02. Oktober 2018
„Gesucht wird ein überzeugendes Konzept zur Quartiersentwicklung“
Ausschreibung für Schlossplatz-Areal ist ab sofort online abrufbar
Mit der offiziellen Ausschreibung ist der Startschuss für die Konzeptvergabe gefallen. Jetzt sind die Investoren am Zug. Bis zum 30. November haben sie Zeit, ihre Konzepte für das Areal am Schlossplatz einzureichen. „Wir suchen einen Partner, der mit gutem Gespür für diesen hochbedeutenden Standort, der einst die Keimzelle unserer Stadt war, einen überzeugenden Gestaltungs- und Nutzungsvorschlag für eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Quartiersentwicklung unterbreitet,“ macht Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich, dass es der Stadt an dieser Stelle nicht darum geht, ein Grundstück mit maximalem Gewinn zu veräußern, sondern dass der Fokus auf einem attraktiven Nutzungsmix liegt, von dem die gesamte Altstadt profitieren kann. „Was wir in der Nachbarschaft zum Goldschmiedehaus schon heute erleben, ist überaus erfreulich, bedarf aber weiter unserer Unterstützung, wenn es uns ernst ist mit einer nachhaltigen Belebung der Altstadt als Quartier. Wir wollen durch weitere Gastronomie- und Kulturangebote das zarte Pflänzchen der Altstadtentwicklung in seinem Gedeihen zu unterstützen.“
Hanau hat mit seiner Verfahrensweise der städtebaulichen Innenstadtentwicklung mittels des Wettbewerblichen Dialogs bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen. In dieser Tradition soll auch die Entwicklung rund um das Kanzleigebäude stehen. Dabei ist der Schlossplatz der fünfte und letzte Platz, der im Rahmen des Innenstadtumbaus in Hanau umgestaltet werden soll. Altstädter Markt, Freiheitsplatz und Marktplatz haben bereits ein neues Gesicht bekommen. Für den Platz an der Wallonisch-Niederländischen Kirche sind die Pläne für die Umgestaltung vom Parkplatz zum Park bereits beschlossen.
„Der Schlossplatz als ehemaliger Platz vor der mittelalterlichen Burg Hanau und dem späteren Stadtschloss steht als Teil der Altstadt unter Denkmalschutz. Entsprechend sensibel muss ein Investor mit diesem Ensemble umgehen", formuliert OB Kaminsky die Vorgaben. Altstädter Markt und Johanneskirchplatz seien schon „herausgeputzt“, der Congress Park samt Biergarten im Schlossgarten ohnehin ein „Schatz der Innenstadt“. Auch die Baugesellschaft Hanau modernisiere seit geraumer Zeit ihre Liegenschaften in der Altstadt, um außer Wohnungen darin Gewerberäume und das Haus des Jugendrechts unterzubringen.
Für das Areal am Schlossplatz wird jetzt ein Investor gesucht, der die Fläche zum Teil kauft, zum Teil in Erbpacht übernimmt. Sein Konzept, das auch denkmalschutzrelevante Aspekte berücksichtigen muss, soll innovativ und funktional durchmischt sein, um zu einer nachhaltigen Belebung des Platzes zu führen. Gleichzeitig erhofft sich die Stadt eine Impulswirkung für das gesamte Quartier. Neben den Nutzungen Kultur und Gastronomie können Wohn- und Büroflächen in den Obergeschossen hinzugenommen werden. Ziel ist die Schaffung eines gemischt genutzten Areals. Die Umsetzung dieses Grundgedankens werde erleichtert durch das vom Gesetzgeber neu ermöglichte Instrument des „Urbanen Quartiers“, so Kaminsky. Das heißt nach seinen Worten nicht, dass die Altstadt in eine Partyzone verwandelt wird, aber die begonnene Entwicklung mit Außengastronomie und kleinen wie größeren Festen soll weiter ausgebaut werden.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Investoren habe sich im Rahmen des Wettbewerblichen Dialogs schon bewährt, deshalb werde die Stadt diesen Kurs beibehalten. Interessierte Bieter müssen jedoch nicht nur ein überzeugendes Konzept vorlegen, sondern auch ihre Eignung und Bonität nachweisen, ebenso fachliche und technische Referenzen. „Stadtentwicklungsthemen ganzheitlich auf ein Quartier bezogen zu betrachten, diese mit privaten Partnern gemeinsam und gleichberechtigt zu planen und zu bauen sowie die Bürgerschaft in einem offenen Diskurs mit ins Boot zu nehmen, diese Stärken des Wettbewerblichen Dialogs wenden wir auch jetzt wieder an", unterstreicht Kaminsky.
Die vorbereitenden Planungen zur Konzeptvergabe, erstellt von NH ProjektStadt und Architekt Rainer Krebs, sehen eine über die Münzgasse zu erreichende Tiefgarage vor. Schlossplatz und Fronhof sollen autofrei werden und als Orte für Kulturveranstaltungen erhalten bleiben. In Neubauten am Fronhof, denen das Haus des Handwerks weichen muss, sollen in den Obergeschossen mindestens 30 Prozent als Wohnungen genutzt werden. Bei der gesamten Planung verspricht Kaminsky der Bürgerschaft „maximale Beteiligungstransparenz“, wie sie auch schon während des Wettbewerblichen Dialogs praktiziert wurde.
Im ersten Quartal 2019 stehen die entscheidenden Schritte an. Neben einer Bürgerinformation, die Anfang des Jahres alle regelkonformen Planungsentwürfe zeigen wird, soll anschließend auch die endgültige Vergabe von den politischen Gremien beschlossen werden. Nach dem Lamboyfest 2019 könnten die Bauarbeiten beginnen.
Die gesamte Ausschreibung mit allen Anlagen ist im Internet unter www.hanau.de zu finden.
Pressekontakt: Stadt Hanau, Güzin Langner, Telefon 06181/295-929
Stadt Hanau
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