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Münster,26.04.2018

"Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden"
Ausstellung im Stadtmuseum Münster / Exponate aus 350 Jahren Westfälischer Frieden / Kurztext

Die Friedensstadt Münster und ihr ungeliebter Frieden

 

Münster (SMS) Die Ausstellung „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“ im Stadtmuseum Münster widmet sich der Rezeptionsgeschichte des Westfälischen Friedens, wobei die Jubiläen 1748, 1848, 1898 und 1948 im Fokus stehen. Im Anschluss an die Ratifikation des Westfälischen Friedens hatte es 1649 in Münster einen Festakt gegeben doch die folgenden Jahrhunderte sollten eine ganz andere Sicht auf den Westfälischen Frieden offenbaren, als man heute annehmen sollte.

Die Jubiläen des Friedens im Jahr 1748 und 1848 wurden in Münster nur ignoriert. Die katholische Stadt nahm den Westfälischen Frieden vor allem als Schwächung des Katholizismus im Deutschen Reich wahr, während die protestantischen Reichsstädte Süddeutschlands wie etwa Nürnberg und Augsburg große Friedensfeste veranstalteten.

Erst 1898 gedachte die Stadt Münster erstmals offiziell des Westfälischen Friedens. Wobei kein großer Festakt für die Bevölkerung geplant wurde, sondern lediglich ein Treffen von Historikern an den Friedensschluss in Münster erinnerte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden das monumentale Historienbild über die Friedensverhandlungen im Rathaussaal von Fritz Grotemeyer und das 1942 eingeschmolzene münstersche Friedensdenkmal. Diese Werke können jedoch nicht in einen Zusammenhang mit einer großen Feierstimmung anlässlich des Jubiläums in Zusammenhang gebracht werden.

Für die Nationalsozialisten war der Westfälische Frieden Grundlage um gegen den Erbfeind Frankreich Stimmung machen zu können. So plante die Partei, den 300. Jahrestag 1948 für ihre Zwecke zu missbrauchen. Einen Einblick in die bereits 1940 aufgebaute, aber nie eröffnete Propagandaausstellung geben erhaltene, damals angefertigte Gemäldekopien sowie dokumentarische Fotografien. Erst nach der Gedenkwoche 1948 erfolgte vor dem Hintergrund des verlorenen Zweiten Weltkriegs eine Umbewertung des Westfälischen Friedens zum Einigungsfrieden. Erst seit einigen wenigen Jahrzehnten ist Münster „Die Stadt des Westfälischen Friedens“, an dessen Jubiläen sie jetzt regelmäßig erinnert.

Die Ausstellung „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“ im Stadtmuseum verdeutlicht, wie abhängig das Urteil über den Westfälischen Frieden von den jeweiligen zeithistorischen Umständen war. Zur Veranschaulichung werden in der Ausstellung Gemälde, Medaillen, Grafiken, Plakate, Postkarten, Fotos, Filmaufnahmen, Inszenierungen und Animationen aus 350 Jahren Geschichte des Westfälischen Friedens in Münster zusammen mit bedeutenden Leihgaben, etwa dem berühmten Weinlöwen aus Nürnberg, ausgestellt. 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der im Stadtmuseum Münster an der Salzstraße erhältlich ist (Sandstein Verlag, 9,80 Euro). 

Fotos:

  • - Gerhard Ter Borch, Einzug des Gesandten Adriaen Pauw in Münster, um 1646. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Gerard ter Borch, Beschwörung des spanisch-niederländischen Friedens, 1648. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Engelbert Ketteler, Goldmedaille auf den Westfälischen Frieden, 1648. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Flugblatt mit Friedensreiter, Anonym, 1648. Germanisches Nationalmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Schwedischer Löwe, Anonym, 1649. Museen der Stadt Nürnberg, Kunstsammlungen. Foto: Stadtmuseum im Fembo-Haus. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Ausstellungsansicht: „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“, Vitrine. Foto: Stadtmuseum Münster / Markus Bomholt. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Ausstellungsansicht: „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“, Richelieu. Foto: Stadtmuseum Münster / Markus Bomholt. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Wilhelm Bolte, Friedensdenkmal in Münster, 1902. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Fritz Grotemeyer, Friedensverhandlungen im Rathaussaale zu Münster 1648, 1895–1902. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Ausstellungsansicht, Personen vor Grotemeyer. Foto: Stadtmuseum Münster / Markus Bomholt. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Foto der Reichsausstellung von 1940. Foto: Stadtarchiv Münster . Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Jan Faßbender, Plakat zur Gedenkausstellung 1948. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Ausstellungsansicht: „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“, Friedenstaube. Foto: Stadtmuseum Münster / Markus Bomholt. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
  • - Ausstellungsansicht: „Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“. Foto: Stadtmuseum Münster / Markus Bomholt. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Stadtmuseum Münster, Außenansicht. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Einzug GesandterAdriaen Pauw

Gerard ter Borch: Vrede van Münster

Goldmedaille 1648

Flugblatt Friedensreiter

Schwedischer Löwe

Vitrine

Richelieu

Friedensdenkmal

Fritz Grotemeyer: Friedensverhandlungen

Ausstellungsansicht

Ausstellung 1940

Plakat 1948

Friedenstaube

Ausstellungsszene

Stadtmuseum Münster


Herausgeberin:
Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
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