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Presseinformation

18. März 2011
Geplante Gasbohrungen: „Wir werden nichts dem Zufall überlassen“
Runder Tisch im Kreis Steinfurt tagte erstmals

Kreis Steinfurt. „Wir sind hochsensibel, insbesondere wenn es um das Thema Fracking geht. Wir werden nichts dem Zufall überlassen.“ Klar positionierte sich Volker Milk von der Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, beim Runden Tisch zum Bohrvorhaben von ExxonMobil, der am Donnerstagabend erstmals im Steinfurter Kreishaus zusammenkam. Unter der Moderation von Franz Niederau, Baudezernent des Kreises Steinfurt, tauschten Vertreter aller Kreistags-Fraktionen, der Interessengemeinschaft Nordwalde gegen Gasbohren und von ExxonMobil in sachlicher Atmosphäre ihre Standpunkte aus. Input gaben darüber hinaus Experten der Bezirksregierung Arnsberg (als Genehmigungsbehörde), der Unteren Wasserbehörde beim Kreis Steinfurt, der Stadtwerke Steinfurt, des Ingenieur-Büros Wessling sowie Nordwaldes Bürgermeisterin Sonja Schemmann.

Der Kreistag hatte Ende vergangenen Jahres die Einrichtung dieses Rundes Tisches beschlossen, nachdem bekannt geworden war, dass ExxonMobil in der Region, unter anderem in Nordwalde, nach Gas bohren will. Genehmigen muss ein solches Vorhaben die Bezirksregierung Arnsberg, die in einem umfangreichen Verfahren u.a. auch die wasserrechtliche Erlaubnis erteilt. Hierfür benötigt sie das Einvernehmen der Unteren Wasserbehörde beim Kreis Steinfurt.

Volker Milk betonte am Runden Tisch, dass er die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der technischen Verfahren, die bei der unkonventionellen Erdgasgewinnung angewandt werden sollen, nachvollziehen könne. Schließlich seien diese in dieser Form in Nordrhein-Westfalen noch nicht eingesetzt worden. „Weil wir Neuland betreten, werden wir zunächst einmal umfangreiche Erkenntnisse zusammentragen.“ Hierzu zählen Erfahrungen aus dem In- und Ausland, wissenschaftliche Untersuchungen sowie Expertengespräche. „Sorgfalt geht uns vor Schnelligkeit.“ In Kürze gibt das Land zu diesem Themenkomplex ein Gutachten in Auftrag.

Die Untere Wasserbehörde muss zu dem Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis eine Stellungnahme erarbeiten. „Wir als Behörde stehen dem neutral gegenüber“, unterstrich Franz Niederau, verwies jedoch auf die Schwierigkeit, nicht auf klare Prüfvorgaben zurückgreifen zu können: „Wir wünschen uns eine Grundlage, die uns eindeutige Prüfschritte an die Hand gibt.“ Niederau stellte klar, dass es im Wasserrecht den sogenannten „Besorgnisgrundsatz“ gebe: „Das bedeutet für uns, dass jeder Zweifel ausgeräumt sein muss, dass das Grundwasser gefährdet wird.“

Die Vertreter von Exxon kündigten an, dass das Unternehmen in der kommenden Woche den Antrag auf eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Erkundungsbohrung in Nordwalde bei der Bezirksregierung Arnsberg stellen wird. Gleichzeitig sagten sie zu, dass Exxon einen offenen Dialog-Prozess anstoßen will und wichtige Fakten im Internet veröffentlicht. Dazu zählten auch Chemikalien, die eingesetzt werden.

Die Vertreter der Interessengemeinschaft Nordwalde legten einen umfangreichen Fragenkatalog vor und forderten Exxon auf, den Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis erst zu stellen, wenn das Gutachten des Landes vorliege. Außerdem kündigten sie weitere Demonstrationen an.

Ausführliche Informationen, Daten und Fakten zum geplanten Bohrvorhaben in Nordwalde und Hinweise zu den Internetseiten weiterer Beteiligter gibt es auf den Internetseiten des Kreises Steinfurt unter www.kreis-steinfurt.de.



Pressekontakt: Kirsten Weßling, Tel.: 02551/69-2160




Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de