Im Rahmen der ab dem 18. Oktober gezeigten Ausstellung „Wanderwelten“ in der Stadtbibliothek Arnsberg am Standort Neheim, gibt es am kommenden Mittwoch, 22. Oktober, um 18 Uhr einen besonderen Vortrags- und Filmabend. Am Abend hält Prof. Dr. Markus Köster einen Vortrag unter dem Titel „Zwei Wanderleben - Richard Schirrmann, Wilhelm Münker und der Aufbau des Jugendherbergswerks“. Prof. Dr. Köster hat über die Geschichte Westfalens promoviert und ist seit 2002 Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Im Anschluss daran wird der von Dirk Hammel produzierte Film „Das Leben und Wirken von Friedrich Schirrmann“ gezeigt. Interessierte sind herzlich eingeladen.
Zwei Wanderleben
Der gebürtige Ostpreuße Richard Schirrmann war 1901 als Volksschullehrer nach Westfalen gekommen, zunächst nach Gelsenkirchen, dann nach Altena im Sauerland. Von dort aus baute der jugendbewegte passionierte Wanderer ab 1909 gemeinsam mit dem Hilchenbacher Fabrikanten Wilhelm Münker das heute weltumspannende Netzwerk der Jugendherbergen auf. Schon als junger Lehrer war Schirrmann ein passionierter Amateurfotograf und blieb es bis an sein Lebensende. Zur Verbreitung seiner Idee der Jugendherbergen und des Jugendwanderns setzte er gezielt auf die Fotografie. Zu seiner Wanderausrüstung gehörte neben passendem Schuhwerk, Rucksack und Proviant darum immer auch ein Fotoapparat.
Rucksack, Proviant und Fotoapparat
Den fotografischen Nachlass Schirrmanns überließ seine Tochter Gudrun 2008 dem Bildarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Die Sammlung zeichnet sich sowohl inhaltlich als auch fotohistorisch durch eine Fülle von bemerkenswerten Aspekten aus. So enthält sie neben vielen Familienbildern handkolorierte Farbfotografien von Schülerwanderungen um 1910, eine große Zahl hochwertiger Motive aus Schirrmanns Soldatenzeit im Ersten Weltkrieg, zahlreiche Porträtfotografien jugendbewegter Wandervögel, und – ausgehend von Burg Altena – eine dichte Dokumentation des Auf‐ und Ausbaus von Jugendherbergen überall in Deutschland. Mehr als 3.000 Aufnahmen werden seitdem unter www.bildarchiv-westfalen.lwl.org online präsentiert.
Bildarchiv Westfalen
Der daraus entstandene Bildband präsentiert nun 150 der schönsten Fotografien dieser Sammlung aus der Zeit zwischen 1900 und 1935, ergänzt um wenige spätere Motive und stellt den mittlerweile 13. Band der Reihe „Aus westfälischen Bildsammlungen“ des LWL-Medienzentrums dar. Ergänzend zum Bildband ist eine aus sechs reich illustrierten Roll-Ups bestehende Ausstellung entstanden, die vom 18. Oktober bis zum 08. November in der Stadtbibliothek am Standort Neheim gezeigt wird.
Kontakt: Stadt Arnsberg, Frank Albrecht, Pressestelle Stadt Arnsberg, f.albrecht@arnsberg.de
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