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Stadt Hanau

 

12. September 2018

Serviceportal bietet einfachen Zugang zu Onlinediensten der Stadt

„Runder Tisch Digitalisierung“ erhält aktuellen Sachstandsbericht

„Ein schlechter analoger Prozess wird nicht dadurch besser, dass wir ihn in die digitale Welt übertragen. Aber die Digitalisierung birgt die große Chance, die gewohnten Abläufe intensiv zu hinterfragen, um sie anschließend zu optimieren,“ beschrieb Stadtrat Thomas Morlock einen wesentlichen Nutzen der laufenden Umgestaltung innerhalb der Stadtverwaltung Hanau. Damit die Digitalisierung dem Anspruch gerecht werde, dass damit auch eine spürbare Modernisierung einhergehe, sei neben dieser Überprüfung und Aufbereitung bestehender Verfahrensabläufe auch eine Standardisierung und Automatisierung notwendig. „Digitalisierung ist ja kein Selbstzweck, sondern soll am Ende der Verwaltung und der Bürgerschaft gleichermaßen einen zusätzlichen Nutzwert bringen.“

Das jüngste Treffen des „Runden Tisches Digitalisierung“ gab dem zuständigen Dezernenten die Gelegenheit, neben einem aktuellen Sachstandsbericht auch die besonderen Herausforderungen zu benennen. Janko Schiebeck, Leiter des IT-Servicecenters (ITSC) der Unternehmung Stadt, übernahm es dabei, einen aktuellen Überblick über die derzeit laufenden Projekte in Sachen Digitalisierung zu geben. Mit Hochdruck wird nach seinen Worten derzeit an einem Bürger-Serviceportal gearbeitet, das „ganz schlank und intuitiv bedienbar“ alle Online-Dienstleistungen auf einer Plattform vereinen soll. Ziel ist es nach seinen Worten, dass es spätestens im ersten Quartal 2019 möglich sein soll, den Einwohnerparkausweis bequem von zuhause aus  zu beantragen oder die Sperrmüllanmeldung abzusenden. Auch die Anforderung von Personenstandsurkunden soll dann über dieses Portal möglich sein. Eine wesentliche Hürde auf dem Weg sei dabei die Einbindung einer Online-Bezahlfunktion, so Schiebeck.

Daneben liegt ein weiterer Fokus auf dem Self-Service-Terminal, das im Stadtladen eine Online-Möglichkeit vor Ort bieten soll. In der demnächst anlaufenden Testphase können dort die biometrischen Daten wie Foto und Fingerabdruck für einen Personalausweis selbständig erfasst werden, was die Bearbeitungsdauer bei der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter im Bürgerservice verkürzt.

Erklärtes Ziel neben diesen nach außen wirksamen Projekten ist es, auch interne Abläufe durch die Überführung in digitale Be- und Verarbeitungsroutinen zu vereinfachen und zu beschleunigen, um dadurch Personalressourcen zu schonen. Wie die Mitglieder des „Runden Tisches“ erfuhren, stehen für 2018 noch der elektronische Kontoauszug, der digitale Rechnungseingang, die Einführung eines Dokumentenmanagement-Systems und ein digitales Vertragsmanagement auf der Agenda. Pilotabteilungen sind dabei der Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service, der Eigenbetrieb Hanau Kindertagesbetreuung und die zum Ordnungsamt gehörende Ausländerbehörde. Hier will ITSC erste Erfahrungen in der konkreten Umsetzung sammeln, um auf dieser Basis weitere Ämter und Fachbereiche einzubeziehen.

Ein weiteres internes Digitalisierungsprojekt für die politischen Gremien soll ebenfalls noch in diesem Jahr an den Start gehen. Wie die Leiterin des Fachbereichs Finanzen, Ulrike Mitschke, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des „Runden Tisches“ ankündigte, wird ihnen in naher Zukunft ein „Digitaler Haushalt“ zur Verfügung stehen. Hier können die Mandatsträger der Stadt Hanau in einem kennwortgeschütztes Bereich auf das vollständige Zahlenwerk der Stadt zugreifen und in teilweise grafisch anschaulich aufbereiteter Form die verschiedenen Haushaltsjahre oder Produktbereiche gegenüberstellen.

Dr. Lars-Oliver Renftel von der Geschäftsstelle Informationstechnologie ergänzte diese Vorausschau mit einem umfassenden Bericht zum Thema „Onlinezugangsgesetz (OZG)“, das im August letzten Jahres in Kraft getreten ist, und unter anderem regelt, dass alle Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen bis Ende 2022 ihre Verwaltungsleistungen auch online anbieten müssen. Wie Renftel weiter erklärte, wird im sogenannten „OZG-Umsetzungskatalog“ detaillierter ausgeführt, welche der insgesamt 575 dort enthaltenen Digitalisierungsprozesse die Kommunen konkret bis zum Stichtag umgesetzt haben müssen. Offen seien dagegen Fragen, wie die Aufgabenteilung zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen gestaltet werden soll. Auch in welchen Strukturen und auf welcher Technologie-Basis die Leistungen online angeboten werden sollen, sei abschließend noch nicht geklärt. „Wir sind hier in einem guten interkommunalen Austausch“, so Renftel.

Morlock sieht die Stadt Hanau gut aufgestellt, unterstrich aber gleichzeitig, dass gerade vor dem Hintergrund der noch nicht zu beantwortenden Fragen in Sachen OZG die Personalressourcen in Sachen IT vorläufig für stadteigene Prozesse genutzt werden. „Wir verfolgen mit großem Interesse, wie beispielsweise Darmstadt als ‚Digitalstadt‘ mit diesen Fragen umgeht, und versuchen von den dort als Pilotstadt gemachten Erfahrungen zu profitieren.“ Außerdem sei davon auszugehen, dass es an den Stellen, wo sich Vorgänge in allen Verwaltungen gleichen, zentrale Lösungen vonseiten des Bundes und des Landes geben werde.

Dazu werde man beim nächsten Treffen des „Runden Tisches“, das für Januar 2019 vorgesehen ist, sicher mehr sagen können, so Morlock abschließend.

 

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