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22. August 2025,  Märkischer Kreis. (pmk)
Sammeln, Jagen, Feuer machen: So war das Leben in der Steinzeit
Märkischer Kreis. (pmk). Die Sommerferienspiele des Märkischen Kreises an der Luisenhütte bieten jedes Jahr spannende Zeitreisen an. Letzter Stopp war vor etwa 30.000 Jahren in der Altsteinzeit. Für vier Tage schlüpften Kinder und Jugendliche in die Rolle von Steinzeitmenschen. Auch Handwerkstechniken wie Töpfern und Speerbau wurden ausprobiert.

Wer sich die Steinzeit vorstellt, denkt oft an Menschen in Fellkleidung, ausgerüstet mit Pfeil und Bogen. Bei den Sommerferienspielen des Märkischen Kreises an der Luisenhütte konnten 40 Kinder aus Balve, Hemer, Menden und Neuenrade erleben, wie das Leben vor etwa 30.000 Jahren wirklich war.

Für vier Tage sind sie in die Rolle von Steinzeitmenschen geschlüpft. Direkt unterhalb der Möllerrampe des historischen Industriemuseums war das Lager der ersten Gruppe. Hier lebten die Kinder als Homo sapiens vom afrikanischen Kontinent. Ihre Geschichte: Nach einer langen Wanderung von dort waren sie nun in Balve angekommen. Nachdem ihr Lager aus Zelten gebaut war, wurde rund um ein Lagerfeuer getöpfert, geschnitzt und Schmuck gebastelt. Dabei sind zum Beispiel Ketten mit Muscheln, Speere aus Ästen und kleine Eulen und Schalen aus Ton entstanden.

Angrenzend an die Luisenhütte, am Bach der Borke, lebten die heimischen Steinzeitmenschen, auch bekannt als Neandertaler. Die Gruppe hatte sich am Stollen ihr „Zuhause“ aufgebaut. Auf Fellen als Sitzplätze wurden Äste mit zuvor gesammelten Steinspitzen zu Speeren geschnitzt. Sie erinnerten an die Rolle der Neandertaler als Jäger. Immer wieder kamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer rund um das Lagerfeuer zusammen. Um die Flamme am Brennen zu halten, mussten die Zeitreisenden im umliegenden Gebiet losziehen, um Äste als Brennholz zu sammeln. Angelehnt an die steinzeittypische Höhlenmalerei wurden mit Pigmentfarben zwei Leinwände bemalt. Neues Wissen über Pflanzen gab es zum Beispiel über die Brennnessel.

Am dritten Tag wurde es spannend. Dann trafen die beiden Gruppen beim Fischen aufeinander. Hier entschied sich: Gibt es Konflikte oder können beide Teams voneinander lernen? Bernadette Lange, Museumspädagogin beim Märkischen Kreis, berichtet: „Die Neandertaler aus Balve und der Homo sapiens vom afrikanischen Kontinent haben verhandelt und festgestellt, dass beide Gruppen Fähigkeiten besitzen, die dem jeweils anderen nutzen können. Die gemeinsame Stärke soll bei der Jagd auf ein Mammut zum Tragen kommen. Danach wird sich entscheiden, ob die beiden Clans zu einer verschweißten Gruppe zusammenwachsen."

Nach vier Tagen war das Leben in der Steinzeit wieder vorbei. Zum Abschluss gab es Freitagmittag auch für die Eltern Einblicke in die Abenteuer der Steinzeitmenschen. Das Fazit zum Sommerferienspiel von Bernadette Lange: „Wir haben uns zum ersten Mal an das Thema Steinzeit gewagt. Die Kinder haben voller Begeisterung neue Handwerke wie Speerbau und Höhlenmalerei ausprobiert. Die Erfahrungen beim Historischen Spiel unterscheiden sich sehr von ihrem alltäglichen Leben. Diese erlebnisreiche Zeit werden die Kinder bestimmt nicht so schnell vergessen.“

Hintergrund: Bei der Sommerferienaktion an der Luisenhütte in Balve-Wocklum ging es beim Rollenspiel etwa 30.000 Jahre zurück in die Altsteinzeit. In Balve lebte eine Gruppe von Neandertalern in und vor der bekannten Balver Höhle. Sie waren Nomaden, das heißt die Hauptnahrung bestand aus Jagdwild. Die Ruhe wurde gestört durch eine Gruppe von Steinzeitmenschen aus Afrika. Auf der Suche nach neuen Lebensmöglichkeiten sind sie über Spanien bis in die Gebiete der Neandertaler gewandert. Die afrikanischen Zuwanderer sind ebenfalls Nomaden, haben aber viel eher als ihre europäischen Verwandten die Nutzung von Tieren, ihre Zucht und den Anbau von Getreide sowie deren Verarbeitung gelernt. Bei dieser Gruppe ist der Weg zur Sesshaftigkeit vorgezeichnet.

Pressekontakt:
Märkischer Kreis, Hannah Heyn 02351 966-6145

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An der Luisenhütte in Balve-Wocklum ging es etwa 30.000 Jahre zurück in die Altsteinzeit. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

An der Luisenhütte in Balve-Wocklum ging es etwa 30.000 Jahre zurück in die Altsteinzeit. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Rund um die Lager der "Steinzeitmenschen" wurde zum Beispiel getöpfert, geschnitzt und Schmuck gebastelt. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Rund um die Lager der

Für vier Tage sind 40 Kinder aus Balve, Hemer, Menden und Neuenrade an der Luisenhütte in die Rolle von Steinzeitmenschen geschlüpft. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Für vier Tage sind 40 Kinder aus Balve, Hemer, Menden und Neuenrade an der Luisenhütte in die Rolle von Steinzeitmenschen geschlüpft. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Bei den Sommerferienspielen an der Luisenhütte in Balve-Wocklum wurden Speere geschnitzt. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Bei den Sommerferienspielen an der Luisenhütte in Balve-Wocklum wurden Speere geschnitzt. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Wichtig für die Steinzeitmenschen war auch die Gemeinschaft rund um ihre Lagerplätze. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Wichtig für die Steinzeitmenschen war auch die Gemeinschaft rund um ihre Lagerplätze. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Neandertaler und Homo sapiens waren beim historischen Spiel an der Luisenhütte in Balve unterwegs. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis

Neandertaler und Homo sapiens waren beim historischen Spiel an der Luisenhütte in Balve unterwegs. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis