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12. Dezember 2025,  Märkischer Kreis (pmk)
„Enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden wichtig – und nötiger denn je“
Märkischer Kreis (pmk).

Der Märkische Kreis plant für das kommende Jahr Aufwendungen in Höhe von rund 861 Millionen Euro. Das geht aus dem Haushaltsplan-Entwurf 2026 hervor, den Landrat Ralf Schwarzkopf und Kreiskämmerer Kai Elsweier dem Kreistag am Donnerstag im großen Sitzungssaal des Kreishauses Lüdenscheid vorgelegt haben.

Der Märkische Kreis hat seinen Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 vorgestellt. Landrat Ralf Schwarzkopf und Kämmerer Kai Elsweier machten dabei deutlich, dass der finanzielle Druck auf Kreis und Kommunen weiter steigt und Steuerungselemente zunehmend ausgeschöpft sind.

Die wichtigsten Zahlen: Den Aufwendungen in Höhe von 861 Millionen Euro stehen Erträge in gleicher Höhe gegenüber. Der Kreis plant mit einem globalen Minderaufwand in Höhe von 17,4 Millionen Euro. Haupt-Einnahmequellen bleiben die allgemeine Kreisumlage sowie die differenzierte Kreisumlage für die acht kreisangehörigen Kommunen ohne eigenes Jugendamt, für die der Kreis diese Aufgabe übernimmt. Der Umlagesatz der allgemeinen Kreisumlage liegt bei 46,3289 Prozent.

Zu den größten Ausgabeblöcken zählen weiterhin die Sozialaufwendungen inklusive der LWL-Umlage (293 Millionen Euro / etwa plus 23,4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr), die Personalkosten (139,5 Millionen Euro / etwa plus vier Millionen Euro) sowie die Kosten für die Aufrechterhaltung des Öffentlichen Personennahverkehrs – ÖPNV (etwa 53 Millionen Euro / plus 13 Millionen Euro). Allein Landschaftsumlage und Sozialleistungen stehen für rund 72 Prozent des gesamten Umlagebedarfes.

Konstruktiver Austausch mit kommunaler Familie

Landrat Ralf Schwarzkopf berichtete, dass viele Kommunen inzwischen fast die Hälfte ihrer Steuerkraft an den Kreis abführen müssten – einige sogar bis zu 75 Prozent. Besonders dynamisch entwickelten sich die Kosten in der Pflege: Allein die Hilfe zur Pflege steigt von 2025 auf 2026 um 9,2 Millionen Euro. Auch im Personalbereich gebe es externe Mehrbedarfe, die den Stellenabbau nicht verhinderten, aber erschwerten – etwa durch Tarifveränderungen im Rettungsdienst, zusätzliche Stellen im Jugendamt oder den Übergang der Notrufannahme Iserlohns zum Kreis. Gleichzeitig kündigte der Landrat an, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden nach Einspar- und Kooperationsmöglichkeiten zu suchen – etwa bei Personal, digitalen Verfahren oder im Bereich des ÖPNV. Bei allen Herausforderungen sei der konstruktive Austausch in der kommunalen Familie weiterhin ein wichtiger Faktor.

Wichtige Maßnahmen zur Entbürokratisierung

Der Landrat des Märkischen Kreises wies auf die internationalen und nationalen Rahmenbedingungen hin, die auch auf die kommunalen Haushalte durchschlagen. „Wir befinden uns in einer Phase multipler Krisen und eines grundlegenden Umbruchs. Ein Haushalt ist nichts anderes als in Zahlen gegossene Politik – und wir müssen Prioritäten setzen.“ Die Folgen des Krieges in der Ukraine, eine langanhaltende wirtschaftliche Schwächephase und steigende Sozialausgaben führten zu einer strukturellen Unterfinanzierung vieler Kommunen.

Maßnahmen zur Entbürokratisierung und Staatsmodernisierung, wie sie die Ministerkonferenz beschlossen hat, begrüßte der Landrat in seiner Haushaltsrede ausdrücklich. Er verwies zudem auf die geplante Reform des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Nordrhein-Westfalen und die Altschuldenregelung des Landes, für die der Märkische Kreis fristgerecht einen Antrag gestellt habe. Auch die Erleichterungen im Vergaberecht könnten ab 2026 Entlastung bringen.

„Kreis und Kommunen sitzen in einem Boot“

Schwarzkopf appellierte an Politik und Verwaltung, die anstehenden Haushaltsberatungen engagiert zu führen: „Kreis und Kommunen sitzen in einem Boot. Wir brauchen einen offenen, partnerschaftlichen Austausch – gerade in herausfordernden Zeiten. Nicht alles Wünschenswerte ist finanzierbar. Aber Untätigkeit ist die schlechteste Option. Wir brauchen Mut, Selbstvertrauen und – wie es der Zukunftsforscher Tristan Horx bei der Industrie- und Handelskammer zu Hagen eindrucksvoll genannt hat – einen ‚wütenden Optimismus‘. Denn auch hier, im Kreishaus in Lüdenscheid, entscheiden wir, wenn auch im kleinen Rahmen, über nichts anderes als die Zukunft unseres Landes.“

Der umfassende Haushaltsplan-Entwurf geht jetzt zur Beratung und Beschlussfassung in die politischen Gremien.

Pressekontakt:
Märkischer Kreis, Alexander Bange / 02351 966 6150

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"Kreis und Kommunen sitzen in einem Boot": Landrat Ralf Schwarzkopf während seiner Haushaltsrede im Sitzungssaal des Kreishauses Lüdenscheid. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis


Kreiskämmerer Kai Elsweier machte während der Haushaltsrede deutlich, dass der finanzielle Druck auf Kreis und Kommunen weiter steigt und Steuerungselemente zunehmend ausgeschöpft sind. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis

Kreiskämmerer Kai Elsweier machte während der Haushaltsrede deutlich, dass der finanzielle Druck auf Kreis und Kommunen weiter steigt und Steuerungselemente zunehmend ausgeschöpft sind. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis