Iserlohn.
Die Vortragsreihe des Stadtarchivs zur 775-Jahrfeier der Stadt Iserlohn wird am Dienstag, 11. September, um 18.30 Uhr im Stadtmuseum, Fritz-Kühn-Platz 1, fortgesetzt: Wolf R. Seltmann wird zum Thema "Der Duisbergteppich - Kunst oder Propaganda?" sprechen. Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Stadtmuseum statt.
1937 feierte Iserlohn das 700-jährige Stadtjubiläum. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde das "Haus der Heimat" als ein "Mittelpunkt der Iserlohner Kulturpflege" (G. Pfingsten) mit Stadtarchiv, Volksbücherei und Heimatmuseum eingerichtet. Im Zentrum des Museums sollte im ersten Obergeschoss eine "Ehrenhalle" geschaffen werden. An der Längsseite des Saales wurde ein Wandteppich in Form eines Triptychons angebracht, der die Sage vom Iserlohner Bürgermeister Duisberg im Dreißigjährigen Krieg darstellt. Der Entwurf stammte vom Iserlohner Maler und Bildhauer Karl Tüttelmann. Die Ausführung war "ein Gemeinschaftswerk der NS-Frauenschaft".
Mit der Neuplanung des Iserlohner Stadtmuseums in den 1980er Jahren entstand eine kontroverse Diskussion um den weiteren Verbleib des Duisbergteppichs. Während die einen "den überzeitlichen geistigen Gehalt" betonten, sahen andere darin den "Ausdruck des nationalsozialistischen Zeitgeistes". Der Vortrag soll, gestützt auf Textquellen und Bildmaterialien, Grundlagen schaffen, so dass sich Zuhörerinnen und Zuhörer ihr eigenes Urteil bilden können.
Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro; Schüler und Studierende können kostenfrei teilnehmen.
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