Die Magdeburgerinnen und Magdeburger können auch in diesem Jahr mitbestimmen, wer 2019 mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ ausgezeichnet werden soll. Mit der Auszeichnung wird an den Reformator Martin Luther erinnert, der seine Überzeugung mutig und standhaft gegenüber den Autoritäten seiner Zeit verteidigt hat. Der Preis wird von den Lutherstädten in Deutschland gestiftet und im kommenden Jahr im hessischen Marburg verliehen. Für die Auswahl des Preisträgers 2019 nimmt die Landeshauptstadt Magdeburg ab sofort Vorschläge entgegen.
Stifter des mit 10.000 Euro dotierten Preises sind die 16 Lutherstädte Augsburg, Coburg, Eisenach, Eisleben, Erfurt, Halle, Heidelberg, Magdeburg, Marburg, Nordhausen, Schmalkalden, Speyer, Torgau, Wittenberg, Worms und Zeitz.
Vorschlagsberechtigt sind neben den kooptierten Mitgliedern der Jury auch die Stifterstädte. Gemäß Preisstatut möchte die Landeshauptstadt Magdeburg ihren Vorschlag auf eine breite Basis in der Bevölkerung stellen. „Deshalb rufe ich alle Magdeburgerinnen und Magdeburger auf, mögliche Preisträger für diese bedeutende Auszeichnung vorzuschlagen", so Bürgermeister Klaus Zimmermann.
Die Vorschläge mit den entsprechenden Begründungen können bis zum 3. August 2018 an die Stadtverwaltung geschickt werden. Entweder postalisch an folgende Adresse: Landeshauptstadt Magdeburg, Büro des Oberbürgermeisters, Kennwort: „Das unerschrockene Wort", 39090 Magdeburg, oder per Mail an katrin.fuehring@ob.magdeburg.de.
Aus den eingegangenen Vorschlägen nominiert der Verwaltungsausschuss des Stadtrates die Kandidatin bzw. den Kandidaten der Landeshauptstadt Magdeburg. Alle Vorschläge werden absolut vertraulich behandelt. Auch die vom Verwaltungsausschuss nominierte Persönlichkeit wird nicht veröffentlicht.
Hintergrundinformationen zum Preis „Das unerschrockene Wort"
Die Grundsätze zur Verleihung des Preises regelt ein Preisstatut. Darin heißt es:
„Der Preis soll verliehen werden an Frauen und Männer, die in einer besonderen Situation oder bei einem konkreten Anlass, aber auch beispielhaft über einen größeren Zeitraum hinweg, in Wort und Tat für die Gesellschaft, die Gemeinde, den Staat bedeutsame Aussagen gemacht und gegenüber Widerständen vertreten haben. Dabei soll es weniger um eine Zustandsbeschreibung gehen als um wegweisende, zukunftsgerichtete Überlegungen. Bei der Vergabe des Preises sollen parteipolitische und konfessionelle Gesichtspunkte keine Rolle spielen. Auch allgemeine Unzufriedenheit, querulatorische oder eigennützige Motive oder Demagogie erfüllen nicht das Kriterium des ‚unerschrockenen Wortes’. Die Preisträger können aus der Bundesrepublik Deutschland, aber auch aus dem Ausland kommen.“
Der Preis wird alle zwei Jahre im Rahmen eines Festaktes in einer der Stifterstädte verliehen. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, der neben den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern der Stifterstädte auch sechs Vertreter des öffentlichen Lebens angehören. Vorschläge für die Preisvergabe können auch die Bürgerinnen und Bürger der stiftenden Lutherstädte unterbreiten.
Bisherige Preisträger waren:
- der Philosoph und Theologe Prof. Dr. Richard Schröder
- der Theologe Prof. Dr. Hans Küng
- die Polizeipräsidentin von Eberswalde, Ute Leichsenring
- die Theologin Gertraud Knoll aus Österreich
- der Liedermacher Stephan Krawczyk
- die türkischstämmige Muslimin Emel Abidin-Algan
- die Politologin und Journalistin Andrea Röpke
- der russische Journalist Dmitrij Muratow und die gesamte Redaktion seiner Tageszeitung „Nowaja Gaseta“
- die Regensburger Initiative „Keine Bedienung für Nazis“
- der syrische Rechtsanwalt Mazen Darwish und das Syrische Zentrum für Medien und Meinungsfreiheit
- die Ehepaare Horst und Birgit Lohmeyer aus Jamel (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Markus und Susanna Nierth aus Tröglitz (Sachsen-Anhalt)