Bombenfund, Digitalfunk und zwei Großeinsätze in Krefeld

Die Alarmierung klang wie ein normaler Notruf: Eine Frau sei in einer Bankfiliale umgekippt, die Tür abgeschlossen. Das meldete eine ältere Dame der Leitstelle Kreis Viersen im vergangenen Jahr. Die Rettungskräfte konnten die Anruferin allerdings beim Blick ins Bankfoyer beruhigen. Die „Patientin“ war ein Pappaufsteller. „Der Aufsteller verlor vermutlich das Gleichgewicht, weil ein Bankmitarbeiter den Prospektständer der Papp-Dame vor Feierabend gefüllt hatte“, sagt Michael Oyen, Leiter der Leitstelle Kreis Viersen. Für die Leitstelle des Kreises Viersen war das Jahr arbeitsreich.

Andere Einsätze der Leitstellen-Mitarbeiter an Gerberstraße 3 in Viersen waren alles andere als lustig. Bei Unfällen, Bränden und Hilfeleistungen ging es um Gesundheit und Leben. 22.000 mal rückten die Rettungswagen im Jahr 2012 aus. Die Leitstelle zählte 10.000 Einsätze der Notärzte, 9.000 Krankentransporte sowie  2.700 Brand- und Hilfeleistungs-Einsätze. „125.000 Notrufe gingen bei uns ein. Insgesamt führten wir 250.000 Telefongespräche“, sagt Heinz-Georg Lenssen, stellvertretender Leiter der Kreis-Leitstelle.

Drei Großeinsätze aus dem vergangenen Jahr bleiben in Erinnerung: Beim Bombenfund in der Viersener Innenstadt am 18. September war das Leitstellen-Team in die Koordination der Evakuierung von rund 7.000 Anwohner eingebunden. Zudem waren die Viersener bei zwei Großbränden in Krefeld im Einsatz ― bei den Feuern in einem Holzlager im Juli sowie in einer Düngemittelfabrik im September.

Ein Meilenstein für Feuerschutz- und Rettungswesens im Kreis Viersen war die Umstellung auf die digitale Alarmierung. Bis Ende des Jahres hatte der Kreis die Alarmierung von rund 1800 Feuerwehrleuten und Rettungskräften von analoger auf digitale Technik umgestellt. „Verbunden mit der Erneuerung der gesamten Kommunikationstechnik in der Leitstelle und einer digitalen Infrastruktur im Kreisgebiet“, sagt Oyen.

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