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Münster,17.04.2009

Vom Bauerndorf zum Industriestandort
Themenabend im Stadtarchiv: Hiltrup / "Hohenzollernweiß" der Glasurit-Werke / Konsul Schencking und der "Hiltruper Bogen"

(SMS) Die Entwicklung Hiltrups vom kleinsten Dorf des Amtes St. Mauritz bis zur Bevölkerungsgröße einer mittleren Stadt im Münsterland bei der Eingemeindung in die Stadt Münster am 1. Januar 1975 stehen im Mittelpunkt beim nächsten Themenabend im Stadtarchiv, An den Speichern in Coerde.

Am Donnerstag, 23. April, beleuchtet Prof. Dr. Karl Hüser ab 18 Uhr in seinem Vortrag einzelne Abschnitte aus der Geschichte dieses münsterschen Stadtteils, zu dem er schon seit vielen Jahren forscht.

Noch 1818 zählten zu Hiltrup nicht mehr als 581 Personen, allerdings waren es um 1900 schon 1197 Einwohner. Einen rasanten Anstieg nahm die Bevölkerungszahl vor allem durch die Industrialisierung mit der Ansiedlung der Glasurit-Werke. Innerhalb von nur 50 Jahren stieg sie auf 8100 Einwohner im Jahre 1953.

Max Winkelmann begann 1903 mit der Produktion in den Hiltruper Glasurit-Werken. Mit seinem "Hohenzollernweiß", benannt nach der Lackierung der Yacht Kaiser Wilhelms II., eroberte er den Weltmarkt für Lacke aller Art und machte Hiltrup damit zu einem international bekannten Ort.

Mit der Entwicklung Hiltrups untrennbar verbunden ist Konsul August Bernhard Schencking, der auf Gut Hülsebrock lebte und weltweite Beziehungen pflegte. Er erreichte durch zähes Verhandeln, dass der Kanal in seinem Verlauf den "Hiltruper Bogen" nahm, ordnete die Verlegung des Bahnhofs in die Ortsmitte an und kümmerte sich um die Verbesserung der Straßenverhältnisse auf der heutigen Marktallee.

Noch heute weltweit aktiv sind die Hiltruper Missionare, deren Kloster von Pater Hubert Linckens 1897 eingeweiht wurde.

Der Zweite Weltkrieg hinterließ in Hiltrup tiefe Spuren. Prof. Hüser nimmt in seinem Vortrag auch diese Jahre in den Blick. Nationalsozialisten in ihren Uniformen, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene gehörten zum Alltagsbild in diesen Jahren.

Begleitend zum Vortrag zeigt das Stadtarchiv Dokumente, die zur Erforschung der Geschichte Hiltrups genutzt werden können. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Foto: Gasthof Wilhelm Soetkamp, Hiltrup 1905. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Gasthof Soetkamp in Hiltrup


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