Lippstadt. Auf Einladung des Maashorster Bürgermeisters Hans van der Pas erkundete eine Delegation aus Rat- und Verwaltungsmitgliedern die Lippstädter Partnerstadt in Nordbrabant. Erklärtes Ziel war neben einem Erfahrungsaustausch auf verschiedenen Gebieten das gegenseitige Kennenlernen und die Vertiefung und der Ausbau der partnerschaftlichen Beziehungen.
Nach der Begrüßung im „werkcafe“ des Gemeindehauses gab es eine Erkundungstour durch das Gebäude, das nach der erfolgten Fusion der Gemeinden Uden und Landerd zur Großgemeinde Maashorst komplett umstrukturiert wurden und heute die Verwaltungsmitarbeiter beider ehemaligen Gemeinden beherbergt. Den Ausführungen über das umgesetzte Konzept mit offenen Bürobereichen, multifunktionalen Treffpunkten bis zu kleinsten „belcells“ (= telefonzellengroße Minibüros für vertrauliche Telefongespräche) folgen die Teilnehmenden der Tagestour mit großem Interesse.
Im Rahmen der Begrüßung appellierte der stellvertretende Bürgermeister Franz Gausemeier an alle Anwesenden: „Wir müssen diese Städtepartnerschaft auf jeden Fall lebendig weiterführen. Sie ist ein Garant für gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Völkerverständigung!“
Im Anschluss an die Besichtigung des Gemeindehauses folgte eine Tour durch die Großgemeinde, bei der mit dem Mehrgenerationenhaus „Muzerijk“, dem „dorpshuis“ in Zeeland und dem Begegnungszentrum in Schaijk drei unterschiedliche Institutionen vorgestellt wurden, die als ortsnahe Mittelpunkte dienen und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten. So beherbergt „Muzeriik“ neben einer Sporthalle, einem durch Ehrenamtler geführten Begegnungscafe und verschiedenen Gruppenräumen u. a. auch eine katholische und eine muslimische Grundschule sowie Wohneinheiten für Menschen mit dementiellen Beeinträchtigungen.
Regelmäßige generationenübergreifende Kontakte sind somit ebenso garantiert wie im „dorpshuis“ in Zeeland, in dem die Schülerinnen und Schüler der benachbarten Grundschule die Turnhalle und die Bibliothek nutzen und dabei durchaus auf Großeltern, ältere Nachbarn oder Bekannte treffen können, die sich im Foyerbereich zu einem Austausch bei Getränken oder einem Imbiss treffen. Sowohl „Muzerijk“ als auch das „dorpshuis“ überzeugten durch die offene Konzeption; beide Gebäude sind verhältnismäßig neu.
Das Begegnungszentrum „Phoenix“ in Schaijk kann dagegen schon auf eine langjährige Tradition zurückblicken; davon zeugen die vielfältigen Angebote wie Konzerte und Kinoabende, Bingonachmittage, das Repaircafe, die regelmäßigen „Suppensamstage“ u. v. m. Besonders punkten kann das Gemeinschaftshaus mit den insgesamt sieben Sälen, wobei der größte mit einer Bühne ausgestattet ist und über 1.000 Personen Platz bietet.
Neben den Gebäudebesichtigungen bot der Tagesausflug auch Gelegenheit, die Natur zu erkunden; schließlich ist die Gemeinde Maashorst nach einem der größten zusammenhängenden Naturschutzgebiete in Nordbrabant „De Maashorst“ benannt. Dieses Gebiet wurde allerdings nicht bei einem normalen Spaziergang durchstreift. Vielmehr besuchte die Lippstädter Gruppe den Naturfriedhof Schaijk. Seit 2016 lebt hier die jahrhundertealte Tradition der Naturbestattung wieder auf. Es handelt sich um ein frei zugängliches Naturschutzgebiet mit Rad- und Wanderwegen, in dem Grabstellen in den entsprechenden Bereichen frei auswählt werden können. Diese Grabstellen sind dauerhaft, es handelt sich um eine letzte Ruhestätte für immer. Dabei sind diese Ruhestätten maximal durch eine einfache Holzscheibe mit Gravur gekennzeichnet, aber für Angehörigen über eine eigene APP auffindbar. Die kleine Wanderung über den Naturfriedhof und ein kurzer Einblick in die lichtdurchflutete Aussegnungshalle, in der sowohl religiöse als auch freie Bestattungsfeiern möglich sind, drückten keineswegs auf die Stimmung; vielmehr war das Interesse an dieser besonderen Form der Bestattung groß.
Ihren Abschluss fand die Tagesreise dann auf dem Gelände des Baubetriebshofes der Gemeinde Maashorst, wo bei einem gemeinsamen Abendbrot der rege und offene Austausch fortgeführt wurde. Die sehr angenehme und konstruktive Atmosphäre trug wesentlich dazu bei, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue Gespräche anzustoßen. Das gegenseitige Interesse an einem intensiveren Austausch und an zukünftigen gemeinsamen Projekten wurde dabei deutlich spürbar.
Pressekontakt: Frau Köller, Pressestelle, pressestelle@lippstadt.de,Tel: 02941/980-313
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