Die Themen, mit denen sich die Kinder und Jugendlichen der Klassen 5 bis 13 beschäftigt haben, behandeln überwiegend Ereignisse und Erlebnisse des 20. Jahrhunderts. Viele Arbeiten stellen die Flucht oder Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit danach in den Mittelpunkt. Der Titel der zweiten Preisträgerin, Friederike Krause aus der sechsten Klasse des Annette-Gymnasiums, macht dies exemplarisch deutlich: "Die große Reise. Von Ratibor/Schlesien nach Münster/Westfalen."

Andere Schülerinnen und Schüler fragten nach den Gründen für die Einwanderung von Nachbarn und Bekannten aus anderen europäischen und außereuropäischen Ländern. Sie besuchten dazu eine italienische Pizzeria in der Nachbarschaft, einen vietnamesischen Fahrradhändler oder eine Familie, deren Wurzeln nicht in Deutschland liegen. Oftmals gab es Anknüpfungspunkte in der eigenen Klasse oder Schule.

Neben der Einwanderung war auch die Auswanderung Thema mancher Arbeit. So gibt es Beiträge, die über die Auswanderung nach Amerika oder Australien berichten. Nicht nur das Fernweh kann Menschen auf andere Kontinente ziehen. Auch die Mission kann Grund sein für ein Leben in der Fremde. Mit ihrer Arbeit "Geht zu allen Völkern ... Mission als besondere Form der Migration" hat Theresa Hakenes, Klasse 10 des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums, dieses Thema aufgegriffen.

Für 42 der eingereichten münsterschen Arbeiten hat die Körber-Stiftung zum Teil hohe Preise verliehen. Das Stadtarchiv möchte mit der Ausstellung den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement danken. "Es ist nicht selbstverständlich, dass sie sich oftmals über ein halbes Jahr lang überwiegend in ihrer Freizeit mit einem geschichtlichen Thema beschäftigen", lobt Roswitha Link vom Stadtarchiv, die schon seit Jahren den jungen Spurensuchern im Archiv hilfreich zur Seite steht.

In vielen Beiträgen seien zudem Aspekte erarbeitet worden, die einen wichtigen Beitrag zur Stadtgeschichte liefern. So stellen gerade persönliche Erinnerungen und Dokumente eine wichtige Ergänzung der Bestände des Archivs dar. Darum sammelt das Stadtarchiv auch alle Wettbewerbsbeiträge und stellt sie in der Archiv-Bibliothek zur Verfügung. Zuvor aber wird jede Arbeit mit Textauszügen und Abbildungen präsentiert.

Die Ausstellung wird bis zum 6. Januar 2004 in den neuen Räumen des Stadtarchivs in Münster-Coerde, An den Speichern 8, präsentiert.