen und sich weniger allein zu fühlen. Das Gefühl, gemeinsam aufgefangen zu werden von Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wirkt ungemein tröstlich. Der regelmäßige Austausch und die gegenseitige Unterstützung fördern Resilienz und geben Kraft für den Alltag.
Jeder, der den Verlust einer ihm nahestehenden Person erlitten hat, ist herzlich willkommen. Die Teilnahme an der Selbsthilfegruppe ist selbstverständlich kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist erwünscht. Weitere Informationen und Kontakt über Alexandra Kuligowski, Mail: info.seelenbruecke@web.de oder über die Selbsthilfekontaktstelle Hochsauerland, Tel.: 02932 201-2270, Mail: selbsthilfe@arnsberg.de.
Kontakt: Stadt Arnsberg, Stephanie Schnura, Pressestelle der Stadt Arnsberg
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