Meldung vom 08.05.2014
Ausstellung besuchen und selbst Zeuge der Shoah werden
Landrat Cay Süberkrüb eröffnet „Heimatsucher – Shoah-Überlebende heute“

Selbst zu Zeugen der Shoah werden und nicht wegsehen, sondern erinnern und bewahren - das ist der Leit-Gedanke der neu eröffneten Ausstellung „Heimatsucher – Shoah-Überlebende heute“ im Kreishaus. Der hebräische Begriff der Shoah steht für den Völkermord an den europäischen Juden zur Zeit des Nationalsozialismus.

 

Landrat Cay Süberkrüb eröffnete die Ausstellung am Montag im Kreishaus. Er betonte: „Wir dürfen die Wiederholung der Geschichte niemals zulassen. Wir haben die Verantwortung nicht zu vergessen.“ Der Landrat freute sich besonders, dass auch die Vestischen Ehrenbürger Schwester Johanna und Rolf Abrahamsohn an der Ausstellungseröffnung teilnahmen. Beide werden als Zeugen der Shoah in der Ausstellung porträtiert: „Sie beide haben so Großes geleistet. Obwohl es Ihnen schwerfällt, haben Sie immer wieder von der Shoah erzählt und dabei besonders junge Menschen erreicht“, sagte der Landrat.              

                                                           

Ruth-Anne Damm, Anna Damm und Sarah Hüttenberend, die drei Projekt- und Ausstellungskoordinatorinnen, führten bei der Eröffnung mit einem Vortrag in die Ausstellung ein. Die ausgestellten Porträts der Shoah-Überlebenden, die aus persönlichen Interviews und eindringlichen Fotografien bestehen, zeigen individuelle Einblicke in den Alltag und geben den Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen ein Gesicht.

 

Die Ausstellung basiert auf einem Zeitzeugenprojekt über Überlebende der Shoah aus ganz Europa. Die Projektkoordinatorinnen trafen auf dreizehn Überlebende, die in Israel und Deutschland versuchten ein neues Leben aufzubauen.

Die Berichte der Überlebenden zeigen, dass der Neuanfang nach den oft unbeschreiblichen Ereignissen der NS-Zeit häufig sehr schwer war. Zahlen der Ausstellungen belegen dies eindrücklich: Noch heute leben 60.000 Shoah-Überlebende in Israel, zum Teil schwer traumatisiert und oft unterhalb der Armutsgrenze.

 

Trotz der schweren Schicksale haben die porträtierten Frauen und Männer ihre Kraft und ihren Lebensmut nicht verloren. „So traurig die Geschichten auch sind, so wunderbar sind die Menschen, die weitergemacht haben“, sagte Ruth-Anne Damm.

 

Bei pädagogischen Projekten entstanden außerdem Briefe, die Schüler an die Shoah-Überlebenden schrieben. Diese wurden an die jeweiligen Adressaten weitergeleitet und sind auch Teil der Ausstellung geworden. 

 

Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai 2014 im Foyer des Kreishauses in der 1. Etage zu sehen, montags bis donnerstags von 8:30 bis 16:00 Uhr und freitags von 8:30 bis 14:00 Uhr. Öffentliche Führungen sowie Schulklassenführungen sind nach Anmeldung bei Dominik Bergmann (dominik.bergmann@kreis-re.de) möglich.

 

Weitere Informationen zum Projekt: www.heimatsucher.eu

 



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Katharina Krazewski, Telefon: 02361/534612, katharina.krazewski@kreis-re.de

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Heimatsucher 1
(v.l.) Sarah Hüttenberend, Anna Damm, Schwester Johanna, Landrat Cay Süberkrüb, Rolf Abrahamsohn und Ruth-Anne Damm
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